36 Stunden lang nichts essen? Das hört sich für viele von uns wie eine absolute Horror-Vorstellung an! Doch österreichische Wissenschafter belegen in ihrer neuen Studie, dass der lange Nahrungsverzicht dabei hilft, das Gewicht zu senken. Heißen soll das ganze Alternate-Day-Fasting (ADF). Klingt logisch, dass dabei die Kilos purzeln, aber ist das noch gesund?
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Grazer Forscher untersuchen ADF
Anders als beim Intervallfasten wird beim Alternate-Day-Fasting 36 statt 16 Stunden lang auf Nahrung und kalorienhaltige Getränke verzichtet. Nach der langen Fastenzeit darf anschließend für zwölf Stunden ohne Einschränkungen gegessen werden. Die eingeschränkte Kalorienzufuhr zeigt schnell Wirkung, denn das Energiedefizit ist riesig. Tatsächlich hatte die Diät in der Studie positive Effekt auf die Gesundheit:
- Forscher der Universität Graz führten eine Studie mit 60 Teilnehmern durch. 30 Personen sollten sich nach der ADF-Methode ernähren, die andere Probandenhälfte durfte ihre Essgewohnheiten beibehalten.
- Die gesunden und normalgewichtigen Teilnehmer wurden vier Wochen lange beobachtet. Damit die ADF-Gruppe während der Fastentage wirklich keine Nahrung zu sich nahm, wurden die Teilnehmer regelmäßig auf Glukose im Blut getestet. Zusätzlich führten die Probanden ein Ernährungstagebuch.
- Parallel dazu untersuchten die Wissenschafter noch 30 weitere Personen, die bereits sechs Monate nach der ADF-Methode gefastet hatten. Die Forscher wollten mit dem Abgleich der jeweiligen Beobachtungsdaten der drei Gruppen feststellen, welche gesundheitlichen Vorteile das Fasten bringt.
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Schutz vor Übergewicht und Herzerkrankungen
Die Studienergebnisse zeigen eindeutig, dass eine Diät nach der ADF-Methode tatsächlich gesundheitliche Vorteile bringt. Die Forscher entdeckten, dass das Alternate-Day-Fasting
- die Gesamtkalorienaufnahme und Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Übergewicht senkt.
- die Entzündungswerte im Blut, den Cholesterinspiegel und das Schilddrüsenhormon Triiodthyronin (T3) reguliert.
- das Bauchfett sowie das Gesamtkörpergewicht reduziert.
Dennoch warnen die Wissenschafter vor der strengen Fasten-Methode für den Otto-Normalverbraucher. Es sind immer noch einige Studien ausständig, um das Alternate-Day-Fasting einfach so zu empfehlen. "Außerdem raten wir Menschen mit Virusinfektionen davon ab zu fasten, da das Immunsystem wahrscheinlich auf sofortige Energie in Form von Essen angewiesen ist, um die Viren zu bekämpfen. Ehe man mit einer solch rigorosen Diät beginnt, sollte man also immer erstmal einen Arzt konsultieren", gibt Studienautor Frank Madeo zu bedenken.
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