Psychische Gesundheit

Panik & Belastungen: helfen diese 5 Kräuter gegen die Angst?

Hat die Natur mehr zu bieten als Baldrian und Johanniskraut? Wir klären über Mythen auf: lies hier welche Heilpflanzen helfen und welche nicht

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Baldrian, Passionsblume und Johanniskraut schaffen schnelle Linderung bei Angstzuständen.
ChamilleWhite / iStock

Angststörungen und Panikattacken sind welche der am weitesten verbreiteten psychischen Erkrankungen. Du brauchst eine genaue Diagnose und ärztliche Behandlung. Mit guten Ratschlägen à la "Jetzt reg dich nicht immer so auf!" oder "Chill' mal ein bisserl" ist es da ebenso wenig getan wie mit einem Entspannungsbad aus dem nächsten Drogeriemarkt.

Wer allerdings keine diagnostizierte Angststörung hat, sondern sich schlicht nicht ganz so wohl in seiner Haut fühlt, immer wieder mal von Unruhezuständen geplagt wird oder einfach nicht entspannen kann, für den hat die Natur ein paar "Helferlein" parat. Hier eine Auswahl von Pflanzenstoffen, die bei Alltagsnervosität Erleichterung bringen:

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Cannabidiol

Hanf hat mehr als nur einen Inhaltsstoff. Zugegeben, bekannt ist es für die berauschende Wirkung des Tetrahydrocannabinol (THC), aber die Pflanze enthält auch Cannabidiol (CBD), dem eine schmerzlindernde und angsthemmende Wirkung attestiert wird. Und das ganz ohne ein "High", sprich: ohne unter das Suchtmittelgesetz zu fallen. CBD ist als Öl oder in Tropfenform erhältlich.

Johanniskraut

Schwierige Sache, das mit dem Johanniskraut. Die Heilpflanze mit den sonnengelben Blüten wirkt stimmungsaufhellend, angstlösend und anti-depressiv. Ihre Wirkung beruht auf einer Vermehrung der Botenstoffe Dopamin und Serotonin im Gehirn. Allerdings hat die Sache einen Haken:

  • Es benötigt eine sehr hohe Dosierung über einen längeren Zeitraum hinweg. Einmal eine Tasse Tee hilft nichts. Du musst schon auf Präperate aus der Apotheke zurück greifen und diese konsequent einnehmen.
  • Solltest du rezeptpflichtige Antidepressiva einnehmen oder hormonell verhüten, lass' dich lieber beraten – hier kann es zu unerwünschten Wechselwirkungen kommen. Außerdem: Vermeide Sonnenbäder.

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Schlafbeere (Ashwagandha)

Nomen est omen. Die Pflanze aus Afrika wird  in der ayurvedischen Medizin als Mittel gegen Schlaflosigkeit eingesetzt. Zudem zeigen Studien, dass Wurzelextrakt aus Ashwagandha Stress reduziert und entspannt. Die Wirkung beruht auf einer Unterstützung des Zentralnervensystems.

Passionsblume

Die Blätter der tropischen Pflanze werden in der Naturheilkunde gegen Unruhe, Nervosität und Angstzustände (sowie damit einhergehender Schlaflosigkeit) eingesetzt. Die Blätter und Stängel können frisch oder getrocknet als Tee zubereitet werden. Außerdem gibt es fertige Präparate in der Apotheke, meist kombiniert mit anderen Pflanzen eines ähnlichen Wirkungskomplexes.

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Baldrian

Leider nein. Baldrian gilt zwar als das klassische Mittel gegen Angst, Nervosität und Schlafstörungen, aber medizinische Evidenz gibt es dafür nicht. In Studien schneiden Baldriantropfen kaum besser ab als ein Placebo; insbesondere bei Angst konnte den Pflanzenpräparaten keinerlei Wirkung nachgewiesen werden. Zumindest nicht auf den Menschen.

Bei Katzen sieht die Sache schon anders aus: Dein Zimmertiger wird große Freude an ein paar Tropfen Baldrian haben. Möglich, dass sein Schnurren dann eine beruhigende Wirkung auf den Besitzer ausübt. Zumindest diese Art von "Umwegrentabilität" kann man dem Baldrian also zuschreiben.

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