Profi-Fußballerinnen machen es genauso wie ihre männlichen Sportkollegen: Sie trainieren hart an ihrer Kondition und geben auf dem Rasen ihr Bestes. Jetzt möchte die Chelsea-Trainerin Emma Hayes ihre Spielerinnen noch mehr unterstützen und das Fußballtraining an den Periodenzyklus der Sportlerinnen anpassen.
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Weniger Verletzungen, mehr Leistung
"Ich bin Trainerin in einer Branche, in der Frauen schon immer wie kleine Männer behandelt wurden", erklärt Hayes gegenüber der britischen Zeitung The Telegraph. So basieren die Vorgaben für die Spieltaktik, das Kraft- und Konditionstraining bis hin zur Rehabilitation auf dem, wie Männer spielen. Das soll sich nun im Fußballclub Chelsea F.C. Women ändern, denn Hayes Spielerinnern durchleben jeden Monat etwas, das Männer nicht nachvollziehen können – die Periode.
Nun bekommen die Fußballerinnen einen Trainings- und Ernährungsplan, der sich ihren Menstruationszyklen anpasst. Dadurch sollen Verletzungen des Weichgewebes, welche im Zusammenhang mit hormonellen Veränderungen in Verbindung stehen, verringert werden.
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App speichert Daten
Mit der FitrWoman-App der internationalen Cross-Country-Läuferin Dr. Georgie Bruinvels sollen die Profi-Fußballerinnen den Zyklus tracken und überwachen.
- Menstruation
- Follikelphase
- Eisprung
- und PMS können darin eingetragen werden.
In diesen vier Phasen merkte Dr. Bruinvels bei ihren Untersuchungen eine Beeinträchtigung der Koordination der Frauen. "Der Menstruationszyklus ist ein entzündlicher Prozess und eine starke Entzündung kann zu einer Verletzung führen", sagt Dr. Bruinvels. Auch die Beobachtung des Östrogenspiegels kann dazu beitragen, das Risiko von Knochenverletzungen zu senken.
Laut der britischen Zeitung Independent beobachteten Trainerinnen der US-Frauen-Nationalmannschaft die Zyklen der Spielerinnen schon während der letzten Meisterschaften in Frankreich. Der Chelsea-Fußballclub ist der erste Verein, der den Menstruationszyklus der Sportlerinnen auch im herkömmlichen Training berücksichtigt.