Umwelt und Natur achten, Ressourcen sparen, kritisch konsumieren – immer mehr Menschen setzen auf eine nachhaltige Lebensführung. Gut so, denn der Klimawandel zieht fatale Folgen mit sich. Viele Eltern fragen sich, wie sie ihren Nachwuchs zu einem achtsamen und umweltbewussten Menschen erziehen können.
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Vorleben ist der Königsweg
Es scheint ein It-Wort zu sein, ist es doch derzeit in aller Munde und trotzdem ist Nachhaltigkeit keine kurzweilige Trenderscheinung.
- Umweltbewusst zu leben sollte kein Statement sein, sondern Standard. Hier stehen wir erst am Anfang; Lebensführung ist ein Prozess, es dauert, bis sich alte Gewohnheiten manifestieren und in Routine übergehen.
- Sei es (unverpackte) Bio-Produkte zu kaufen und auf Fertiggerichte zu verzichten, das Auto öfters stehen zu lassen und mehr mit dem Rad zu fahren oder zu Fuß zu gehen oder auf Einweg-Trinkflaschen zu verzichten – all das sind Kleinigkeiten, die Eltern ihren Kindern von Anfang an vorleben können.
- Kinder ahmen nach und übernehmen Gewohnheiten der Großen ganz unbewusst.
- Auf diese Weise vermitteln Eltern ihrem Sprössling Respekt vor der Umwelt ganz ohne erhobenem Zeigefinger.
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Darüber sprechen ist Gold wert
Kinder sind schon früh in der Lage, komplexe Sachverhalte zu verstehen – vorausgesetzt, man erklärt es ihnen. Und sie lieben es, wenn Eltern ihnen Geschichten erzählen. Erzählen Sie kindgerecht, wie es in den Ländern aussieht, aus denen die Produkte im Supermarkt häufig stammen, unter welchen Bedingungen sie dort wachsen, was das für die Umwelt und Menschen dort bedeutet. Erklären Sie, weshalb Sie versuchen, auf Plastik zu verzichten oder lieber mit dem Zug verreisen statt mit dem Flugzeug.
Dabei geht es nicht darum, das Kind von oben herab zu tadeln und zu belehren, sondern es für die Umstände und Gegebenheiten der heutigen Zeit zu sensibilisieren. Zudem stärken Gespräche auf Augenhöhe das Selbstbewusstsein des Kindes.
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Die Natur erleben
Kinder hegen eine natürliche Neugierde zu ihrer Umwelt und lassen sich leicht für einen Ausflug ins Grüne begeistern. Verbringen Kinder viel Zeit in der Natur, profitieren psychische und physische Gesundheit gleichermaßen. Ganz nebenbei lernen sie die Natur kennen und achten. Gleichzeitig sollten Eltern ihren Kindern das richtige Verhalten im Grünen und im Wald beibringen, wie etwa leise zu sein, um die Tiere nicht zu erschrecken, Müll mitnehmen, auf dem Weg bleiben und keine Äste abknicken.
Um der Natur näher zu kommen muss es nicht immer ein Ausflug sein, nicht einmal ein Garten ist notwendig. Im Alltag reicht es schon, Samen in einen Blumentopf zu streuen und den Pflanzen beim Wachsen zuzusehen. Das Anbauen von Kräutern, wie etwa Rosmarin oder Basilikum, ist meist unkompliziert und kann beim gemeinsamen Kochen verwendet werden. Welches Gemüse Sie außerdem ganz einfach selbst ziehen können, zeigen wir Ihnen hier.
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Strenge ist fehl am Platz
All das sollte auf freiwilliger, unkomplizierter Basis geschehen. Seien Sie nicht zu streng mit Ihrem Kind. Wünscht sich das Kind unbedingt die Trinkflasche mit dem Lieblingshelden darauf, die aber aus Plastik ist? Sei's drum. Oder es möchte im Winter unbedingt Erdbeeren? Springen Sie über Ihren Schatten und erkundigen Sie sich, wie die Erdbeeren schmecken – genauso süß und saftig wie im Sommer?
Sind die Voraussetzungen Vorleben und Erleben gegeben, ist das Heranführen und Verinnerlichen eines nachhaltigen Lebensstils kein Mammutprojekt sondern eine Selbstverständlichkeit, von Anfang an.
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