Ernährung

Ashwagandha: Wundermittel oder Superfood-Abzocke?

Die exotische Wurzel soll unter anderen gegen Schlafstörungen und Depressionen helfen.

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Ashwagandha Wurzel und Pulver
eskymaks / iStock

In den letzten Jahren wurde der Markt nur so von neuartigen Superfoods überschwemmt. Die Pulver, Samen, Beeren und Tabletten sind zumeist teuer, deren Nutzen für unsere Gesundheit bleibt hingegen oft fraglich. Trotzdem schwören viele Menschen auf gewisse Produkte, weil sie sich dadurch besser fühlen. Tatsächlich haben manche Superfoods einen gewissen Effekt, einige von ihnen werden schon seit langer Zeit in der Naturheilkunde von verschiedenen Völkern genutzt.

So auch die Ashwagandha-Pflanze (Schlafbeere, Winterkirsche oder indischer Ginseng) und das aus ihr gewonnene Pulver. In Afghanistan, Indien und Pakistan hat Ashwagandha eine lange Tradition als Schlafmittel, in der Ayurveda-Medizin setzt man ebenso auf ihre Wirkung. Nun wird das Superfood in Europa immer bekannter. Aber was kann es und lohnt es sich, das Pulver zu versuchen?

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Zähes Nachtschattengewächs

Die wichtigsten botanischen und historischen Fakten zur Ashwagandha:

  • Herkunft: stammt ursprünglich aus Nordafrika
  • Tradition: wird seit über 3.000 Jahren verwendet
  • Verbreitung: in Europa seit dem 16. Jahrhundert bekannt
  • Vorlieben: sie liebt trockene, sonnige Plätze
  • Braucht Wärme: mehrjährige Pflanze in den Ursprungsländern
  • Nicht winterfest: einjährige in unseren Breiten (übersteht den kalten Winter nicht)
  • Unkompliziert: gedeiht als Zimmerpflanze und braucht nicht viel
  • Stammbaum: gehört zur Familie der Whitania und ist ein Nachtschattengewächs
  • Optik: buschartige Pflanze, die eine Höhe von 1,50 Metern erreicht
  • Verwendung: sowohl die Beeren als auch die Wurzel können verwendet werden

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Was steckt in der Ashwagandha?

Die Beeren der Pflanze sollten nicht roh verzehrt werden, nach Ayurveda werden sie mit Milch, Pfeffer und Zucker gekocht, das Gebräu wird noch im warmen Zustand getrunken. In Reformhäusern in Europa bekommt man hauptsächlich die zu Pulver gemahlenen Wurzeln. Die Liste der Wirkstoffe in der Schlafbeere liest sich wie ein Fremdwörterbuch:

  • Alkaloide
  • Anaferin
  • Cuscohygrin
  • Nicotin
  • Tropin
  • Withasomnin
  • Whitanolide

Letztere gelten als die wichtigsten Inhaltsstoffe. Zu ihnen gehören zum Beispiel Withaferin A, Somniwithaloid sowie Somniferanold.

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Gegen Depressionen und Schlafprobleme

Ashwagandha kann als Nahrungsergänzung bei verschiedenen gesundheitlichen Problemen zum Einsatz kommen. Sie beruhigt einerseits und versorgt andererseits mit Energie. Daher wird dem indischen Ginseng ein positiver Effekt bei Depressionen oder depressiven Verstimmungen zugeschrieben. Auch bei Stress könnte es hilfreich sein, Ashwagandha einzunehmen. Außerdem soll das Pulver bei folgenden Beschwerden Linderung verschaffen:

Zusammengefasst wirkt Ashwagandha antibakteriell, antiviral, entzündungshemmend, antioxidativ, erotisierend und insektenabwehrend.

Richtige Dosierung und mögliche Nebenwirkungen

Pur hat das Pulver einen bitteren Geschmack. Rühren Sie es daher am besten in Smoothies oder etwas gesüßte Pflanzenmilch. Für therapeutische Zwecke können zweimal täglich 300 Milligramm Ashwagandha eingenommen werden. Überschreiten Sie diese Dosierung nicht, da die Pflanze auch berauschende Substanzen beinhaltet.

Zu viel des Guten kann starke Müdigkeit, Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall bewirken. Achten Sie beim Kauf unbedingt auf Produkte in Bioqualität.

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