Psychische Gesundheit

Cybermobbing: Wenn Teenies online zu Mobbern werden

Das Cyber-Mobbing in den Sozialen Medien wird immer präsenter. Besonders Kinder und Jugendliche sind von Beleidigungen und Bedrohungen betroffen.

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Mobbing Online Jugendliche
Aliyah Jamous /unsplash

Immer mehr Jugendliche leiden unter Cyber-Mobbing und werden auch selbst zu Tätern. Was in so einer Situation zu tun ist, erklären wir dir hier.

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Was ist Cybermobbing?

Cyber-Mobbing ist das absichtliche Bedrohen, Bloßstellen, Belästigen oder Beleidigen anderer im Internet:

  • Der Täter ("Bully") sucht sich ein Opfer, welches sich nicht wehren kann. Täter und Opfer haben meist eine Machtungleichheit, was sich der Bully als Vorteil nimmt.
  • Das Mobbing findet im Internet auf Sozialen Netzwerken, Video-Portalen  oder über Direktnachrichtendienste wie WhatsApp statt. Dort werden Beschimpfungen und Beleidigungen versendet oder Telefonterror über das Smartphone durchgeführt.
  • Bullys handeln oft anonym damit die Opfer nicht wissen wer hinter den Angriffen steckt. Bei Kindern oder Jugendlichen ist es meist anders, da der Täter oft aus dem "realen" persönlichen Umfeld kommt. Die Betroffenen haben oft eine Vermutung, wer dahinterstecken kann.
  • Meistens werden die Opfer auch offline, also im realen Leben, weiter schikaniert. Deshalb kann Mobbing und Cyber-Mobbing in vielen Fällen nicht voneinander getrennt werden.

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Drohungen auf Instagram

  • Lange galt Instagram als mobbingfreie Alternative zu Facebook, jetzt sieht das alles anders aus. Das negative Klima ist auch in diesem Sozialen Netzwerk angekommen und die Beleidigungen und Drohungen unter Usern sind keine Seltenheit mehr.
  • Instagram reagierte darauf mit einem Programm, welches das Mobbing auf der Plattform eindämmen soll. Mithilfe künstlicher Intelligenz sollen Beleidigungen und Drohungen in Fotos und Bildunterschriften erkannt werden.
  • Dieses wird von einem Community-Team des Sozialen Mediums ausgewertet und im Falle einer Bedrohung der User gelöscht. Schon seit letztem Jahr gibt es einen Filter, der Kommentare mit beleidigenden Inhalt löschen kann.

Mehr dazu: Mobbing unter Kindern: Experteninterview

 

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Was tun bei Mobbing?

Viele Täter handeln eher aus Angst, anstatt ihrem Opfer wirklich schaden zu wollen. Meist haben sie die Sorge selber in die Rolle des Gemobbten zu geraten und schließen sich deswegen einem starken Bully an.

  • Dieses Verhalten ist vermehrt in Schulen zu sehen. Idealerweise sollte ein Lehrer die Situation erkennen und dem Opfer helfen.
  • Der Schulpsychologe hat die Aufgabe präventive Maßnahmen zu setzen und den Schülern zu erklären, dass Mobbing einen großen Schaden bei den Betroffenen anrichten kann.
  • Auch der Umgang mit Sozialen Medien sollte in der Schule wie auch Zuhause besprochen werden. Besonders Instagram dient als Ort der Selbstdarstellung, doch vielen Jugendlichen ist nicht bewusst, dass sie sich somit Kritik und gemeinen Kommentaren aussetzen.
  • Fällt dir auf, dass dein Kind gestresst oder traurig wirkt, dann sprich es darauf an. Hört das Mobbing immer noch nicht auf, sollte über einen Klassen- oder Schulwechsel nachgedacht werden.
  • Leider greift Mobbing besonders stark auf das Selbstbewusstsein der Betroffenen ein, deswegen sei für dein Kind da und gib' ihm das Gefühl gehört zu werden.

Mehr dazu: Mobbing vorbeugen

Ist dein Kind ein Bully?

Hast du die Befürchtung, dass dein Kind andere Kinder mobbt, dann solltest du der Sache auf den Grund gehen:

  • Gespräch ohne Vorwürfe: Mobbt dein Kind seine Mitschüler, dann braucht es dringend Hilfe. Offenbar bringt es mit diesem Verhalten etwas zum Ausdruck was ihm auf dem Herzen liegt. Rede mit deinem Kind ohne Vorwürfe aufzuzählen. Stattdessen erkläre ihm, dass Mobbing besonders dem Opfer großen Schaden zufügt. Frage deinen Nachwuchs auch, warum es das gemacht hat, was war der Grund, wieso stört dich das andere Kind?
  • Eltern des Opfers kontaktieren: Gehe in die Offensive und suche ein klärendes Gespräch mit den Eltern des Opfers. Dies zeigt, dass du dich bemühst eine Lösung des Problems zu finden. Dabei sollten beide Kinder anwesend sein.
  • Aufmerksamkeit schenken: Meist mobben Kinder, weil sie zu wenig Aufmerksamkeit bekommen. Sie möchten auf irgendeine Art und Weise gesehen und gehört werden. Nütze die Situation um ein besseres Verhältnis mit deinem Kind aufzubauen.
  • Wiedergutmachung einfordern: Dein Kind muss verstehen, dass sein Handeln Konsequenzen hat. Darum sollte es eine Entschuldigung und Wiedergutmachung für das Opfer vorbereiten und du solltest dein Kind dabei unterstützen. Hier sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt: So kann dein Kind einen Kuchen backen oder einen Brief an das Opfer schreiben.
  • Professionelle Hilfe aufsuchen: Ein Psychologe oder Therapeut kann helfen, indem es die Situation als neutrale Person betrachtet. Außerdem geht es beim Mobben oft um ein niedriges Selbstwertgefühl. Vielleicht strahlt das Opfer etwas aus, was dein Kind gerne haben würde.

Mehr dazu: Hilfe, mein Kind mobbt!

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