Haben Sie den Wunsch Zwillinge oder mehr Kinder zu gebären? Der "Trend" zu Mehrlingsgeburten ist definitiv gegeben:
- Laut Statistik Austria gab es im Jahr 1991 nur 925 Zwillingsgeburten, im Vergleich dazu wurden 2017 insgesamt 1.339 Geburten gezählt.
- Die Häufigkeit von Mehrlingsschwangerschaften kann durch die Hellin-Hypothese (auch Hellin-Regel genannt) berechnet werden.
- Hier wird die Potenz der Häufigkeit abgeschätzt. Die Anzahl der Kinder muss minus eins gerechnet werden.
Bei einer angenommenen Häufigkeit von 1:85 der Zwillingsschwangerschaften ergeben sich folgende Schätzungen für drei, vier oder mehr Kinder:
Anzahl der Kinder | Abschätzung | Häufigkeit | Prozent |
Zwillinge | 1:85
Die Wahrscheinlichkeit eineiiger Zwillinge beträgt 1:250. |
ca. 1:85 | ca. 1,2 Prozent |
Drillinge | 1:85 | ca. 1:7.000 | ca. 0,01 Prozent |
Vierlinge | 1:85
Die Wahrscheinlichkeit eineiiger Vierlinge beträgt 1:13 Millionen. |
ca. 1:600.000 | ca. 0,0002 Prozent |
Fünflinge | 1:85 | ca. 1:50.000.000 | ca. 0,000 002 Prozent |
Mehr dazu: 6 Schwangerschaftsmythen
Was sind die Anzeichen für eine Mehrlingsschwangerschaft?
Im Gegensatz zu regulären Schwangerschaften mit einem Kind können bei einer Mehrlingsschwangerschaft bestimmte Anzeichen beobachtet werden:
- ein ausgeprägter und erhöhter Fundusstand am oberen Rand der Gebärmutter
- auffallend viele Bewegungen der Föten
- ein übergroßer Bauchumfang der Schwangeren
- auffallend viele und harte Körperteile, die Köpfe und Steiß sein können
- ein hoher Anteil des Glykoprotein Coriongonadotropin im Blut
Sichere Anzeichen sind:
- die Aufzeichnung von mindestens zwei Herztönen
- der Nachweis mindestens zweier Ungeborenen bei der Sonografie
Mehr dazu: Die Schwangerschaft auskosten: 6 Ideen
Mögliche Risiken
Im Vergleich zu Einlingsschwangerschaften ist die Schwangerschaftsdauer mit Mehrlingen verkürzt. Eine reguläre Schwangerschaftsdauer beträgt 267 Tage, doch bei Zwillingen oder Drillingen werden 262 und 247 Tage gezählt. Häufig kommt es auch zu:
- einem vorzeitigen Blasensprung
- Frühgeburten
- verkürzter Gebärmutterhals
- Wachstumsverzögerungen
- Fehlbildungen
- Tod im Mutterleib
- Blutarmut
- Vorgelagerte Plazenta
- Schwangerschaftsbedingter Bluthochdruck
- seltene Durchblutungs- und Ernährungsstörung (fetofetales Transfusionssyndrom, FFTS): Hier entwickelt sich ein Fötus auf Kosten der anderen Ungeborenen. Das schwächste Baby bleibt in der Entwicklung zurück.
Mehr dazu: Risiko für Autismus beim Baby senken
Diese Ursachen können die Wahrscheinlichkeit erhöhen
- Größe der Mutter: Größere Frauen sollen statistisch gesehen eine 25 bis 30 prozentig höhere Wahrscheinlichkeit aufweisen, Zwillinge zu gebären. Eine Studie der Forschers Gary Steinman bewies, dass größere Frauen mehr Proteine produzieren, die die Hormone und Funktionsfähigkeit der Eierstöcke beeinflussen.
- Anzahl der Kinder: Frauen, die mehrere Kinder in Form von Einlingsschwangerschaften gebären, weisen ebenso eine erhöhte Chance auf Mehrlinge auf.
- Alter der Mutter: Frauen, die älter als 35 Jahre sind, haben ebenso eine größere Chance Mehrlinge zu gebären. Grund dafür ist ein follikelstimulierendes Hormon (FSH), welches im höheren Alter das Heranreifen der Eizelle nicht mehr richtig reguliert. So passiert es, dass häufig zwei oder mehr Eizellen heranreifen.
- Hormontherapie: Bei einer hormonellen Therapie besteht die Chance auf eine Befruchtung zu 30 Prozent. Bei dieser Art der Behandlung wachsen jedoch mehr Eizellen heran und ermöglichen somit eine erhöhte Chance der Mehrlingsschwangerschaft.
- Ernährung: Eine weitere Untersuchung des Wissenschafters Steinman entdeckte, dass auch die Ernährung die Wahrscheinlichkeit von Mehrlingsschwangerschaften beeinflussen kann. Die Ergebnisse zeigten, dass Frauen, die mehr Milchprodukte und Eiweiß konsumierten, eine fünfmal höhere Chance hatten Zwillinge zu bekommen. Grund dafür sind die insulinähnlichen Wachstumsfaktoren der Milch.
- Vererbung: Haben Sie ein Zwillingsgeschwisterchen oder gibt es Zwillinge in Ihrer Familie? Dann besteht ebenso eine hohe Chance, dass Sie Mehrlinge bekommen.
- Künstliche Befruchtung: Besonders bei einer In-Vitro-Feilisation (IVF) ist eine erhöhte Chance der Mehrlingsschwangerschaft gegeben. Dies hängt unter anderem auch mit den Merkmalen der Mutter zusammen.
Mehr dazu: #bellyonly statt ruhiger Kugel?