Die Bachblütentherapie gilt als eine der bekanntesten alternativmedizinischen Behandlungsmethoden. Die Essenzen sind für das ängstliche Schulkind, den nervösen Angestellten oder sogar den panischen Hund zu Silvester erhältlich. Vor allem als "Rescue-Tropfen" sind sie vielen ein Begriff. Aber was steckt eigentlich hinter der Bachblütentherapie und auf welchen Annahmen basiert sie?
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Krankheit ist Disharmonie
Für Edward Bach, den Entwickler der Bachblütentherapie, ging einer Krankheit immer ein Konflikt zwischen der "unsterblichen Seele" und der Persönlichkeit des jeweiligen Menschen voraus. Laut seinen Thesen ist eine Heilung somit nur durch die Harmonisierung dieser Aspekte (auf der geistig-seelischen Ebene) möglich.
Zuerst beschrieb Bach 19, später 38 dieser "disharmonischen Seelenzustände der menschlichen Natur". Jedem dieser Zustände ordnete der Arzt Blüten und Pflanzenteile zu. Diese legte er in Wasser ein oder kochte sie – so sollte gewährleistet werden, dass sie ihre "Schwingungen" an das Trägermedium Wasser übertragen. Das Ergebnis nannte Bach Urtinkturen, die er wiederum stark verdünnte und auf diese Weise seine Blütenessenzen herstellte.
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Intuitive Wahl der Pflanzen
Im Gegensatz zur Phytotherapie sind die verwendeten Pflanzen keine bekannten Heilpflanzen, sondern wurden von Bach "intuitiv" als passend auserwählt. Die daraus gewonnenen Essenzen tragen dem Herkunftsland ihres Erfinders entsprechend englische Namen; sie sind nummeriert und unterschiedlichen Anwendungsgebieten zugeordnet.
37 Essenzen entstammen verschiedenen Blüten, nur eine ("Rock Water", Nr. 27) wird aus Fels-Quellwasser gewonnen. Zusätzlich definierte Bach die sogenannten "Notfalltropfen" für besondere Belastungssituationen, die aus 5 dieser Essenzen bestehen.
Die 38 Essenzen sind in 7 Gruppen unterteilt:
- Niedergeschlagenheit,
- Angst,
- fehlendes Interesse an der Gegenwart,
- Einsamkeit,
- übertriebene Sorge um andere,
- Überempfindlichkeit
- und Unsicherheit.
Dank der Essenzen soll die Überwindung dieser Zustände gelingen. Die Lärche ("Larch", Nr. 19) beispielsweise soll schüchternen Personen helfen, die an Minderwertigkeitsgefühlen leiden.
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Traditionelle Sammelstellen
Edward Bach legte für alle Pflanzen bestimmte Orte fest, an denen sie gesammelt werden dürfen. Daran orientieren sich Hersteller der Bachblüten heute noch. Auch die Potenzierungsmethoden werden nach Bachs Vorbild durchgeführt:
- Für die Sonnenmethode ruhen die Blüten drei bis vier Stunden in einer Wasserschale, die in der Sonne steht.
- Für die Kochmethode sieden die Pflanzen eine halbe Stunde in heißem Wasser. Das Wasser wird anschließend mit Alkohol versetzt, der als Konservierungsmittel dient: Am Ende ergeben 5 Liter Urtinktur 2.400 Liter Blütenessenz.
Dieser Artikel ist Teil der Reihe"Natürlich heilen – Traditionelle Europäische Medizin (TEM).