Der Mund brennt, die Zunge pulsiert, die Augen tränen, wir japsen nach Luft: Wie würden Sie einem Außerirdischen erklären, warum die Menschheit gerne scharf isst? Besonders logisch ist das gezielte Zuführen von Schmerz ja nicht gerade. Trotzdem frönen viele von uns den kräftig gewürzten Speisen, von denen der Großteil die Schärfe von der Chili bezieht. Wer scharfes Essen bevorzugt, profitiert jedenfalls von den gesundheitsfördernden Eigenschaften des roten Teufelchens.
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Chili futtern für das Herz
Der Scharfmacher Capsaicin, der unter anderem in der Chili vorkommt, wird schon länger als Mittel gegen verschiedene Gesundheitsprobleme eingesetzt. So können zum Beispiel bei Arthritis, Muskelverspannungen sowie -schmerzen gute Erfolge erzielt werden. Studien ergaben außerdem, dass scharf essen den Blutdruck und sogar das Risiko für Blutgerinnsel senkt.
Eine chinesische Untersuchung mit Hamstern will die cholesterinsenkende Wirkung von Capsaicin belegt haben. Dazu gaben die Forscher den Tieren über einen längeren Zeitraum cholesterinreiches Futter zu essen. Die eine Gruppe erhielt zusätzlich Capsaicin, die andere nicht. Die Hamster, die mit dem Scharfmacher versorgt wurden, hatten am Ende des Experiments einen niedrigeren LDL-Wert (das schlechte Cholesterin, das den Gefäßen schadet) als ihre Nagerkollegen. Die Capsaicin-Gruppe wies zudem weniger Plaques, also Ablagerungen in den Gefäßen auf, die zu Schlaganfall und Herzinfarkt führen können.
Wer ab und zu gerne fettig isst, sollte die reichhaltige Speise daher mit Chili verfeinern. Auf diese Weise könnte der schädigende Effekt durch das Nahrungscholesterin zumindest ein wenig eingedämmt werden.
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Chili schützt unsere Zellen
Neben der herzschützenden Wirkung wird der Substanz Capsaicin sogar ein vorbeugender Effekt gegen Krebs nachgesagt. Laborexperimente haben ergeben, dass Capsaicin die Mitochondrien, die Energiewerke der Krebszellen angreift, wodurch diese langsam absterben.
Zuletzt dürfte die Schote auch bei Gewichtsproblemen helfen. Der Stoffwechsel wird angekurbelt, die Verdauung angeregt und Heißhunger reduziert. Das Abnehmen wird auf diese Weise langfristig unterstützt.
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Fazit zur Chili
Diese Wirkungen hat die feurige Schote auf unseren Körper:
- Senkung des Cholesterinspiegels
- Reduktion von Gefäßablagerungen
- Vorbeugung von Krebs
- Unterstützung beim Abnehmen
- Förderung der Verdauung
- Linderung von Muskelschmerzen und -verspannungen
- Besserung von rheumatischen Krankheiten wie Arthritis
Übrigens: Solange sie sich damit wohlfühlen, dürfen auch Schwangere und Stillende scharfe Speisen essen.