Glänzende, knallrote Kirschen sehen nicht nur verlockend aus, auch der süße Geschmack macht geradezu süchtig. Und man denke erst an den Spaß, den die Früchtchen bringen: zuerst tragen wir sie als Ohrringe und dann folgt das Kerne-Weitspucken. Kein Wunder, dass wir nicht aufhören können, sie zu vernaschen.
Nur leider trübt eine leise Stimme im Hinterkopf die Stimmung: Zu viele Kirschen verursachen Bauchweh und trinken wir Wasser dazu, erst recht. Stimmt das?
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Der Mythos und sein Ursprung
Der Mythos, dass Kirschen Blähungen und Bauchschmerzen verursachen können, hält sich seit Generationen hartnäckig. Die Warnung gilt übrigens nicht nur für Kirschen, sondern auch für anderes Obst wie etwa Weintrauben, Marillen oder Zwetschken. Was ist dran?
Schuld an dem Unwohlsein war anno dazumal vermutlich die mangelhafte Trinkwasserqualität. Im Wasser tummelten sich Bakterien und Hefepilze, die im Magen gären und dann für Verdauungsbeschwerden sorgten. Das ist heute, zumindest hierzulande, ja Gott sei dank nicht mehr der Fall.
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Die Menge macht's
Dennoch gibt es auch heute Menschen, die von fürchterlichen Bauchkrämpfen berichten, nachdem sie zu viel Obst gegessen und mitunter auch Wasser dazu getrunken haben.
Wissenschafter sind sich einig, dass das Wasser dabei keine Rolle spielt. Ausschlaggebend sind eher:
- die Menge, die gegessen wird und
- ob das Obst gewaschen wurde.
Denn essen wir große Mengen von dem schmackhaften Obst, können Gärungsprozesse in Gang gesetzt werden, die die Verdauung überfordern könnten. Und waschen wir das Obst nicht ab, können Pestizide oder Bakterien Bauchschmerzen verursachen.
Fazit: Auch wenn es keine eindeutigen wissenschaftlichen Belege dafür gibt, können andere Faktoren wie eine große Menge, Fruktose-Intoleranz oder Bakterien Bauchschmerzen oder Blähungen verursachen. Waschen Sie die Früchte daher vor dem Verzehr gut ab und essen Sie, auch wenn es köstlich schmeckt, nicht zu viel auf einmal.
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