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Warum sich nicht das ganze Leben um Sport und Ernährung drehen sollte

Kennst du das Motto "Memories over Makros" ("Erinnerungen vor Nährstoffen")? Es bedeutet, sich nicht zu sehr auf Fitness-Goals zu versteifen.

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Sport Frust
kieferpix / iStock

Wir leben in einer Mikroblase. Vor allem auf Instagram. Viele Frauen schauen sich den ganzen Tag Fotos von schlanken, trainierenden und gestählten Damen an, die Übungen, Fitnessvideos und Fotos von ihren gesunden Mahlzeiten posten. Für diese Bloggerinnen scheint das Leben nur daraus zu bestehen, sechs Mal pro Woche zum Sport zu gehen und die aufgenommenen Nährstoffe ("Makros": Kohlenhydrate, Eiweiß und Fett) zu zählen. Aber was bleibt davon? Mit 80 wird es uns nicht wahnsinnig interessieren, welchen Fettanteil wir mit 20 hatten. Was dann zählt, sind die Erlebnisse und die Erinnerungen an tolle Zeiten.

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Ist das alles noch normal?

Unser Körper braucht Bewegung, um gesund zu bleiben. Deshalb ist Sport wichtig, keine Frage. Was aber, wenn das Pumpen im Gym und die Cardio-Einheiten zur Obsession werden? Was, wenn wir dadurch Wichtiges verpassen? Das Workout soll hauptsächlich Freude bereiten, Entlastung für Körper und Psyche bringen und uns entspannen. Rückt alles andere hinter den Sport, werden deshalb wesentliche Ereignisse im eigenen und dem Leben von Freunden und Familie verpasst, dann sollten die Alarmglocken läuten. Sportsucht ist zwar ein Problem, das vorwiegend Männer betrifft, der Trend zum muskulösen, "fettfreien" Frauenkörper generiert jedoch immer mehr weibliche Betroffene.

Natürlich muss nicht jede Sportfanatikerin krank sein. Gerade auf Instagram vermitteln eingefleischte Fitness-Bloggerin den Eindruck, ein durchtrainierter Körper sei das Non-Plus-Ultra, für das jedes Opfer recht ist. Junge Mädchen mit Selbstzweifeln sind anfällig für solche Ideale, die auf Social Media grassieren.

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Vorher essgestört, dann muskelsüchtig

Was auffällt: Ein großer Teil der Bloggerinnen war vor der Zeit der Muskeln und eiweißreichen Ernährung magersüchtig. Sie übertragen die Muster der Magersucht auf ein neues Verhalten, sie üben weiter Kontrolle aus. Zwar auf keiner lebensbedrohlichen, aber dennoch einer bedenklichen Ebene:

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Einen gesunden Zugang finden

Wir dürfen eines nicht vergessen: Unser Körper ist eine Hülle. Am Ende ist es von Bedeutung, dass wir unser Leben mit schönen Erfahrungen, tollen Menschen und Liebe füllen. Falls du nur noch von einem Workout zum nächsten hetzt und Kalorien und Makros in deinem Kopf kreisen, solltest du die Reset-Taste drücken und dir überlegen, welche Prioritäten du in deinem Leben wirklich setzen willst.

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