Zirka fünf bis 15 Prozent aller Österreicher haben einmal in ihrem Leben mit einer Angststörung zu kämpfen. Von einer Angststörung, die auch als phobische Störung bezeichnet wird, spricht man, wenn Ängste
- in regelmäßigen Abständen
- ohne echte Bedrohung vorkommen und
- die Betroffenen in ihrem Alltag stark beeinträchtigen.
Menschen, die noch nie unter Ängsten gelitten haben, können die Gefühle und Probleme von Betroffenen oft nicht nachvollziehen. So entstehen Irrtümer und falsche Vorstellungen. Folgende 5 Mythen zu Ängsten halten sich zum Beispiel hartnäckig.
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Jede Angst muss einen bestimmten Grund haben
Außenstehende verstehen oft nicht, warum jemand überhaupt unter einer Angststörung leidet. Nicht immer sind die Auslöser konkret zu benennen, wie bei der Angst vor Spinnen oder einer Reise mit dem Flugzeug. Manchmal führt ein traumatisches, vielleicht verdrängtes, Erlebnis aus der Vergangenheit zu Ängsten. Wenn sich die Angst nicht auf eine bestimmte Sache oder Situation bezieht, sprechen Psychologen von einer generalisierten Angststörung. Diese äußert sich durch ständige Anspannung und Besorgtheit.
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Nur schwache Menschen haben Ängste
Ein reines Vorurteil: Gerade nach außen hin sehr erfolgreiche, leistungsorientierte und extrovertierte Personen bekommen es häufig mit Angststörungen zu tun. Das liegt zum Beispiel oftmals daran, dass sie die Befürchtung haben, den eigenen Erwartungen oder denen ihres Umfelds nicht gerecht zu werden.
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Angst äußert sich nur psychisch
Jeder, der schon einmal eine Panikattacke hatte, weiß, dass einem dabei besonders die körperlichen Symptome zu schaffen machen: Schweißausbrüche, Herzrasen, Enge in der Brust, Zittern oder das Versagen der Stimme können eine Angstattacke begleiten. Die Ursache für diesen Ausnahmezustand liegt dennoch in der Psyche.
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Angst ist stets etwas Negatives
Solange Angst keine krankhaften Züge annimmt, ist sie kein Problem, sondern ein für den Menschen wichtiges Warn- und Schutzsystem. Wenn wir Angst haben, werden wir fokussiert, unsere Reaktionsfähigkeit verbessert sich, alle Sinne sind geschärft. Erst, wenn Angst ohne jeden ersichtlichen Grund auftritt, mutiert sie zu einer negativen und belastenden Angelegenheit.
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Angstauslöser müssen gemieden werden
Wer die Ursachen seiner Ängste immerzu und tunlichst meidet, wird in seinem Leben stark eingeschränkt und auf Dauer unfähig, einen normalen Alltag zu bestreiten. Wichtiger Bestandteil einer Psychotherapie ist daher die Konfrontation mit den individuellen Angstauslösern. Patienten sollen dabei den richtigen Umgang mit ihren Ängsten lernen und sie dadurch irgendwann überwinden.
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