Es ist wie verhext: Sobald die Blätter von den Bäumen fallen, die Tage kürzer und die Nächte länger werden, lechzen wir nach mehr Energie – hauptsächlich in Form von Schokolade, Nudeln oder Pizza. Manchmal scheint es sogar, als würde man während des Essens schon wieder hungrig. Das alles ist keine Einbildung, sondern hat tatsächlich einen triftigen Grund…
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Bauchgesteuerte Scheunendrescher
Wir fühlen uns wie die Geisel unseres Verlangens nach kalorienreichen Speisen, kämpfen im Kopf mit knurrendem Magen und fantastischen Bildern von Chocolate-Cookie-Double-Fudge-Brownie und Spaghetti mit dicker, cremiger Soße. Diesen Gelüsten zu widerstehen klappt zumeist mit den besten Vorsätzen nicht.
Ehe man sich versieht, sitzt man wie ein Krümelmonster auf dem Küchenboden und vernichtet den Essensbestand der gesamten Woche… Gut, so drastisch ist die Situation vielleicht nicht bei jedem, trotzdem verspüren eine Menge Menschen nun mehr Hunger als im kürzlich gewichenen Spätsommer. Das "Schöne" daran: Wir sind komplett unschuldig!
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Das Wetter macht uns hungrig
Im Herbst gibt es weniger Sonnenstunden, es regnet häufiger und der Himmel ist oftmals tagelang wolkenverhangen.
- Auf diese "dunklen Zeiten" reagiert unser Hormonhaushalt mit der vermehrten Ausschüttung von Melatonin.
- Dieses Hormon lässt uns schläfrig werden und sorgt zum Beispiel dafür, dass wir abends gut einschlafen können.
- Sein Gegenspieler, das Serotonin, auch bekannt als Glückshormon, wird im Gegenzug in geringerem Maße produziert.
- Bei einem Mangel an Serotonin fühlen wir uns nicht wohl, sind müde, schlapp und übellaunig.
- Um den Hormonspiegel anzuheben, verlangt unser Körper nach deftiger und süßer Nahrung, die das Level an Serotonin in unserem Blut und somit die Stimmung heben.
Ein echtes Dilemma. Aber wie können wir uns satt und glücklich essen, ohne wöchentlich ein Kilo mehr draufzupacken?
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Wege aus dem Herbst-Binge
Beachten Sie folgende Tipps für die nimmersatten Monate:
- Essen Sie genug, planen Sie Ihre Mahlzeiten: Wer morgens ein großzügiges Frühstück mit Haferflocken und Obst, ein reichhaltiges Mittagessen aus Gemüse, Reis und mageren Proteinquellen und abends einen Linsen-Salat mit zwei Scheiben Vollkornbrot und Avocado isst, wird weniger zu süßen Versuchungen oder einer fettigen Lieferpizza greifen.
- Haben Sie stets gesunde Snacks dabei: Stocken Sie Ihren Bestand an Nüssen, Datteln, Bananen und zuckerarmen Müsliriegeln auf. Bei Heißhungerattacken liegt dann stets etwas zu knabbern bereit. Vor allem Bananen heben unseren Serotoninspiegel.
- Abwarten und Tee trinken: Wenn Sie der Süßhunger packt, können Sie sich selbst austricksen und einen Tee mit Schoko-, Marzipan- oder Vanillegeschmack schlürfen. Wenn das nicht hilft, versuchen Sie das Kauen von zuckerfreiem Kaugummi.
- Den Hunger wegdrücken: Probieren Sie Akupressur. Dazu den Punkt zwischen Oberlippe und Nase mehrmals für 20 Sekunden drücken.
- Raus an die Luft: Lenken Sie sich ab und tanken neue Energie an der frischen Luft. Vielleicht erwischen Sie sogar ein wenig Sonne, die die Produktion von Melatonin wieder herunterschraubt.
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