Komplementärmedizin

Magnesiumöl: Hilfe bei Schlafproblemen und Verspannungen?

Magnesiumöl zum Auftragen auf die Haut soll für eine besonders gute Aufnahme des Mineralstoffs sorgen und bei verschiedenen Beschwerden helfen. Doch was steckt dahinter?

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Frau verwendet Magnesiumöl
g-stockstudio / iStock

Magnesiumöl scheint der neue Stern am Himmel der alternativen Behandlungsmethoden zu sein und wird vor allem zur Bekämpfung von Schmerzen eingesetzt. Es muss nur auf die Haut gerieben werden und soll auf diese Weise folgende Probleme beseitigen oder Symptome von Krankheiten lindern:

  • Gelenkschmerzen
  • Asthma
  • Muskelbeschwerden
  • Müdigkeit
  • Bluthochdruck
  • PMS
  • Migräne
  • Schlafstörungen
  • Stress
  • u.v.m.

Dass Magnesium eindeutige Effekte auf unsere Gesundheit hat, ist belegt. Das allerdings nur, wenn es mit Nahrungsergänzungsmitteln eingenommen wird. Aber kann Magnesium über die Haut, also via transdermaler Applikation, genau so gut oder sogar besser helfen?

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Klare wissenschaftliche Beweise bleiben aus

Eines vorweg: So richtig überzeugende Studien zum Thema Magnesiumöl existieren bis heute nicht. Unter anderem haben die University of Edinburgh sowie die University of Cambridge eine Forschung erhoben, welche sich mit Magnesium näher auseinandersetzt. In dieser wird hinterfragt, ob Magnesium in unseren Zellen eine Rolle bei Schlafstörungen spielt. Das Ergebnis: Ja, es gibt tatsächlich einen Zusammenhang! Dennoch geht aus der Untersuchung nicht hervor, dass Magensiumöl für diesen Zweck eingesetzt werden kann und soll.

Die Hersteller schreiben auf ihren Websites zwar, dass die Wirkung von Magnesiumöl wissenschaftlich bestätigt ist, die handfesten Beweise bleiben aber aus. Im Internet gibt es nur einen unveröffentlichten Bericht zur Erhebung eines Produzenten des Öls. Unterm Strich: Alle Studien, die es gibt, sind entweder inoffiziell, mit zu wenigen Teilnehmern, unzuverlässig randomisiert, ohne Kontrollgruppe oder ohne Verblindung von Medizinern und Teilnehmern. Letzteres bedeutet, dass alle in die Studie Involvierten wissen, dass Magnesiumöl und kein Placebo verwendet wird.

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Was ist zu beachten beim Magnesiumöl?

Eigentlich ist das zumeist in Sprühflaschen verkaufte Magnesiumöl gar kein Öl. Die Flüssigkeit (konzentrierte Lösung von Magnesiumchlorid) erinnert nur ein wenig an eine ölige Konsistenz. Um einen heilenden Effekt zu erzielen, soll das Produkt wie folgt verwendet werden:

  • Menge: Sprühen Sie das Öl unverdünnt auf die Haut (5 bis 20 Sprühstöße). Dabei sind mehrere Anwendungen pro Tag möglich.
  • Anwendung: Im nächsten Schritt reiben Sie das Magnesium auf jene Stellen, welche das Wundermittel benötigen. Die Haut kann angeblich umso mehr Magnesium aufnehmen, je besser die Emulsion einmassiert wird. Beachten Sie dabei jedoch, dass Sie empfindliche Stellen (z.B. Brustwarzen) oder Schleimhäute aussparen sollten.
  • Beauty-Tipp: Das Magnesiumöl  eignet sich optimal als Badezusatz oder für Fußbäder. Sogar als Deodorant soll es angeblich gut zum Einsatz kommen.
  • Kosten: Der Preis des Öls variiert je nach Hersteller. Sie können jedoch mit 10 bis 30 Euro rechnen.

Magnesiumöl ist ungefährlich, genaue Dosierungen müssen also nicht beachtet werden. Viele verspüren ­­– vor allem bei erstmaligem Auftragen ­­– ein gewisses Kribbeln, Jucken oder Brennen. Das geht laut Herstellern nach wenigen Minuten vorüber und soll bedeuten, dass ein Magnesiummangel vorliegt. Achtung: Auch hier gibt es keine wissenschaftlichen Beweise.

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Probieren geht über studieren!

Wie für alle Behandlungen gilt auch beim Magnesiumöl: Wer heilt, hat recht. Nur weil bislang noch keine klaren Studienergebnisse vorliegen, muss das nicht bedeuten, dass das Produkt ohne Wirkung bleibt. Auch der Placebo-Effekt kann zudem wahre Wunder wirken! Wenn wir an eine positive Wirkung glauben, dann kann dies tatsächlich einen zufriedenstellendes Ergebnis bewirken.

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