Weihnachten ist das Fest der Liebe und der Familie – zumindest in der Theorie. Leider hat nicht jeder ein gutes Verhältnis zu seinen Verwandten. Hier gilt der Spruch: Die Freunde kann man sich aussuchen, die Familie leider nicht.
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Gründe, warum die Beziehung nicht passt
Oftmals läuft es in der Familie nicht so glatt, wie es ideal wäre. Das kann verschiedenste Gründe haben:
- Die Erwartungen der Eltern decken sich nicht mit den eigenen Lebensplänen.
- Der Partner wird von der Familie nicht akzeptiert.
- Die Großeltern halten an alten Traditionen fest, die man selbst nicht erfüllen möchte.
- Konflikte mit Eltern oder Geschwistern reichen bis in die Kindheit zurück.
- Finanzieller Druck und Eifersucht spalten die Familie.
- Gewisse Verwandte verhalten sich einem gegenüber unangebracht.
- Menschen, die ein Alkoholproblem haben, belasten zu den Feiertagen die Stimmung in der Familie.
Abstand ist nicht immer möglich
Für die psychische Gesundheit wäre es in diesen Fällen am besten, zu Weihnachten mit Freunden zu feiern und sich so dem Familien-Drama zu entziehen. Doch nicht jeder ist in einer emotional oder finanziell so unabhängigen Situation, um Weihnachten nach den eigenen Vorstellungen zu verbringen. Oftmals würde man durch ein Fernbleiben die ohnehin schon schlechten Beziehungen noch weiter beschädigen. Da heißt es für viele also: Augen zu, und durch!
Was kann man tun?
- Vermeiden Sie Streitthemen: Sie wissen schon, dass bei manchen Familienmitglieder bei politischen Themen die Sicherung durchbrennt? Versuchen Sie, diese zu vermeiden. Sprechen Sie sich auch mit anderen Familienmitgliedern in dieser Hinsicht ab.
- Setzen Sie sich gewisse Grenzen: Sollten Ihnen Verwandte verbal unangenehm begegnen, ist es in manchen Situationen am besten, diese Ausfälle zu ignorieren. Beobachten Sie jedoch, dass jemand die Grenze überschreitet oder ihre Kinder in unangenehme Situationen geraten, versuchen Sie, deeskalierend einzuschreiten und die Aufmerksamkeit der Person auf etwas anderes zu lenken.
- Bereiten Sie ihre Kinder vor: Vor allem wenn eine Person mit Alkoholsucht in der Familie ist, sollte man Kinder auf die Situation vorbereiten. Hier reicht ein einfaches "Der Onkel ist nicht ganz gesund und sagt manchmal komische Sachen. Das darf man nicht so ernst nehmen." Lassen Sie Ihre Kinder auf keinen Fall mit dieser Situation alleine. Sie fühlen sich davon schnell überfordert.
- Machen Sie sich nach dem Familienessen einen anderen Termin aus: Setzen Sie sich eine klare Uhrzeit, bis zu der Sie bleiben "müssen". Kommunizieren Sie von Anfang an, dass sie nachher noch eine andere Einladung haben.
- Konzentrieren Sie sich auf das Positive: Versuchen Sie sich auf die eine Person in der Familie zu freuen, die Sie wirklich gerne haben. Oft sieht man diese ohnehin nicht oft genug.
- Lassen Sie sich nicht hinein ziehen: Wenn die Diskussionen emotional aufgeladen werden, vor allem nachdem alle etwas getrunken haben, lassen Sie sich nicht in diese Unterhaltung hinein ziehen. Räumen Sie auf, beschäftigen Sie sich mit den Kindern oder unterhalten sich mich jenen, die nicht am Streit beteiligt sind.
- Bleiben Sie freundlich: Auch wenn Sie merken, dass Sie wütend oder genervt werden, versuchen Sie freundlich zu bleiben. Das ist auch besser für Ihre eigene psychische Gesundheit.
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Realistische Erwartungen setzen
Ihre Familie können Sie nicht ändern. Gehen Sie mit einer realistischen Erwartung an das Treffen heran, um nachher nicht enttäuscht zu sein. Gestalten Sie die restlichen Feiertage so, wie Sie es brauchen und belohnen Sie sich, wenn Sie das Familien-Treffen hinter sich gebracht haben.
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