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Kind + Fenster = Vorsicht!

Mit den warmen Temperaturen kommt auch die Freude am offenen Fenster. Warum Eltern von Kleinkindern hier besonders aufpassen müssen.

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Fenstersturz bei Kindern
Halfpoint / iStock

Im Durchschnitt stürzt in Österreich rund alle 4 Wochen ein Kind aus einem Fenster.

  • Fensterstürze zählen somit zwar nicht zu den häufigsten, jedoch zu den schwersten Unfällen bei Kindern.
  • Ihre Folgen sind gravierend und reichen von Prellungen und Knochenbrüchen bis hin zu lebensgefährlichen Verletzungen von Kopf, Wirbelsäule und inneren Organen.
  • Vor allem Kinder zwischen zwei und vier Jahren sind einem erhöhten Risiko ausgesetzt, denn in diesem Alter nehmen Forscherdrang und Bewegungsradius rasant zu.

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Neugierde und verlagerter Schwerpunkt

Auf ihren Entdeckungstouren machen Kinder vor fast nichts Halt, denn die Welt steckt voller potenzieller Hindernisse, die es zu überwinden und aufregender Orte, die es zu erforschen gilt! Fenster und Balkone üben dabei eine besonders große Anziehungskraft aus – denn draußen gibt es viel zu beobachten.

  • Das Bewusstsein über die damit verbundene Gefahr eines Sturzes ist hingegen noch nicht entsprechend ausgeprägt.
  • Erschwerend kommt hinzu, dass der Körperschwerpunkt von Kleinkindern im Vergleich zu Erwachsenen höher liegt – das Gleichgewicht zu halten fällt ihnen aus diesem Grund oft schwer.
  • "Der veränderte Schwerpunkt und kindliche Neugier in Verbindung mit offenstehenden Fenstern oder Balkontüren können sich schnell zu einer ernstzunehmenden Gefahrenquelle entwickeln", warnt Dr. Othmar Thann vom Kuratorium für Verkehrssicherheit.

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Sichere Fenster, sichere Kinder

Schon mit Hilfe einfacher Vorsichtsmaßnahmen können Sie einem Fenstersturz effektiv gegensteuern:

  • Leben Kinder in einem Haushalt, sollten alle Fenster und Balkontüren mit entsprechenden Kindersicherungen oder Fenstersperren versehen sein. Je nach Ausführung verhindern diese entweder das Öffnen des Fensters oder erlauben nur eine Öffnung von einigen wenigen Zentimetern.
  • Katzen– oder Fliegenschutzgitter hingegen sind keine geeignete Schutzmaßnahme: In mehr als 10 Prozent aller Fälle von Fensterstürzen bei Kindern war am betroffenen Fenster ein Insektenschutzgitter montiert. Dieses suggeriert zwar Sicherheit, kann bei Druck oder Anlehnen jedoch nachgeben oder reißen.
  • Bauliche Maßnahmen wie Fenstersicherungen können Leben retten, ersetzen jedoch in keinem Fall die Aufsicht von Erwachsenen.

Wichtig: Selbst die beste Sicherung ist nutzlos, wenn Fenster oder Balkontüre weit geöffnet sind. Dann kann bereits ein kurzer Moment der Unaufmerksamkeit zu einem folgenschweren Unfall führen. Thann: "Mehr als zwei Drittel aller Fensterstürze von Kindern ereignen sich während der Anwesenheit anderer Personen im Haushalt. Lassen Sie Ihr Kind daher niemals alleine in einem Raum, der gerade gelüftet wird."

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Expertentipps: So verhindern Sie Fensterstürze

  • Lassen Sie Kinder bei geöffneten Fenster niemals aus den Augen und nehmen Sie sie mit in einen Nebenraum, wenn Sie das Zimmer verlassen!
  • Statten Sie Fenster und Balkontüren mit versperrbaren Fenstersicherungen aus! An bestehenden Fenstern und Türen können diese auch nachträglich angebracht werden.
  • Achten Sie darauf, dass Fenstersicherungen dem Alter Ihres Kindes angemessen sind. Einige der im Handel erhältlichen Sicherungen können ab einem bestimmten Alter leicht von Kindern selbst geöffnet werden.
  • Platzieren Sie keine Sessel, Tische, Blumentische etc. in die Nähe von Fenstern oder Balkontüren – Kinder nutzen diese geschickt als "Steighilfen"!
  • Platzieren Sie keine Gegenstände auf Fensterbrettern oder Balkonbrüstungen, die für Kinder reizvoll erscheinen könnten!

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[Quelle: www.kfv.at]

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