Endlich Kürbiszeit. Während Kürbisgerichte jetzt im Herbst Hochsaison haben, ist Kürbiskernöl ganzjährig in Verwendung. Und dabei auch noch gesund. Wir haben die wichtigsten Fakten zum "grünen Gold" zusammen getragen.
Gesund, regional und g´schmackig
Intensive grüne Farbe, nussiges Aroma und dickflüssige Konsistenz: Kürbiskernöl ist der Inbegriff eines österreichischen Qualitätsprodukts. Es wird aus den gerösteten Kernen des steirischen Ölkürbis hergestellt, für einen Liter Öl benötigt man etwa 2,5 kg Kürbiskerne.
- Kürbiskernöl besitzt im Vergleich zu anderen Speiseölen den höchsten Gehalt an einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren.
- Selbst Vitamine sind in Kürbiskernöl zu finden – allen voran Vitamin E. Es beugt einem zu schnellen Verderb vor und schützt die Zellen vor freien Radikalen. Die aggressiven Sauerstoffverbindungen entstehen als Abbauprodukt im Körper und sind an der Entstehung von Krankheiten wie Arteriosklerose beteiligt. Diese wiederum sind Auslöser für Herz- und Kreislauferkrankungen.
- Kürbiskernöl enthält außerdem einen hohen Anteil an Linolsäure und Phytosterinen, die beide eine cholesterinsenkende Wirkung haben.
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Aufbewahrung von Kürbiskernöl
Sauerstoff, Wärme und Licht kurbeln den Fettverderb an und beschleunigen das "Ranzigwerden". Kürbiskernöl sollte daher stets in dunklen Flaschen, luftdicht verschlossen und kühl (maximal 18° Celsius) gelagert werden. In original verschlossenen Flaschen hält das Öl bis zu 12 Monate, bereits geöffnete sollten innerhalb von 12 Wochen verbraucht werden. Dabei spielt aber nicht nur die Zeit eine Rolle, sondern auch die in den Flaschen enthaltene Luftmenge: Je mehr Luft in der Flasche ist, desto schneller werden die Fettsäuren angegriffen. Greifen Sie beim Kauf daher eher zu kleineren Gebinden.
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Nicht erhitzen
Kürbiskernöl eignet sich nicht zum Braten oder Frittieren: Starke Hitze (über 120° Celsius) zerstört die wertvollen Inhaltsstoffe und verleiht dem Öl einen unangenehmen, bitteren Geschmack. Wer warme Speisen mit Kürbiskernöl verfeinern möchte, sollte es daher erst kurz vor dem Anrichten zugeben. Typische Gerichte, die mit Kürbiskernöl dekoriert werden, sind Eierspeise oder Kürbiscremesuppe. Gourmets verwenden es auch zum Verfeinern von Vanilleeis mit Erdbeeren.
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Kürbiskernöl-Flecken entfernen
Eine kurze Unachtsamkeit, schon ist es passiert – auf der weißen Bluse prangt ein unübersehbarer, grüner Fleck. Bevor Sie das nun unbrauchbare Oberteil sofort entsorgen, versuchen Sie Folgendes:
- Durch sanftes Einreiben mit Gallseife oder Spülen mit Mineralwasser löst sich das Öl etwas aus den Textilien.
- Achten Sie aber darauf, nicht zu fest zu reiben, damit das Öl nicht noch tiefer ins Gewebe eindringt.
- Ist der Fleck nach der Waschmaschine immer noch sichtbar, kann Sonnenlicht helfen, diesen auszubleichen.
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Made in Austria
Die Angabe "Steirisches Kürbiskernöl g.g.A." steht für "geschützte geografische Angabe"; es handelt sich also um ein Produkt mit europäischem Herkunftsschutz.
Diese Bezeichnung darf nur verwendet werden, wenn
- die Kerne von der Kürbisgattung "Cucurbita pepo var. Styriaca" stammen
- es sich um 100% reines Kürbiskernöl aus Erstpressung handelt
- die Kerne nach traditionellem Herstellungsverfahren gepresst wurden
- die Kerne aus speziellen Anbaugebieten (Steiermark und/oder Burgenland) stammen
Profis erkennen hochqualitatives Öl unter anderem an der Farbe: Beleuchtet man das Öl von unten, weist es eine typische Zweifärbigkeit auf: grün und rot. Minderwertige Ware aus dem Ausland lässt sich nicht immer einwandfrei erkennen; ist das Öl gelb oder braun oder auffällig dünnflüssig, ist jedenfalls Vorsicht geboten.
Hautpflege
Wegen seiner intensiven Farbe und des durchdringenden Geruchs wird es industriell hergestellten Körperpflegeprodukten nur selten beigesetzt. Kernölliebhaber schwören aber dennoch auf die besondere Wirkung auf die Haut. So wird es etwa für selbstgemachte Seifen verwendet oder als rückfettender Zusatz dem Badewasser beigemengt. Pur aufgetragen soll es sogar bei Schwangerschaftsstreifen helfen.
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