Die einen schwören für eine Gewichtsabnahme darauf, andere halten gar nichts davon. Aber was nützt das Tracken der täglichen Nahrungsaufnahme tatsächlich? Wir haben uns das angesehen.
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Was sind Kalorien überhaupt?
Kalorien stellen ein Maß für Wärmeenergie dar. Eine Kalorie wird verbraucht, wenn ein Gramm Wasser um ein Grad Celsius erwärmt wird. Daher spricht man in Zusammenhang mit Kalorien oft auch vom Brennwert der Nahrungsmittel. Wenn wir von Kalorien reden, meinen wir also die Energiezufuhr durch unsere Ernährung. Jeder Mensch hat einen anderen Kalorienbedarf, der anhand verschiedenster Parameter berechnet werden kann. Das geht zum Beispiel hier. Übrigens sind mit Kalorien stets Kilokalorien (kcal) gemeint. Der Begriff Kalorien hat sich aber einfach etabliert.
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So viel Energie braucht der Mensch
Wesentlich sind der Grund- und der Leistungsumsatz. Der Grundumsatz beschreibt jene Energiemenge, die der Körper ohne großes Zutun automatisch verbraucht. Schließlich benötigen unsere Organe beziehungsweise unser gesamter Stoffwechsel Energie, um zu funktionieren. Der Grundumsatz schwankt nach Größe, Gewicht, körperlicher Zusammensetzung und Geschlecht einer Person.
Ein Beispiel: Eine 28-jährige, 1,65 Meter große und 59 Kilogramm schwere Frau, die ihren Alltag hauptsächlich sitzend verbringt, hat in etwa einen Grundumsatz von 1400 Kalorien. Der Leistungsumsatz ergibt sich durch ihr Bewegungsverhalten. Geht sie zweimal pro Woche trainieren und verbraucht dabei um die 700 Kalorien, ergibt das einen Leistungsumsatz von 2100 Kalorien. Wenn sie ihr Gewicht halten möchte, sollte sie nicht mehr oder weniger als 2100 Kalorien zu sich nehmen.
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Kraftwerk Muskel
Je mehr Muskeln wir haben, desto höher ist der Grundumsatz. Muskeln verbrauchen von Haus aus mehr Kalorien, auch im Ruhemodus. Nehmen wir ohne Muskeltraining ab, verlieren wir wertvolle Muskelmasse, wodurch der Grundumsatz sinkt. Auch die individuelle Verdauung spielt eine Rolle. Dies wird als "Thermic Effect of Food" (TEF) bezeichnet und kann bis zu 10 Prozent des Kalorienverbrauchs ausmachen.
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Die Kalorienmenge entscheidet
Ob wir zunehmen, abnehmen oder unser Gewicht halten, entscheidet hauptsächlich die täglich aufgenommene Menge an Energie und wie viel davon verbraucht wird. Essen wir weniger als wir verbrauchen, entsteht ein Energiedefizit: Wir nehmen ab. Essen wir mehr, als wir verbrauchen, resultiert ein Plus an Kalorien: Wir nehmen zu. Selbst wenn viele das nicht hören wollen: Es kommt auf die Menge der Kalorien an und ob wir unseren Tagesbedarf über- oder unterschreiten. Das (ungefähre) Zählen oder im Überblick behalten der gegessenen Energie macht folglich durchaus Sinn. Sie bekommen nach einer Zeit eine Idee davon, wie viel eigentlich in welchem Lebensmittel steckt. Sie werden staunen, wie rasch sie ihr tägliches Soll erreichen. Wer also schon lange mit Diäten experimentiert und noch immer keine Erfolge verzeichnen kann, sollte einmal einen realistischen Blick auf seine Kalorien werfen.
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Tracken mittels App
Am einfachsten funktioniert Kalorien zählen mit einer App, die zudem die sogenannten Makronährstoffe der Lebensmittel erfasst. So können Sie nicht nur sehen wie viel, sondern auch in welcher Zusammensetzung Sie gegessen haben. Das richtige Verhältnis von Kohlenhydraten, Eiweiß und Fett ist ebenso wichtig für eine langfristige Gewichtsabnahme. Eine kostenlose App und Website zum Kalorien-Tracking finden Sie hier. Versuchen Sie jedoch, sich nicht zu krampfhaft an die App zu halten. Das kann schnell in eine Essstörung kippen. Und: Ab und zu ein Cheat-Day ist völlig okay.
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