Eine Depression hat viele Facetten. Jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf eine derartige Krise der Psyche. Dennoch gibt es einige Anzeichen, die ein Großteil der Betroffenen verspürt und zeigt. Manche sind dabei seelischer, manche körperlicher Natur. Oft nehmen Depressive ihre Beschwerden nicht als Erkrankung wahr, sondern als einen Zustand, durch den sie einfach "durch müssen". Angehörige können auf folgende Anzeichen einer Depression achten und Betroffene dabei unterstützen, die passende Hilfe zu erhalten.
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Wie sich Körper und Seele beeinflussen
Wenn es jemandem psychisch nicht gut geht, äußert sich dies oft in körperlichen Symptomen. Bedingen sich Körper und Psyche gegenseitig, spricht man von Psychosomatik. So kann eine Krankheit des Körpers Beschwerden der Psyche und eine psychische Erkrankung körperliche Symptome auslösen.
Ein Beispiel: Jemand, der Jahre unter einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung wie Morbus Crohn leidet, kann aufgrund der Krankheitslast eine Depression entwickeln. Umgekehrt kann jemand, der depressiv ist, wegen der seelischen Beeinträchtigung ein Reizdarmsyndrom mit starken Verdauungsbeschwerden bekommen.
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Der Körper spricht Bände
Folgende körperliche Symptome können auf eine Depression hindeuten:
- Appetitlosigkeit
- Verstopfung oder Völlegefühl
- Kopf- und Rückenschmerzen
- Schlafschwierigkeiten
- erhöhter Adrenalinspiegel
- Herzklopfen oder Herzrasen
- Druck auf der Brust
- Atembeschwerden
- Schwindelgefühle
- Kreislaufbeschwerden
- weiche Knie
- manchmal Sehstörungen
Körperliche Beschwerden werden nicht nur durch psychische Probleme ausgelöst, sondern können in depressiven Phasen verstärkt auftreten. Jemand, der beispielsweise Gelenksbeschwerden hat, spürt in einer depressiven Episode womöglich stärkeren Schmerz, obwohl sich die Entzündung nicht verschlimmert hat.
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Hilferufe der Psyche
Die unten angeführten seelischen Probleme sprechen ebenso für eine depressive Erkrankung:
- abnehmende Konzentrationsfähigkeit
- keine oder weniger Lust auf Sex
- geringer Selbstwert
- Angstgefühle
- Antriebslosigkeit
- Hoffnungslosigkeit
- vermindertes Empfinden von Freude (Gefühllosigkeit)
- Schuldgefühle
- Unruhe
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Es gibt einen Ausweg
Falls du bei dir selbst oder einem Angehörigen Anzeichen einer Depression wahrnimmst, solltest du einen (Selbst-)Beobachtungszeitraum von mindestens zwei Wochen einhalten. Zeigt sich danach keine Verbesserung, lohnt es sich, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Das kann in einem ersten Schritt der Gang zum Hausarzt sein, der ein weiteres Vorgehen mit dir bzw. der betroffenen Person anleiten und begleiten kann.
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Anlaufstellen und Telefonnummern zur Unterstützung bei psychischen Krisensituationen und Notfällen findest du hier.