Kurze Tage, lange Nächte, Nebel und das bleierne Gefühl in den Knochen, wenn wir morgens aufstehen und es draußen noch dunkel ist. Viele sind in den Wintermonaten schlaff und kommen auch im Frühjahr nur langsam in die Gänge. Das ist kein unabwendbares Schicksal, es könnte ein Eisenmangel dahinterstecken. Müdigkeit ist eines der häufigsten Symptome des Eisenmangels.
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Eisen für den Sauerstofftransport
Blut ist ein ganz besonderer Saft:
- Für die rote Farbe und die Fähigkeit, Sauerstoff durch den Körper zu transportieren, ist letztendlich Eisen verantwortlich.
- Rote Blutkörperchen können erst Sauerstoff aufnehmen, wenn das Spurenelement Eisen in ausreichenden Mengen vorliegt.
- Man kann sich rote Blutkörperchen wie ein Auto vorstellen, in dem Sauerstoffmoleküle mitfahren können.
- Das Eisen hat in diesem Bild die Funktion der Sitze.
- Bei schwerem Eisenmangel kommt kein Sauerstoff in die Organe.
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Eisenmangel macht müde
Eisen hat neben seiner Hauptfunktion, die Körperzellen mit Atemluft zu versorgen, viele andere Funktionen im Körper. Eine Reihe von Enzymen brauchen Eisen als Cofaktor. Ohne Eisen funktionieren sie nicht, mit zu wenig davon nicht effizient genug. Das ist mit ein Grund, warum Eisenmangel – noch bevor er laut Blutbefund als krank eingestuft wird – müde machen kann.
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Eisen in der Ernährung: richtig aufnehmen
Der Grund für den Eisenmangel ist oft gar nicht, dass zu wenig Eisenhaltiges gegessen wird. Die Aufnahme durch den Darm ist das Problem. Mediziner sprechen von "Bioverfügbarkeit". Rotes mageres (Rind-) Fleisch, Tomaten, Paprika, Fisch und Nüsse enthalten viel Eisen und nebenbei Stoffe, welche die Bioverfügbarkeit erhöhen.
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Spinat wirkt nicht bei Eisenmangel
Dass Spinat besonders viel Eisen enthalten soll, ist amtsbekannter Unsinn. Ein Fehler in der Berechnung hat sich in Lehrbücher eingeschlichen und viral verbreitet. Nicht nur, dass Spinat kaum Eisen enthält, er hindert den Körper aufgrund der enthaltenen Oxalsäure auch noch an der Eisenaufnahme. Besser zu anderem dunkelgrünen Blattgemüse und Hülsenfrüchten greifen.
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Frauen besonders betroffen
Frauen im gebärfähigen Alter sind von Eisenmangel deutlich häufiger betroffen als Männer. Der Grund dafür liegt auf den Hand: Durch die Menstruation verlieren Frauen Blut, das Eisen enthält. Frauen haben außerdem einen erhöhten Eisenbedarf, besonders in der Schwangerschaft.
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Eisenmangel-Symptome bekämpfen
Symptome des Eisenmangels können belastend sein, noch bevor sie im Laborbefund auffallen. Es gibt viele Parameter, die einen leichten Eisenmangel anzeigen können.
- Sprechen Sie mit einem Experten für Eisenmangel, Ihr Hausarzt kann Sie – zum Beispiel im Zuge der Gesundenuntersuchung – an die richtige Stelle überweisen.
- Suchen Sie im Internet nach einer Eisenmangel-Ambulanz oder Spezialsprechstunde.
- Bedenken Sie, dass der Laborbefund "Eisenmangel" selbst nur ein Symptom ist.
Die Mangelerscheinung hat einen Grund, den es aufzuspüren gibt. Fragen Sie den Arzt danach und bitten Sie um eine genaue Diagnose.
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Andere Gründe für die Müdigkeit bedenken
Wenn Sie müde sind, nicht aus dem Bett kommen und sich abgeschlagen oder ausgelaugt fühlen, kommen neben dem Eisenmangel mehrere Auslöser in Betracht.