Konflikte sind praktisch unvermeidbar: Das liegt allein schon daran, dass jeder Mensch von unterschiedlichen Erfahrungen geprägt wurde und demnach individuelle Werte vertritt. Doch wenn zwei Vorstellungen aneinander prallen muss das nicht per se etwas Schlechtes sein. Bloß der Umgang mit dem Konflikt kann scheitern. Wir verraten dir, wie du Konflikte respektvoll und fair löst.
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Wie entstehen Konflikte?
Jeder einzelne von uns sieht die Welt stets aus der eigenen, subjektiven Perspektive. Gefiltert wird diese von unseren Wertvorstellungen, Erlebnissen, Interessen aber auch von den Erwartungen an unser Umfeld. Ein Konflikt entsteht spätestens dann, wenn sich einer dieser Aspekte nicht mit dem des Gegenübers deckt.
In weiterer Folge kann sich die Auseinandersetzung von einer minimalen Uneinigkeit bis hin zu einem hitzigen Wortwechsel entwickeln. Dabei bedeuten Konflikte nicht automatisch, dass du und dein Gegenüber ein schlechtes Team seid: Nicht ständig derselben Meinung zu sein, kann sogar hilfreich sein den eigenen Horizont zu erweitern. So kannst du dir z.B. Empathie aneignen und dich besser in andere hineinversetzen. Wir lernen also: Konflikte sind unaufhaltsam und wichtig, um über sich selbst hinauswachsen zu können. Einzig an den Konfliktlösungsstrategien sollten wir arbeiten.
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In 5 Schritten zur Konfliktlösung
In der Beziehung, bei der Arbeit oder in der Familie – sobald du merkst, dass du mit einer Person nicht auf denselben Nenner kommst, halte dich an die folgenden fünf Schritte:
- Wurzel des Konflikts: Einsicht ist bekanntlich der erste Weg zur Besserung. Versuchst du stattdessen den Konflikt zu begraben, bahnt sich so ein immer größer werdender Streit an. Erkenne also zunächst den Konflikt als solchen an. Hinterfrage ihn und gehe seinem Ursprung näher auf den Grund: Warum bist du gerade anderer Ansicht? Was stört dich an der Situation?
- Recht und Unrecht: Aus beiden Blickwinkeln der Konfliktsituation wirkt die eigene Reaktion vermutlich angemessen. Uneinigkeiten sind nämlich nicht immer Schwarz-Weiß, es gibt also kein richtig oder falsch. Deshalb ist es umso wichtiger, der widersprechende Perspektive ebenso Aufmerksamkeit zu schenken.
- Perspektivenwechsel: Das Gespräch mit dem Konfliktpartner zu suchen ist schwierig, aber notwendig, um Spannungen aus der Welt zu schaffen. Hebe die guten Absichten der betroffenen Person hervor und versuche seine Reaktion nachzuvollziehen. An welchen Punkt gehen Ansichten auseinander und wo prallen Interessen aufeinander?
- Eigener Standpunkt: Nun solltest du deine Gefühle äußern. Wichtig ist hierbei, weder mit Beleidigungen oder Unterstellungen den eigenen Standpunkt darzulegen. Respektvolle und offene Kommunikation ist an diesem Punkt entscheidend: Erst wenn die ganze Geschichte an die Oberfläche kommt, können Schlüsse gezogen und Verständnis aufgebracht werden. Sehr oft entstehen Konflikte auch aufgrund von Missverständnissen – diese sollten zum jetzigen Zeitpunkt offen liegen.
- Konflikt entschärfen: Sobald beide Personen Akzeptanz erfahren haben, könnt ihr euch einem fairen Lösungsansatz widmen. Dabei kannst du zwar offen Vorschläge äußern, die Gefühle deines Gegenübers solltest du jedoch immer in die Entscheidung miteinzubeziehen. Einigt euch gemeinsam auf einen Kompromiss, welcher verhindert, dass derselbe Konflikt erneut entsteht.
Wenngleich Konfliktmanagement nicht immer einfach ist, wirst du dennoch stets davon profitieren. Nur so kannst du negative Gefühle aus der Welt schaffen und eine gesunde Beziehung zu deinen Mitmenschen fördern.
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Konfliktgespräch: Das ist zu beachten!
In der Hitze des Gefechts kann es schon mal schwer fallen, die richtigen Worte zu finden. Wir haben drei Tipps, wie du das Konfliktgespräch am besten angehst:
- Statt "Du bist immer gemein zu mir!" kannst du deine Emotionen auch mit "Ich fühle mich verletzt." äußern.
- Natürlich ist es hilfreich, sich zu entschuldigen, sofern wir unserem Konfliktpartner Unrecht getan haben. Sind unsere Handlungen jedoch berechtigt, sollten wir sie nicht immer über den Haufen werfen. Statt "Es tut mir leid, dass ich das getan habe." kannst du also "Es tut mir leid, dass du dich verletzt fühlst." sagen.
- Nicht jedes Wort sollte auf die Waagschale gelegt werden, doch den Emotionen freien Lauf zu lassen ist ebenso nur bedingt förderlich. So mischen sich schnell unüberlegte Anschuldigungen in den Konflikt ein, welche durch eine bedachte Wortwahl vermeidbar gewesen wären.
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