Runter vom Gas, endlich Urlaub und Stressreduktion: All das tut vor allem unserer Psyche gut, die im Arbeitsalltag ganz schön gefordert wird. Wer sein Bewegungsverhalten über zwei Wochen hinweg aber dramatisch verändert und sich so gut wie gar nicht bewegt, riskiert eine Verschlechterung seines Gesundheitszustands. Forscher präsentierten die Ergebnisse einer Untersuchung dazu kürzlich am Europäischen Kongress zum Thema Übergewicht.
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Abhängen mit Folgen
Die Wissenschafter der University of Liverpool rekrutierten für ihre Studie 28 körperlich aktive Erwachsene, die ein Pensum von etwa 10.000 Schritten täglich absolvierten, ansonsten aber nicht wirklich Sport betrieben. Für die Untersuchung sollten die Probanden ihre Schritte um 80 Prozent, also auf etwa 1500 pro Tag reduzieren. Vor dem Versuch maßen die Forscher die genaue Körperzusammensetzung der Teilnehmer, zum Beispiel Fett- und Muskelanteil.
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Verfall in kürzester Zeit
Nach der 14-tägigen Ruhepause wurden die Probanden erneut untersucht. Die eindeutigen Ergebnisse überraschten sogar die Forscher: Die körperlich fitten Personen nahmen im Durchschnitt 450 Gramm an Gewicht zu und verloren gleichzeitig etwa 360 Gramm Muskelmasse. Bei einem Ausdauer-Test mit Atemmaske schnitten die meisten schlechter ab als vor dem Experiment. Überdies erhöhte sich der Bauchumfang, der Körperfettanteil und die Blutfettwerte.
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Inneres Bauchfett macht krank
Das Problem: Die Probanden legten hauptsächlich an innerem oder viszeralem Bauchfett zu. Dieses umschließt die Organe und erhöht das Risiko für Krankheiten wie Diabetes, Fettleber oder Herzinfarkt. Dasselbe gilt für eine Abnahme der Muskelmasse. Diese kann nämlich eine reduzierte Insulin-Sensitivität hervorrufen. Das bedeutet, dass der Körper mehr Insulin benötigt, um den Blutzuckerspiegel zu reduzieren.
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Zusammengefasst bedeuten die Studienergebnisse vor allem eines: Wenn schon zwei Wochen Bewegungsmangel messbare körperliche Veränderungen verursachen, sind bei langfristiger Faulheit noch drastischere Ergebnisse zu erwarten. Die Studie zeigt wieder einmal, wie schädlich es ist, sich nicht ausreichend zu bewegen. Für eine noch bessere Aussagekraft planen die Forscher noch weitere Studien zur Thematik.
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