Ein Kind braucht einen wohlwollenden Erwachsenen, bei dem es mit all seinen Stärken und Schwächen angenommen ist, sich verstanden, sicher und beschützt fühlt, der wenn Schwierigkeiten auftreten, unterstützt und sich als auch als Sparringspartner zur Verfügung stellt. So eine verlässliche Bezugsperson ist der verlässlichste Faktor für eine gesunde Entwicklung unserer Kinder. Sie verleiht der Seele Widerstandskraft und hilft, Resilienz gut auszubilden.
+++ Mehr zum Thema auf netdoktor.at: Resilienz in der Schule +++
Was heißt das für Eltern?
- Respektieren Sie Ihr Kind und seine Gefühle auch wenn Sie es nicht verstehen.
- Helfen Sie nur wenn es nötig ist, auch wenn es länger dauert. Ständige vorauseilende, unaufgeforderte Hilfe verunsichert und macht unselbständig.
- Vertrauen Sie auf Ihr Kind und sprechen Sie ihm Mut zu.
- Hören Sie Ihrem Kind zu. Sie wollen ja auch dass es Sie hört und versteht.
- Zeigen Sie Interesse an den Dingen die es bewegen.
- Überprüfen Sie laufend ob Ihre Erwartungen in Ihr Kind altersentsprechend sind. Vergleichen Sie Ihr Kind aber nicht laufend mit anderen Kindern.
- Loben Sie Ihr Kind!
- Lachen Sie mit Ihrem Kind.
- Nehmen Sie sich die nötige Zeit für Ihr Kind.
- Überlegen Sie gut, ob Strafen und (übertriebene) Entschuldigungen wirklich nötig sind. (Eine Erklärung Ihrerseits, warum ein Verhalten oder Tat nicht in Ordnung ist, reicht in den meisten Fällen aus um Einsicht zu bewirken.)
- Androhung von Liebesentzug ist in jedem Fall unangebracht und ein absolutes No-go.
- Seien Sie klar in der Kommunikation. Ein "Nein" sollte ein "Nein" bleiben, das gleiche gilt für ein "Ja".
Es ist sinnvoll zu überlegen, ob Etwas ein "Nein" wert ist, begründen Sie es auch gegenüber Ihrem Kind. Nicht jeder gezeigte, geäußerte Wunsch des Kindes muss völlig unbedacht gleich verneint werden. Ein "Ja" muss nicht an eine Bedingung geknüpft sein. Es muss aber klar sein, dass zB. auf der Straße nicht gelaufen wird. Auf dem Spielplatz darf diese Freiheit sein und auch mal die eigenen Kletterfähigkeiten erprobt werden. - Seien Sie sich Ihrer eigenen Gefühle (wie Ärger, Frustration, Wut, aber auch Liebe und Zuneigung) bewusst, und pflegen Sie damit einen vorbildlichen Umgang für Ihr Kind.
Fazit:
Vermeiden Sie überhöhte Selbstansprüche. Sie müssen und sollen nicht vollkommen sein. Sie können sich auch nicht ständig mit Ihrem Kind befassen, weder tatsächlich noch in Gedanken, und sollen es auch nicht. Das gegenseitige Vertrauen auf die Gegenwärtigkeit und Stärke der Beziehung macht beide Seiten – Eltern wie Kinder – resilienter.
+++ Mehr zum Thema: Was ist Resilienz? +++
Literatur:
Becker-Oberender, Kornelia, (2008): Klopfakupressur mit Kindern, Jugendlichen und Familien. Das Handbuch für die Praxis: systemisch, energetisch, ressourcenorientiert, VAK Verlags GmbH, Kirchzarten bei Freiburg
Eichhorn, Christoph, (2003): Eltern sind nicht immer Schuld: Warum manche Kinder schwieriger sind, Klett-Cotta, Stuttgart.
Savall, Ingeborg, (2014): Starke Kinder. Gezielt und fantasievoll: Methoden für selbstbewusste und ausgeglichene Kinder, Trias Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG, Stuttgart.
Weiß, Hans, (2007): Frühförderung als protektive Maßnahme – Resilienz im Kleinkindalter. In Opp, Günther, Fingerle, Michael, (Hrsg.): Was Kinder stärkt. Erziehung zwischen Risiko und Resilienz, Ernst Reinhardt GmbH & Co KG, München
Über die Autorin:
Mag. Monika Fischer ist dipl. psychologische Beraterin, Ehe- und Familienberaterin, Coach und Lerntrainerin. Ihre Schwerpunkte sind Begleitung in Krisen, sowie berufliche Veränderungen. Mehr unter: psychologischeberatung-fischer.at