Komplementärmedizin

Gefährlich: So süchtig machen Nasensprays

Besonders in der Winterzeit leiden immer mehr Menschen unter Schnupfen. Der Griff zum Nasenspray ist für viele Normalität, doch dieses kann schnell abhängig machen.

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Nasenspray kann süchtig machen und viele Nebenwirkungen mit sich bringen.
dragana991 / iStock

Sind Sie stark erkältet und haben eine verstopfte Nase? Ein wohltuendes Nasenspray kann hier schnell für Erleichterung sorgen. Was viele Verbraucher nicht wissen: Es kann regelrecht süchtig machen!

Wie funktioniert Nasenspray?

Hat unser Körper mit einer Erkrankung der oberen Atemwege zu kämpfen, dann steigert er die Sekretproduktion:

  • So entsteht Schnupfen, der das Atmen erschwert und die Nasenschleimhäute anschwellen lässt. Besonders nachts ist das störend und schlafraubend.
  • Betroffene greifen dann oftmals zu chemisch abschwellenden Nasensprays mit sogenannten Sympathomimetika, die ein Zusammenziehen der Blutgefäße in der Nasenschleimhaut bewirken. Sie lassen das Gewebe abschwellen und erleichtern die Atmung.
  • Prinzipiell sollten Nasensprays nur dreimal täglich und nicht länger als eine Woche bzw. nach Absprache mit dem Arzt angewendet werden.

Mehr dazu: Schnupfen im Anflug

Wie äußert sich eine Sucht nach Nasenspray?

Zwar verbessert das Nasenspray für einige Stunden die Atmung durch die Nase, doch bei einer längerfristigen Anwendung kann sich eine Sucht entwickeln.

  • Dabei gewöhnt sich der Körper immer mehr an die Wirkstoffe, welche den Betroffenen immer öfter zum Spray greifen lassen.
  • Sechs bis acht Stunden nach der Benutzung lässt die erlösende Wirkung wieder nach. Die Inhaltsstoffe bewirken statt einer Linderung ein Anschwellen der Schleimhäute. Dies ist auch als Rebound-Effekt bekannt.
  • Wer das Medikament über einen längeren Zeitraum nützt, kann die Nase dauerhaft schädigen. So kann sich eine Sucht mit Nasenbluten, chronischem Schnupfen, Austrocknen der Nasenschleimhaut und verkrusteter Nasenlöcher sowie geschwächtem Immunsystem entwickeln.
  • In Extremfällen kann die Schleimhaut so beschädigt sein, dass es zu einem Verlust des Geruchssinns (Anosmie) kommt. Außerdem können psychologische Faktoren wie Erstickungsängste und Stimmungsschwankungen auftreten.

Mehr dazu: Nasenbluten: 4 Tipps

Zurück in die Normalität

Sind Sie tatsächlich süchtig nach Nasenspray, dann müssen Sie auf Entzug:

  • So kann dieser mehrere Tage oder sogar Wochen andauern, bis der Griff zum Spray überwunden ist.
  • Zuerst wird schrittweise die Dosis reduziert. Außerdem sollten sie Sprays oder Tropfen nur in Kinderdosierungen oder Verdünnungen mit Kochsalzlösungen verwenden.
  • Die "Ein-Loch-Therapie" stellt auch eine wirksame Methode dar, bei der zuerst das eine und dann das andere Nasenloch auf Entzug geschickt wird.
  • Ein Umstieg auf verschreibungspflichtige kortisonhaltige Sprays oder Tropfen auf Mineralbasis kann ebenso helfen.

Mehr dazu: Richtig verhalten bei einer Erkältung

Natürliche Behandlung bei verstopfter Nase

Wer bei Schnupfen von vornherein auf Nasensprays verzichten und lieber auf natürliche Alternativen zurückgreifen möchte, kann auf mehrere Möglichkeiten ausweichen:

  • Bemerken Sie schon die ersten Anzeichen einer Erkältung? Dann kann eine Nasenspülung bei einer verschnupften und laufenden Nase helfen.
  • Sprays mit natürlichen Inhaltsstoffen wie Eukalyptusöl oder Meersalz sind wohltuend und befreien die Nase.
  • Die Inhalation von heißen Dämpfen hilft der Nasenschleimhaut abzuschwellen. Außerdem lösen sie den Schleim und erleichtern das Atmen. Ätherische Öle und Salze wirken antibakteriell und lindern Entzündungen.

Mehr dazu: Medizinische Aromatherapie

Noch mehr zur Nasenspraysucht erfahren Sie in folgendem Video:

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