Du isst gerne Nudeln mit grünem Pesto? Dann haben wir schlechte Nachrichten für dich! Wie eine neue Untersuchung des Verbrauchermagazins Öko-Test zeigt, dass zwölf von 20 getesteten Pesto-Produkten stark mit Pestiziden und Mineralöl belastet sind. Insgesamt wurden neun grüne Pestos mit "ungenügend" und drei weitere Produkte mit "mangelhaft" bewertet. Somit rät Öko-Test von mehr als der Hälfte der getesteten Produkte ab!
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MOSH & MOAH nachgewiesen
Auf den Nudeln oder auf dem Baguette, Pesto kann vielseitig eingesetzt werden und schmeckt herzhaft lecker. In acht der 20 getesteten Produkte wurden jedoch gesättigte Kohlenwasserstoffe (MOSH/MOSH-Analoga) gefunden. Diese lagern sich im menschlichen Fettgewebe und in den Organen an. Auch aromatische Kohlenwasserstoffe (MOAH) wurden nachgewiesen. Diese gehören zu den Substanzen, die krebserregend sein können.
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Mineralöl & Pestizide als Probleminhalt
Sei es durch Schmieröle an Produktionsanlagen oder über einzelne Ausgangszutaten: Mineralöl kann auf unterschiedliche Wege in die grünen Pestos gelangen. Zwar machen Mineraölbestandteile in Lebensmitteln nicht krank, dennoch empfiehlt das Verbrauchermagazin dazu, möglichst zu Produkten zu greifen, die wenig davon enthalten. Öko-Test ruft die Hersteller dazu auf, die Belastung weiter zu reduzieren und nachzuforschen, aus welchen Quellen die Belastungen stammen, um anschließend ihre Produktionsprozesse anzupassen.
Auch Pestizide sind in Pestos ein Problem. Nur fünf der zwanzig getesteten Produkte waren frei von den Spritzgiften – in allen anderen Pestos wurden Pestizide nachgewiesen. Die enthaltenen Gifte sind zwar laut EU-Sicherheitsbewertungen gesundheitlich unbedenklich, werden aber auch in geringen Mengen dennoch kritisch gesehen. Der Grund: Wechselwirkungen verschiedener Substanzen sind bis dato kaum erforscht.
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Insektengift in Pesto gefunden
Warum du auf Produkte mit Pestiziden verzichten solltest:
- Menschen, die das Basilikum anbauen, bekommen von den Giftstoffen am meisten ab.
- Pestizide gefährden Öko-Systeme vor Ort.
- Ihre Abbauprodukte können sogar in Mineralwasserreserven vordringen.
Die meisten Einzelsubstanzen wies eine bekannte Pesto-Marke auf. Darunter wurde das Insektengift Deltamethrin nachgewiesen, welches unter anderem Bienen gefährdet. In einem anderen Pesto wurde ebenso das Insektizid Acetamiprid nachgewiesen. Vor allem die Spritzgiftstoffe und gesättigte sowie aromatische Kohlenwasserstoffe sind die Hauptursachen, weshalb 60% der getesteten Basilikum-Pestos mit "mangelhaft" oder "ungenügend" bewertet wurden. Keines der Produkte bekam eine bessere Note als "befriedigend".
Unter anderem wurden in zwei grünen Pestos auch der als fortpflanzungsgefährdend eingestufte Weichmacher Diethylhexylphthalat (DEHP) nachgewiesen. Die Mengen in den Produkten sind glücklicherweise zu gering. Öko-Test fordert die Hersteller dennoch auf, die problematischen Weichmacher ganz von Lebensmitteln fernzuhalten.