Zwei Drittel der 20- bis 40-jährigen Frauen leidet an einer Dyspareunie. Die sexuelle Funktionsstörung verursacht Schmerzen beim Geschlechtsverkehr und kann die Lust auf Sex vermiesen. Die Ursachen dafür können sehr unterschiedlich sein.
Wie fühlt sich der Schmerz an?
Schmerzen beim Sex kommen bei Frauen leider besonders häufig vor. Die Beschwerden äußern sich in einem Brennen oder einem krampfartigen Gefühl im Genitalbereich. Das übt einen starken psychischen Druck auf die Frauen aus, da sie durch die Schmerzen selten zum Orgasmus kommen. Der Akt wird durch die Schmerzen ungenießbar und macht es fast unmöglich, sich auf den Partner einzulassen. Auch das Einführen von Fingern oder einem Tampon können schon Probleme verursachen.
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Was sind die Ursachen?
- Fehlende Anziehung: Psychische Belastungen wirken sich häufig auf das körperliche Wohlbefinden aus und können es sehr beeinträchtigen. Wenn in einer Beziehung die Anziehungskraft zwischen den Partnern schwindet, oder es immer Streit gibt, leidet auch das Sexualleben darunter.
- Eierstockzysten: Ein weiterer Auslöser können Zysten in den Eierstöcken sein. Stößt der Penis beim Geschlechtsverkehr vor allem im hinteren Scheidenbereich an, kann dies sehr schmerzvoll sein.
- Myome oder Endometriose: Eine Erkrankung der Gebärmutter oder Myome können für Beschwerden beim Sex sorgen. Nach gynäkologischen Operationen können Verwachsungen auftreten, die Schmerzen verursachen. Diese werden am intensivsten im hinteren Scheidenbereich wahrgenommen.
- Trockene Scheide: Für die fehlende Feuchtigkeit in der Scheide kann beispielsweise eine Infektion verantwortlich sein. Diese äußert sich in Rötungen und Schwellungen im Scheidenbereich, oder einer verspannten Beckenmuskulatur. Schon bei einer einfachen Berührung können Schmerzen auftreten.
- Traumatische Erlebnisse: Sexueller Missbrauch oder Vergewaltigungen können das Liebesleben beeinflussen. Bei betroffenen Frauen hinterlässt dies nicht nur psychische sondern auch physische Spuren. Sie hegen eine Abneigung gegen den Penis und sehen ihn als Bedrohung. Auch in einer liebevollen Beziehung kann der Akt dadurch nicht vollzogen werden.
- Schwangerschaft: Frischgebackene Mütter können ebenfalls unter schmerzvollem Sex leiden. Besonders nach der Geburt kann es zu Einrissen im Genitalbereich kommen, die etwas langsamer verheilen. Deswegen sollte der Sex in den ersten vier bis sechs Monaten nach der Geburt immer von der Frau ausgehen. Nur sie weiß am besten, ob sie wieder bereit für den Akt ist.
- Menopause: In der Wechseljahren versiegt die Produktion der Hormone Progesteron und Östrogen langsam. Die Hormonumstellung kann zu einer verminderten Infektionsabwehr und einer schlechteren Durchblutung in der Scheide führen. Sogar das Eindringen des Penis kann durch Verspannungen in der Muskulatur unmöglich sein.
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Richtig Verhalten, wenn der Sex weh tut
- Um den Sex richtig zu genießen, müssen besonders Frauen ihre Wünsche offener ansprechen. Der Mann sollte verständnisvoll sein, wenn der Geschlechtsakt aufgrund von Schmerzen abgebrochen wird.
- Mindestens einmal pro Jahr sollten Frauen zur Vorsorgeuntersuchung zu ihrem Gynäkologen. Dadurch können Krankheiten oder Beschwerden frühzeitig erkannt und richtig behandelt werden.
- Auch wenn die verschiedenen Behandlungsmethoden anschlagen, kann es für viele Frauen ein schwieriger Weg sein, wieder Spaß am Sexualleben zu haben. Die Unterstützung des Partners kann hier sehr hilfreich sein.
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