Ernährung

7 Diät-Mythen im Check

Bevor der Sommer kommt, versuchen viele noch schnell, über den Winter angesammelte Kilos loszuwerden.

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Diät-Mythen im Check
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Unzählige Diäten und genauso viele JoJo-Effekte: Wer sein Gewicht reduzieren möchte, hat es nicht immer einfach. Wir haben 7 Mythen rund ums Abnehmen gemeinsam mit der Diätologin Barbara A. Schmid einem Check unterzogen.

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Langsam abnehmen, großer Erfolg

Stimmt. Wer langsam abnimmt, hat die besten Chancen, schlank zu bleiben. Bei einer stark kalorienreduzierten Blitz-Diät gehen wertvolle Muskulatur und Körperwasser verloren, das "verhasste" Fettgewebe bleibt aber unberührt. Sobald alte Ernährungsgewohnheiten wieder aufgenommen werden, füllt der Körper seine Depots wieder auf – dabei bleiben mehr Fettgewebe und weniger Muskulatur übrig. Dieser Jojo-Effekt lässt sich mit einer langsamen und von Sport begleiteten Gewichtsabnahme vermeiden.

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Schokolade ist verboten

Stimmt nicht. Richtig ist vielmehr: Verbote sind verboten. Je strenger man sich Süßes verbietet, umso größer werden der  Heißhunger und die Gefahr, dass die Diät abgebrochen wird. Ein kleines Stückchen der Lieblingsschokolade kann ein gutes Ernährungsverhalten nicht erschüttern – selbstverständlich kommt es aber auf die Menge an. Ein Tipp: Eine süße Kleinigkeit direkt nach dem Essen genossen beeinflusst den Blutzuckerspiegel am wenigsten.

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5 Mahlzeiten am Tag sind besser als 3

Stimmt nicht. Ausschlaggebend ist die Gesamtenergiebilanz des Tages: Wer abnehmen möchte, muss insgesamt mehr Energie verbrauchen als er aufnimmt. Ob man die Kalorien auf zwei oder fünf Mahlzeiten pro Tag aufteilt, ist von der individuellen Ausgangssituation abhängig. Zuerst sollte jeder für sich klären, was er denn überhaupt unter einer Mahlzeit versteht. Das langfristige Ziel ist die eigene Ernährung zu optimieren, diese alltagstauglich zu gestalten und auch Platz für Genusserlebnisse zu schaffen. Diätologen unterstützen diesen Weg fachmännisch.

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Essen nach 18 Uhr macht dick

Stimmt nicht. Für das Körpergewicht ist es nicht ausschlaggebend, wann eine Mahlzeit eingenommen wird, sondern wie viele Kalorien und welche Nährstoffe insgesamt pro Tag aufgenommen und wieder verbraucht werden. Wer also schon zu Mittag ordentlich zugegriffen hat, sollte sich abends eher zurückhalten. Ein genereller Verzicht auf das Abendessen kann aber auch während einer Diät nicht empfohlen werden.

Light-Produkte machen schlank

Stimmt nicht. "Light" bedeutet, dass bei einem Produkt ein bestimmter Inhaltsstoff, meist Zucker oder Fett, weggelassen oder reduziert wurde.

  • Das Problem: Damit der Geschmack gleich bleibt, muss dieser fehlende Bestandteil durch etwas anderes ersetzt werden.
  • Fehlendes Fett wird durch Zucker ersetzt, fehlender Zucker wird durch künstliche Süßstoffe ausgeglichen.
  • Letztere haben zwar weniger Kalorien als Zucker, regen aber langfristig den Appetit an.
  • Zudem verleiten Light-Produkte oft dazu, mehr zu essen. Kalorien spart man mit Light-Produkten insgesamt also kaum. Kritisches Lesen des Kleingedruckten auf Light-Produkten ist daher angesagt.

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Hauptsache, Sport machen

Stimmt nicht. Richtig ist: Bewegung verbraucht Energie und hilft dabei, Gewicht zu reduzieren. Der Kalorienverbrauch beim Sport wird aber oft überschätzt. Wer essen möchte, was er will, müsste den ganzen Tag Sport treiben, um die Energie wieder loszuwerden – und das ist im Alltag kaum umsetzbar.

Nicht nur der BMI zählt, auch der Bauchumfang ist wichtig

Stimmt. Der Body Mass Index (BMI) ist ein allgemeines Maß für das Körpergewicht und gibt an, ob man unter-, normal- oder übergewichtig ist. Er gibt jedoch weder Auskunft über die Körperzusammensetzung (Muskelmasse, Fettmasse und Körperwasser), noch wo sich das Körperfettgewebe befindet (Apfel oder Birnentyp). Wenn sich die Fettpölsterchen – wie beim Apfeltyp – vor allem am Bauch angesammelt haben, dann steigt besonders das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes. Die Waist-to-hip-Ratio, also das Verhältnis von Bauch- zu Hüftumfang und eine Bioelektrische Impedanzanalyse (BIA) bringen hier viel genauere Ergebnisse als der BMI.

In Zusammenarbeit mit Barbara A. Schmid, Diäetologin, Verband der Diätologen Österreichs, http://www.iss-dich-frei.at

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