Vegan leben ist nicht nur ein Trend. Es bedeutet nicht nur Analogkäse und Fake-Schnitzel. Veganer gehören keiner radikalen Sekte an, deren oberstes Ziel darin besteht, Fleischesser zu quälen. Es ist vielmehr ein bewusster Umgang mit Mensch, Tier, Planet Erde und seinen Ressourcen.
Folgende 3 Gründe zeigen, warum es sich lohnt, der Milch- und Fleischindustrie den Rücken zu kehren.
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Das Leid der Tiere
Der wohl offensichtlichste Grund, vor dem ein Gros der Menschheit leider die Augen verschließt. Für ein Stück Fleisch muss ein Tier sterben. Wer sich für Veganismus entscheidet, kann diese grausame Realität einfach nicht verdrängen. Die Massentierhaltung sieht Schweine, Kühe, Hühner und Truthähne als Ware an, die ohne Schmerzempfinden und Gefühlsleben sind. Alles, was ihrer Natur entspricht, wird diesen Tieren vorenthalten. Dasselbe gilt unglücklicherweise auch für die Herstellung von Eiern und Milchprodukten. Kühe werden in eine Dauerschwangerschaft versetzt, damit sie durchgehend Milch geben. Die Kälber werden ihnen weggenommen. Haben Sie ausgedient, werden sie zumeist an den Schlachthof weitergegeben. Im Zuge der Eierproduktion müssen Millionen männlicher Küken sterben, weil es für sie keine Verwendung gibt.
Fleisch-, Milch- und Ei-Erzeugung stehen also unmittelbar in Verbindung, weshalb Veganer auf alle tierischen Produkte verzichten. Mehr zu diesen Themen findest du auf der Homepage des Vereins gegen Tierfabriken (VGT).
Unser aller Gesundheit
Eine Vielzahl an Studien (etwa diese hier) belegen, dass tierische Produkte alles andere als gut für unsere Gesundheit sind. Hoher Fleischkonsum erhöht das Risiko für Übergewicht, Diabetes, einen hohen Cholesterinspiegel, Herzinfarkt, Schlaganfall und sogar Krebs.
In allen Untersuchungen werden besonders verarbeitete Fleischprodukte wie Salami, Speck oder Extrawurst mit einem erheblichen Gesundheitsrisiko assoziiert. Auch Fisch, vor allem aus dem Meer, kann aufgrund der Belastung durch Umweltgifte und Schwermetalle negativ auf die Gesundheit wirken. Ähnlich sehen das auch die Macher der Dokumentation "What the Health", die in den letzten Tagen enormes Aufsehen erregt hat und unseren Fleisch- und Milchkonsum kritisch hinterfragt.
Eine vollwertige, pflanzenbasierte Ernährungsweise versorgt den Körper mit ausreichend Nährstoffen. Der Mythos, dass der Mensch Kuhmilch für gesunde Knochen braucht, hält sich hartnäckig. Mehrere Untersuchungen konnten belegen, dass der erhöhte Konsum von Milchprodukten das Osteoporose-Risiko sogar erhöht. Studien, die das Gegenteil anführen, haben oft Konzerne aus der Milchindustrie als Sponsoren. Eine interessante Analyse aus dem Jahr 2013 zeigt, dass Milchkonsum die Sterblichkeit bei Prostata-Krebs erhöht. Alles Wichtige und wissenschaftlich Belegte zu Vitamin B12 findest du hier.
Mehr dazu: Lupinen: Protein für Veganer
Der Umwelt zuliebe
Menschen, die sich für Veganismus entscheiden, möchten damit oft auch die Umwelt schützen. Um dem Klimawandel Einhalt zu gebieten, müsste die Nachfrage an Fleisch und Milchprodukten zurückgehen.
- Denn die Erzeugung dieser verursacht mehr schädliche Treibhausgase, als der weltweite CO2-Ausstoß durch Fahrzeuge. Auch zu jener Thematik gibt es mehrere Studien, zum Beispiel diese.
- Um die Milliarden von Tieren ernähren zu können, müssen Futtermittel angebaut werden. 80 Prozent des Amazonasgebiets unterliegen dem Anbau von Soja und Co. für die Nutztierhaltung.
- Die Fleischerzeugung verbraucht überdies unglaubliche Mengen an Wasser: für ein Kilogramm Rindfleisch ganze 15.500 Liter. Zuletzt tragen auch die Exkremente der Zuchttiere zur Verschmutzung des Grundwassers bei.
Mehr zum Thema erfährst du auch in unserem Video:
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Vegan zu leben, ist die glücklichste u beste Entscheidung meines Lebens ?
Geht mir genauso! 🙂 Liebe Grüße aus der Redaktion, Julia
Ich kann mich dem allen nur anschliessen. Das Problem ist halt, das sich mit 1 kg Gemüse nicht so viel verdienen lässt, wie mit 1 kg Fleisch (trotz dem Unverhältnis bei den "Herstellungskosten"). Wär es umgekehrt – ach, wie würde da die Lebensmittelindustrie den Veganismus pushen …
Ja, das ist wirklich ein Dilemma… Haben Sie vielleicht die Doku "What the Health" gesehen? Die trifft den Nagel auf den Kopf, was das angeht. Liebe Grüße, Julia