Es gibt kaum etwas Schöneres als die zarten Pflänzchen einer aufkeimenden Liebe. Im Bauch kribbelt es, man fühlt sich stark zueinander hingezogen und jeder Moment zusammen ist aufregend und besonders. Was aber, wenn einem der Liebenden die Nähe des anderen zu viel wird?
Ein klammernder Partner kann eine große Belastung sein, die nicht selten zu Trennungen führt. Aber was kann der Freiraum-Suchende tun, wenn der andere mehr Zuwendung braucht als man selbst? Hier finden Sie einige Tipps, wie Sie mit Klammern in der Partnerschaft umgehen können.
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Jeder Mensch ist anders
Das Bedürfnis nach Zweisamkeit bzw. nach dem Alleinsein ist bei jedem Individuum anders ausgeprägt. Daher ist es nicht unüblich, dass die Vorstellungen über die gemeinsam verbrachte Zeit nicht übereinstimmen. Während die einen am liebsten jede freie Minute mit dem Partner verbringen, brauchen die anderen auch einmal einen Abend für sich alleine oder mit ihren Freunden. Insbesondere nach dem Abflauen der ersten Verliebtheit ist es völlig normal, wenn die Bedürfnisse sich ändern und die Prioritäten sich ein wenig verschieben.
An welchen Verhaltensweisen erkennen Sie, dass ein Partner zum Klammern neigt?
- Er oder sie ist gekränkt, wenn Sie andere Pläne haben, beispielsweise eine Verabredung mit Freunden.
- Wenn Sie Abstand suchen, wird sofort das nahende Ende der Beziehung vermutet.
- Distanz wird stets mit negativen Emotionen besetzt, Gutes (z.B. die Freude durch das Wiedersehen) daran wird nicht erkannt.
- Er oder sie hält stark an der Anfangszeit der Beziehung fest.
- Hobbys, Familie und Freunde werden der Beziehung oft hinten angestellt.
- Für die klammernde Person gibt es kein "Ich" mehr, sondern nur noch ein "Wir".
Der umklammerte Partner fühlt sich durch das Verhalten häufig eingeengt und hilflos. Diskussionen zu dem Thema sind meist schwierig, enden im Streit oder in Tränen. Anschuldigen wie "Ich liebe dich mehr als du mich!" oder "Ich bin dir nicht mehr wichtig!" sind typisch. Manche klammern aber auch im Stillen und leiden fürchterlich durch die unterschiedlichen Distanz-Bedürfnisse. In beiden Fällen besteht Handlungsbedarf…
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Mögliche Gründe für das Klammern
Die Ursachen für das klammernde Beziehungsverhalten variieren. Möglichkeiten sind u.a.:
- Der Klammernde ist emotional abhängig vom Partner.
- Schlechte Erfahrungen in vorherigen Beziehungen.
- Angst vor dem Verlassenwerden, Trennungsängste.
- Wenige oder keine Freundschaften, reduzierter Kontakt zur Familie.
- Starke Eifersucht.
- Probleme mit dem Selbstwert.
Aber wie bringt man dem Partner bei, dass sein Bedürfnis nach Zweisamkeit zu viel des Guten ist?
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Klartext reden: 5 Tipps bei einem klammernden Partner
Klammern führt früher oder später zu Beziehungsproblemen oder sogar zu einer Trennung. Daher ist es wichtig, dass Sie den Klammernden ansprechen und Lösungsvorschläge anbieten.
Verständnis und Empathie zeigen: | Sprechen Sie das Thema sensibel und vorsichtig sowie keinesfalls im Streit an. Viele sind sich des Klammerns nicht bewusst und reagieren sehr gekränkt auf Vorwürfe. Erklären Sie, dass Ihre Vorstellungen von Nähe und Distanz einfach voneinander abweichen. |
Beispiele vorbereiten: | Verdeutlichen Sie dem anderen sein Verhalten anhand von Beispielen. Das hilft ihm, die Situation besser zu verstehen. Machen Sie klar, dass kein neuer Partner oder eine Affäre hinter ihrem Wunsch nach mehr Distanz steckt, sondern z.B. Hobbys oder Freunde. |
Liebe zusichern: | Versichern Sie dem Klammernden Ihre Liebe. Erklären Sie, dass Sie sich nur durch das spezifische Verhalten und nicht durch die Person selbst eingeengt fühlen. Teilen Sie mit, dass Sie die gemeinsame Zeit sehr schätzen, aber auch Auszeiten benötigen. |
Gemeinsam eine Lösung finden: | Schließen Sie Kompromisse, die Ihnen selbst, aber auch dem Partner entgegenkommen. Vielleicht wäre ein Wochenplan hilfreich, in den Sie gemeinsame und andere Tätigkeiten eintragen? Solche Pläne müssen aber stets Raum für Flexibilität und Spontaneität bieten. |
Dem Klammernden seine Sicht der Dinge erklären lassen: | Der klammernde Partner hat die gleichen Rechte! Er muss ebenso zu Wort kommen und sein Verhalten erklären dürfen. Vielleicht finden Sie so gemeinsam den Grund für das übertriebene Bedürfnis nach Nähe und eine Lösung für die Zukunft. |
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sehr hilfreicher Artikel. In meinem Fall, bin ich die die eher "klammert". Bei mir trifft der Punkt , "" -Er oder sie ist gekränkt, wenn Sie andere Pläne haben, beispielsweise eine Verabredung mit Freunden."" – und versuche das zu ändern.
ich denke zugeben und einsehen , ist schon mal ein Schritt 🙂