Mitteleuropa gilt als Jodmangelgebiet, weswegen Salz, Fertigprodukte und tierische Erzeugnisse mit dem Spurenelement angereichert werden, um ein Zuwenig vorsorglich auszugleichen. Das ist auch wichtig, denn ein Jodmangel schadet der Schilddrüse. Das Organ benötigt Jod als Baustoff, um den Stoffwechsel in Gang zu bringen. Im schlimmsten Fall führt ein Mangel zu einer Aufblähung der Schilddrüse, ein sogenannter Kropf entsteht.
- Wir brauchen übrigens nur geringste Jodmengen, um unseren Bedarf zu decken. Pro Tag reichen für Erwachsene 180 bis 200 Mikrogramm (µg) aus, das sind umgerechnet auf ein ganzes Leben etwa 4 bis 5 Gramm.
- Der Grund, warum wir trotzdem an so wenig Jod kommen, liegt in unseren Böden. Diese werden generell immer nährstoffärmer, weshalb unsere Lebensmittel kaum Jod enthalten.
- Nur wer sehr viel Fisch, Meeresalgen oder Meeresfrüchte isst, kann den Bedarf komplett ohne Anreicherung (z.B. durch Jodsalz) decken.
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Jod aus pflanzlichen Quellen
Menschen, die auf tierische Produkte verzichten, nehmen von Haus aus weniger Jod auf. Denn durch die Versetzung des Tierfutters mit Jod enthalten Fleisch, Milch und Eier nämlich besonders viel, ohne dass die Hersteller das auf den Verpackungen angeben müssen. Durch die normale Verwendung von angereichertem Tafelsalz (Achtung, Meersalz enthält kein Jod) nehmen aber auch Veganer etwas davon auf. Trotzdem sollte der Tagesbedarf nicht nur über Salz gedeckt werden, da sonst die empfohlene Menge an Salz (nicht mehr als 5 bis 6 Gramm täglich; 5 Gramm Salz enthält etwa 100 µg Jod) überschritten wird.
Essen Sie stattdessen folgende Lebensmittel:
- Meeresalgen: Bestimmte Algen wie Wakame, Dulse oder Kelp enthalten sehr viel Jod. Kelp sollten Sie vorsichtig dosieren, schon 2,5 Milligramm davon versorgen Sie mit genügend Jod. Tipp: Kaufen Sie Nori-Blätter (Nori besteht zumeist aus jodreichen Rotalgen) und wickeln Sie wie in einen Wrap Gemüse, Reis, Hummus oder Avocado ein. Dieser gesunde Snack ist eine wahre Jodbombe. Chlorella und Spirulina, die bei uns besonders bekannt sind, gedeihen im Süßwasser und enthalten daher kaum Jod. Sie laufen dafür keine Gefahr mit Schwermetallen belastet zu sein.
- Getrocknete Shiitake-Pilze: Der aromatische Shiitake enthält 5 Mikrogramm auf 10 Gramm Pilz. Sie müssen davon also größere Mengen essen, um genügend Jod aufzunehmen.
- Feldsalat: Eine echte Jod-Überraschung: 100 Gramm davon liefern 35 Mikrogramm Jod.
- Champignons: Die gesunden Klassiker unter den Schwammerln bergen 18 Mikrogramm Jod pro 100 Gramm.
- Brokkoli, Spinat, Vollkornprodukte oder Erdnüsse: Diese Lebensmittel enthalten zwar auch etwas Jod, vor allem aber sogenannte goitrogene Stoffe, welche die Aufnahme von Jod wiederum hemmen. Verzichten Sie aber deshalb nicht auf diese gesunden Lebensmittel, verlassen Sie sich nur nicht in Sachen Jod darauf.
Was ist mit Nahrungsergänzungsmitteln?
Bevor Sie zu Jod-Supplementen greifen, sollten Sie die Notwendigkeit davon bzw. die Dosierung unbedingt mit einem Arzt absprechen. Vor allem bei Schilddrüsenerkrankungen kann sich zuviel Jod sogar äußerst negativ auswirken.
Um Ihre Schilddrüse auf natürlichem Wege zu unterstützen, sind Paranüsse eine gute Wahl: Sie gelten als die Selen-Lieferanten schlechthin. Schon eine Nuss pro Tag deckt den Tagesbedarf dieses wichtigen Spurenelements.
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