Mehrere Betroffene haben kürzlich gefälschte Diabetes-Medikamente erhalten, die von ihren Schönheitschirurgen als Abnehm-Mittel verkauft wurden (Stand Oktober 2023). Eine Salzburgerin musste mit schweren Gesundheitsproblemen ins Krankenhaus eingeliefert werden, nachdem sie dieses gefälschte Medikament erhalten hatte. Das Bundeskriminalamt warnt, dass durch die Anwendung gefälschter Produkte bereits Gesundheitsgefährdungen aufgetreten sind, die ohne sofortige ärztliche Behandlung tödlich sein könnten.
Was ist passiert?
Die betroffene Charge der "Ozempic"-Spritzen wurde anscheinend von einem in Österreich ansässigen Arzt bezogen. Die legalen Wege für den Bezug dieser Spritzen sind normalerweise über Ärzte in Apotheken oder Ärzte mit einer Hausapotheke. Die gefälschten Produkte könnten jedoch auf einem anderen Weg in Umlauf gelangt sein. Das Bundeskriminalamt warnt davor, dass noch weitere Bestände dieser gefälschten Charge im Umlauf sein könnten.
Die Salzburgerin, die die gefälschten Spritzen erhalten hat, hatte das Mittel "Ozempic" zur Gewichtsreduktion von ihrem Schönheitschirurgen bekommen, obwohl sie weder an Diabetes noch an Adipositas oder einer anderen durch Übergewicht bedingten Erkrankung litt. Nach der Anwendung des "mutmaßlich gefälschten Arzneimittels" erlitt sie einen Krampfanfall und wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Die Ermittlungen deuten darauf hin, dass in dem gefälschten Produkt Insulin anstelle des Wirkstoffs Semaglutid enthalten war.
Die betroffene Frau hat sich rechtlich zur Wehr gesetzt und möchte andere Personen warnen, die möglicherweise dasselbe Medikament über legale Quellen erhalten haben. Das Bundeskriminalamt betont, dass es keine Hinweise darauf gibt, dass die gefälschten Produkte von legalen Apotheken an Patientinnen und Patienten abgegeben wurden.
Laut der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) sind gefälschte "Ozempic"-Diabetes-Pens jedoch in verschiedenen EU-Staaten und Großbritannien aufgetaucht. Die gefälschten Produkte stammten von Großhändlern in Österreich und Deutschland und unterscheiden sich farblich vom Original.
Was kannst du tun?
Es wird empfohlen, nur Medikamente von vertrauenswürdigen Quellen zu beziehen, und bei Verdacht auf gefälschte Produkte sofort ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Hinsichtlich nicht über Apotheken bezogener Arzneimittel können Hinweise an das Bundeskriminalamt gemeldet werden.
Außerdem rät es sich bei einem Abnehmwunsch auf bewährte Strategien wie eine Ernährungs- und Lebensstilumstellung zurückzugreifen. Regelmäßiger Sport kombiniert mit gesunder Ernährung ist die einzig effektive Methode zur Gewichtsreduktion. Allen anderen Methoden konnte keine nachhaltige Wirkung nachgewiesen werden.