Wie entsteht Honig?
Ausgangsprodukte des Honigs sind Blütennektar und Honigtau von Bäumen. Diese werden von den Bienen gesammelt und für den Winter als Futtervorrat angelegt. Die Weiterverarbeitung der "Rohstoffe" beginnt schon während des Transports zum Bienenstock: Im Magen der Insekten wird der Nektar mit Fermenten und Enzymen angereichert, Mehrfachzucker-Moleküle in Glukose und Fructose aufgespalten.
Im Stock geben die heimkehrenden Bienen den Sirup an andere Arbeiterinnen weiter, sie sorgen für die "fachgerechte" Einlagerung des kostbaren Guts. Noch ist der Honig aber noch nicht essfertig: Der Wasseranteil wird nach und nach reduziert, bis er auf mindestens 20% gesunken ist. Sobald dies der Fall ist, versieht die Biene die Wabe mit einem Wachsdeckelchen. Der Honig hat seine endgültige Reife erreicht.
Woraus besteht Honig?
Honig besteht hauptsächlich aus Zucker und Wasser, hat aber auch einige wertvolle Inhaltsstoffe:
- Zucker: 80%
- Wasser: 17,2%
- Organische Säuren: 0,6% (Glukon-, Zitronen-, Apfel,- Bernstein- und Ameisensäure)
- Mineralstoffe: 0,2%
- Anderes: Enzyme, Aromastoffe, natürliche Farbstoffe und Vitamine
Aufgrund des hohen Zucker- und des gleichzeitig geringen Wassergehalts ist Honig relativ lange haltbar. Insbesondere der hohe Zuckergehalt wirkt konservierend, da die Zuckermoleküle das Wasser binden: Ohne freies Wasser können eventuell vorhandene Mikroorganismen nicht überleben. Zudem hemmen die enthaltenen Säuren und Enzyme das Wachstum und die Lebensfähigkeit von Bakterien und Pilzen. So hat auch Schimmel keine Chance.
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Medizinische Anwendung
Honig ist nicht nur als Lebensmittel äußerst beliebt, er hat auch eine lange Tradition in der Naturheilkunde: Das "Gold der Bienen" soll entzündungshemmend wirken, die Wundheilung fördern und gleichzeitig das Risiko für Narbenbildung reduzieren.
Eine Sonderstellung unter den verschiedenen Honigsorten hat Manuka-Honig: Das aus Neuseeland stammende Bienenprodukt zeichnet sich durch eine – im Vergleich zu anderen Sorten – besonders starke antibakterielle Wirkung (Wirkstoff Methylglyoxal) aus. Er wird vor allem zur Bekämpfung von Blasenentzündungen, Wundinfektionen, Magen-Darm-Erkrankungen und bei Erkältungen eingesetzt.
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Honig ist nichts für Säuglinge
Für Kinder unter einem Jahr ist Honig ungeeignet: Er kann Spuren von Clostridium botulinum enthalten – Bakterien, die unter Umständen zu einer schweren Lebensmittelvergiftung führen können. Einem gesunden Menschen kann eine bakterielle Verunreinigung mit Clostridien nichts anhaben, Säuglinge sind jedoch aufgrund ihrer noch nicht voll entwickelten Darmflora stärker gefährdet. Erst ab dem Alter von einem Jahr ist Honig in normalen Verzehrsmengen auch für Kinder unbedenklich.
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Wissenswertes zum Honig
- 100 Gramm Honig haben rund 300 kcal.
- Eine Biene produziert in ihrem etwa 5 Wochen langen Leben nur etwa zwei TL Honig.
- Um 1 kg Honig zu produzieren müssen 2-3 kg Blütennektar gesammelt werden.
- Für 1 kg Honig sind ca. 150.000 "Flugkilometer" der Bienen notwendig.