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Distance Learning: Schulen drängen nach mehr inklusiven Medien

Distance Learning klappt, aber Schüler mit Behinderungen werden dennoch benachteiligt. Diese Studie sagt: Mehr inklusive Medien müssen her!

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Nicht nur die Hochschulen hatten mit Herausforderungen zu kämpfen als die Pandemie ausbrach. Auch Volksschulen wurden in den digitalen Fernunterricht bzw. dem Distance Learning gezwungen. An 142 Volksschullehrern, die an Sonderpädagogischen Schulen in der Steiermark unterrichten wurde eine Erhebung durchgeführt. Die Erfahrungen der Lehrpersonen wurden vom Forscherteam der KPH und der PH Steiermark gesammelt und als Ergebnisse präsentiert.

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Mehr Inklusion an pädagogischen Schulen

Grundsätzlich wurde festgestellt dass die Zusammenarbeit von Eltern und Schule zu einer Priorität werden sollte, denn Chancengleichheit an Schulen kann nur dann entstehen, wenn alle gemeinsam kooperieren. Mit der stetigen Entwicklung und Einbeziehung von digitalem Lernmaterial im Unterricht fördert man auf gezielte Weise eine bessere Anpassung der Bedürfnisse der Schüler. Es gibt Studien die andererseits belegen, dass der digitale Fernunterricht soziale Ungleichheiten an Schulen verstärkt. Dabei benachteiligt man Schüler, die aus niedrigeren sozialökonomischen Haushalten kommen, mit Deutsch als Zweitsprache aufwachsen und Schüler, die mit Behinderungen leben.

Folgende Ergebnisse ermittelte man anhand der Umfrage:

  • Planbarkeit und Regelmäßigkeit des Austausches zwischen Schule und Eltern sind auf beiden Seiten sehr entscheidend.
  • Bei Schülern mit Behinderung muss die Häufigkeit und Qualität der Kommunikation (mit dem Lehrpersonal) gefördert werden.
  • Auch die Kommunikation innerhalb der Klasse sollte ausgebaut werden. Diese erlaubt für soziale Einbindung und motiviert die Schüler mehr am Unterricht teilhaben zu wollen.
  • Die Implementation von digitalen Medien unterstützt ebenfalls die Leistungsbereitschaft der Schüler und Schülerinnen, vorausgesetzt diese standen den Schülern auch zuhause zu Verfügung.

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Ein positives Bild, dass nach Verbesserung bedarft

"Die Qualität der Teilhabe war aber von der Art der Behinderung, dem Engagement und/oder den IT-Kompetenzen der Eltern und Lehrpersonen, den vorhandenen Ressourcen (z.B. Internetverbindung, Endgeräte zuhause) und der Barrierefreiheit der einzelnen Tools abhängig." erklärt Hochschul Professorin Edvina Bešić, von der Pädagogischen Hochschule Steiermark. Das Lehrpersonal ist im Grunde zufrieden mit dem digitalen Fernunterricht, besonders mit Schülern mit Behinderungen. Bešić fordert jedoch bessere Lernplattformen und Tools, sowie mehr digitale Endgeräte und Assistenz-Technologien, die das Lernerlebnis der Schüler vorantreiben können. Unter dem Namen Digi_inklusiv startete man bereits ein Fortbildungsprogramm an der Pädagogischen Hochschule Steiermark. Laut der Projektleiterin müssen aber dennoch mehr Themen in Richtung Barrierefreiheit und Bedienbarkeit von Lernplattformen aufgegriffen werden.

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