Selbst wenn wir Partner, Kinder und liebe Kollegen haben – solide Freundschaften sind wichtig für unsere Psyche und unsere Gesundheit. Leider fällt es im Erwachsenenalter oft schwer, neue Menschen kennen zulernen. Und wir können ja nicht einfach zu Leuten an der Supermarkt-Kassa gehen und sagen: "Du schaust nett aus, willst du mein Freund sein?"
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Es gibt zwei Arten von Freundschaften
Manche Menschen begleiten uns einen Teil unseres Weges, weil wir an diesem Punkt in einer gemeinsamen Situation stecken. Das können Schulkollegen, Studienkollegen oder Arbeitskollegen sein. Es kann aber auch eine andere Mutter aus der Kindergruppe oder jemand sein, mit dem man ein Hobby teilt.
Die Gemeinsamkeit die man hat, ist die Situation, die man miteinander durchlebt. Dies bedeutet natürlich nicht, dass man keine wahre Verbindung hat. Jedoch ist es häufig so, dass diese Freundschaften sich verlieren, sobald die gemeinsame Situation nicht mehr besteht. So kommt es, dass wir zwar viele Freunde in unserem Leben kennen lernen, wir sie jedoch irgendwie wieder aus den Augen verlieren.
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Die zweite Art von Freundschaft ist jene, die sich über eine gemeinsame Situation hinweg hält, eine Verbindung im Charakter ist und mit einer hohen Akzeptanz und Toleranz gegenüber den Unterschiedlichkeiten geprägt ist. Doch selbst in diese Freundschaften muss man Zeit und Aufmerksamkeit investieren, um sie zu erhalten.
Eine Freundschaft bedeutet Arbeit
Neben Studium, Arbeit, Partnerschaft und Kindern, kann dies oft schwierig sein. So passiert es, dass sich Freundschaften über die Jahre verlieren. Man steht vielleicht da und hat das Gefühl überhaupt keine Freunde mehr zu haben. (Der Partner gilt nicht!)
Doch was tun? Wie lernt man neue Leute kennen, wenn alle guten scheinbar schon vergeben sind?
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So finden Sie als Erwachsener neue Lebensmenschen
- Verbinden Sie sich wieder mit alten Freunden aus der Vergangenheit: Der einfachste Weg ist es, Ihre schon einmal bestandenen Freundschaften wieder zu beleben. Schreiben Sie der Person eine kurze Nachricht, dass Sie an denjenigen gedacht haben, und dass man sich mal wieder treffen könnte. Man spürt meistens innerhalb der ersten paar Nachrichten, ob das Interesse auf beiden Seiten besteht.
- Freunde von Freunden: Sie kennen flüchtig Personen, die mit Ihren Freunden befreundet sind? Schreiben Sie sie an! Oft hilft es auch, einfach ehrlich zu sein. "Ich habe mir dieses Jahr vorgenommen, neue Leute kennenzulernen. Ich finde, wir haben uns auf der Veranstaltung XY sehr gut verstanden. Hättest du Lust vielleicht mal auf einen Kaffee zu gehen und zu plaudern?"
- Bitten Sie "soziale" Menschen aus Ihrem Umfeld Sie ihrem Freundeskreis vorzustellen. Gehen Sie einmal mit, wenn diese Person auf eine Party geht oder gemeinsam anderen Elten und den Kindern auf dem Spielplatz ist.
- Freundschaften planen: Oft denkt man, Freundschaften müssen von alleine passieren. Doch ein wenig Planung und Kalkül gehört auch dazu. Sie haben eine Kollegin, einen Nachbarn, eine Friseurin oder eine Person im Sportkurs, die Sie interessant finden? Versuchen Sie, bewusst mehr Zeit mit der Person zu verbringen und nähern Sie sich an. Schlagen Sie zum richtigen Zeitpunkt ein Treffen oder eine gemeinsame Aktivität vor.
- Netflix und Chill: Sie kommen im Gespräch drauf, dass Sie die gleiche Serie lieben? Schlagen Sie einen gemeinsamen Serien-Marathon-Abend vor!
- Soziale Netzwerke: Auf Profilen ist es recht einfach, herauszufinden, ob man mit einer Person Interessen teilt. Auch auf Dating-Plattformen ist es möglich, platonische Freunde zu finden. Es gibt überdies soziale Netzwerke, die speziell darauf ausgerichtet sind, Menschen auf platonischer Ebene zu verbinden.
- Kurse, Weiterbildung & Co: Ob man einen Sportpartner sucht, beim Arbeitsamt sitzt oder alleine einen Tanzkurs besucht: Gemeinsame Interessen verbinden. Auch im Wartezimmer beim Therapeuten lassen sich Leute mit ähnlicher Persönlichkeitsstörung finden. Geben Sie im Internet Inserate auf, dass Sie Partner für Freizeitaktivitäten suchen.
- Kinder und Hunde verbinden: Ob am Spielplatz, im Ballett-Kurs, Elternabende, mit dem Hund beim Gassi gehen oder in gemeinnützigen Vereinen – gehen Sie auf Menschen zu, plaudern Sie und finden Sie Gemeinsamkeiten. Oft ist ein nettes Kompliment zum Outfit ein guter Eisbrecher!
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