Der Spargel ist eine sehr alte Heilpflanze, die auch als Gemüse gerne gegessen wird. Er ist für seine harntreibende Wirkung bekannt und unterstützt demnach die Entgiftung des Körpers. Schon im alten Griechenland, Ägypten und China wurden verschiedene Spargelarten bei Husten, Blasenproblemen oder Geschwüren angewendet. Wir zeigen dir, was das tolle Gemüse alles kann!
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Zahlreiche Spargelarten
Die Gattung der Spargel umfasst über 200 Arten, von denen nur vereinzelte wirklich essbar sind. Im Mittelmeerraum wachsen vermehrt Wildspargel, während hierzulande der Gemüsespargel sehr bekannt ist. Insgesamt gibt es drei verschiedene Spargelsorten:
- Weißer Spargel: Besonders in Deutschland und Österreich ist weißer Spargel sehr beliebt. Seine bleiche Farbe bekommt das Gemüse aufgrund des Lichtmangels. Da weißer Spargel unter der Erde angebaut wird, kann kein Chlorophyll gebildet werden: so bleibt der Spargel weiß. Er schmeckt sehr zart und mild. Weißer Spargel ist teuer und wird daher auch "weißes Gold" genannt.
- Violetter Spargel: Diese seltene Spargelart erhält seine auffallende Färbung durch den Farbstoff Anthocyan. Dieser wird während der Erntezeit gebildet, da der Purpur-Spargel nicht sofort gestochen wird, sondern einen Tag länger in der Sonne verweilt. Er schmeckt besonders süß und nussig.
- Grüner Spargel: Im Gegensatz zu den anderen zwei Sorten, muss diese Spargelart nur im unteren Drittel geschält werden. Er ist wesentlich dünner, gart schneller und schmeckt viel intensiver als die weiße Variante. Grüner Spargel enthält fast doppelt so viel Vitamin C und Betacarotin als sein weißer Vetter, deshalb zählt er als besonders gesund.
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Starke Nährstoffe
Forscher der HNB Garhwal University fanden heraus, dass Spargel antioxidativ, immunstimulierend, entzündungshemmend und antibakteriell wirkt. Wer mit Leberschäden zu kämpfen hat, sollte ebenfalls zu dem Gemüse greifen, dieses mildert die Organprobleme.
Spargel besteht zu 94 Prozent aus Wasser und ist äußerst kalorienarm (16 Kilokalorien pro 100 Gramm). Außerdem liefert er folgende Vitamine und Nährstoffe:
- Kalium
- Folsäure (Vitamin B9)
- Asparagin (Eiweißbaustein und Namensgeber des Gemüse)
- Vitamin A, C
- Purine
Personen, die an Gicht erkrankt sind, sollten beim Spargelgenuss vorsichtig sein. Die enthaltenen Purine führen bei übermäßigen Konsum zu einem erhöhten Harnsäurespiegel im Blut, welches wiederum Gicht auslösen kann.
Diabetiker oder Abnehmwillige können jedoch bedenkenlos zuschlagen, da der Spargel entschlackend wirkt und den Blutzuckerspiegel kaum beeinflusst. Außerdem steigert er die Fruchtbarkeit, weshalb der Spargel gerne als aphrodisierendes Lebensmittel eingesetzt wird.
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Achtung, giftig!
Der Spargel ist nicht nur eine Heil-, sondern auch eine Giftpflanze. Dabei sind jedoch nicht die Stängel selbst, sondern die roten Beeren des Spargellaubs ungenießbar. Nach dem Verzehr von fünf bis sechs Beeren kann es zu Erbrechen oder Bauchschmerzen kommen.
- Das Gemüse kann unsere Gesundheit auch in Form einer "Spargekrätze" belasten. Die seltene Allergie, die meist bei sehr empfindlichen Menschen vorkommt, wird durch die rohen Spargelstangen ausgelöst.
- Dabei können Reizungen der Haut und Augen sowie allergischer Schnupfen beim Schälen des Spargels auftreten. Sogar Asthmaanfälle können in einzelnen Fällen ausgelöst werden.
- Gut zu wissen: Nach dem Spargelgenuss verändert unser Urin seinen Geruch, meist wird dieser als unangenehm und beißend wahrgenommen. Grund dafür ist, dass Menschen, deren Urin komisch riecht, ein Enzym besitzen, welches die Asparaginsäure in schwefelhaltige Stoffe zersetzt.
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