Dass Frauen vor ihrer Periode etwas an Gewicht zulegen, ist hinlänglich bekannt. Grund dafür sind oft hormonelle Schwankungen (meist Östrogen und Progesteron), denen der weibliche Zyklus unterliegt. Die Geschlechtshormone bestimmen, ob man leichter zu- oder abnimmt.
Doch auch andere Hormone können unseren Stoffwechsel beeinflussen und uns das Abnehmen erleichtern oder eben erschweren. Wir verraten Ihnen, warum das so ist und welche Hormone dahinterstecken.
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Insulin
Insulin ist ein Hormon, das unseren Blutzucker im Blut reguliert. Es transportiert Zucker zur Energiegewinnung in unsere Körperzellen und steuert unsere Fettverbrennung.
- Je mehr Zucker wir zu uns nehmen, desto mehr Insulin wird in der Bauchspeicheldrüse ausgeschüttet.
- Ist unser Insulinspiegel ständig erhöht oder schwankt über den Tag hinweg stark, begünstigt das die Fettspeicherung in unserem Körper.
Zwar bekommen wir durch den Zucker einen kurzen Energiekick und die Verbrennung läuft kurzzeitig auch schneller, danach fällt der Zuckerspiegel jedoch schnell wieder ab, wir werden müde und unser Körper verlangt erneut nach Süßem.
Tipp: Damit die Insulinproduktion im Rahmen bleibt, sollten Sie Ihren Zuckerkonsum lieber einschränken und auf süße Snacks zwischendurch verzichten.
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Cortisol
Das "Stresshormon" Cortisol wird in der Nebennierenrinde unseres Körpers produziert und – wie der Name schon sagt – bei Stress ausgeschüttet. Es versetzt den gesamten Körper bei Gefahr in Alarmbereitschaft und sorgt dafür, dass unsere Fettzellen schnell Energie für die Muskeln bereitstellen. Gleichzeitig aber veranlasst das Cortisol, dass die Fettdepots im Körper laufend aufgefüllt werden. So können wir zu jeder Zeit schneller und exakter auf unsere Umwelt reagieren und uns in lebensbedrohlichen Situationen schützen.
Doch Cortisol wird auch dann ausgeschüttet, wenn wir uns in der Arbeit gehetzt fühlen oder uns mit dem Partner streiten. Das führt dazu, dass wir mehr essen. Sind wir also langfristig einer Stresssituation ausgesetzt, nehmen wir unweigerlich zu und werden selbst in Ruhephasen von der Wirkung des Cortisols heimgesucht.
Tipp: Achten Sie darauf, dass Sie allzu stressige Situationen so gut es geht meiden und schaffen Sie sich Auszeiten. Auch die tägliche Einnahme von Vitamin D und regelmäßige Bewegung sollen sich Studien zufolge positiv auf den Cortisolspiegel im Blut auswirken.
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Leptin
Leptin ist ein sogenanntes Proteohormon. Es sendet chemische Botschaften aus, die unserem Gehirn signalisieren, das Essen einzustellen und Energie aus unseren Energiespeichern, wie etwa aus Fettdepots, zu gewinnen. Dieser Mechanismus funktioniert bei Schlanken tadellos, bei Übergewichtigen hingegen eher weniger.
Tipp: Forscher haben jedoch herausgefunden, dass das Hormon seine Fähigkeit in Kombination mit Sport wiedererlangt und dabei hilft, Körperfett abzubauen. Also raus an die frische Luft oder ins nächste Fitnessstudio und fleißig bewegen!
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Neuropeptide Y
Das Neuropepdid Y (NPY) ist ein Gehirnbotenstoff, der unseren Appetit anregt. Forscher haben nun herausgefunden, dass sich dieser Stoff auch im Fettgewebe des Bauchs bildet. Je mehr gefährliches Bauchfett man hat, desto mehr hormonelle Appetitanreger produziert der Körper – man hat mehr Hunger.
Tipp: Auch bei Fastenkuren steigt die Neuropeptid-Produktion an. Versuchen Sie daher lieber langsam und langfristig abzunehmen, so schmilzt nicht nur das Fett am Bauch, der Heißhunger auf Süßes verabschiedet sich auch!
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Ghrelin
Auch das Hormon Ghrelin regt unseren Appetit an. Es wird deswegen gerne als "Hungerhormon" bezeichnet. Gebildet wird Ghrelin in der Magenschleimhaut und der Bauchspeicheldrüse. Es ist unter anderem dafür verantwortlich, dass sich der Hunger verstärkt, der Stoffwechsel verlangsamt und die Fettverbrennung verlangsamt. Sinkt der Ghrelinspiegel im Blut, vergeht auch der Heißhunger wieder.
Tipp: Wer seinen Ghrelinhaushalt im Zaum halten will, sollte besonders protein- und ballaststoffreich essen.
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Glucagon-Like Peptide-1 (GLP-1)
Wenn wir essen und Nährstoffe zu uns nehmen, schüttet die Galle das Hormon Glucagon-Like Peptide-1 aus. Es dient dazu, den Blutzuckerspiegel im Blut stabil zu halten und das Sättigungsgefühl hervorzurufen, sobald der Magen ausreichend gefüllt ist. Produziert der Körper zu wenig GLP-1, kommt es zu keinem Sättigungsgefühl, man isst weiter und nimmt über kurz oder lang ordentlich an Gewicht zu.
Tipp: Wer seine GLP-1-Produktion anregen möchte, sollte vor allem proteinreiche Nahrungsmittel wie Hülsenfrüchte, Joghurt und andere Milchprodukte zu sich nehmen.
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