Stress kann kurzzeitig, situationsbedingt und eine positive Kraft sein, die die Leistungsfähigkeit steigert. Wenn er jedoch über einen längeren Zeitraum erlebt wird, kann er zu chronischem Stress werden, der die Gesundheit und das Wohlbefinden negativ beeinflusst.
Eine natürliche Reaktion
Stress betrifft nicht nur unseren Geist, sondern auch unseren Körper. Dies ist eine natürliche Reaktion, die sich in unserer evolutionären Geschichte entwickelt hat, um uns vor Gefahren zu schützen. Der Körper setzt Stresshormone wie Adrenalin und Cortisol frei, die den Herzschlag beschleunigen, den Blutdruck erhöhen, die Energie steigern und uns auf die Bewältigung von Problemen vorbereiten.
Stressmomente
Schon kurzzeitiger, geringfügiger Stress kann körperliche Auswirkungen haben. Vielleicht hast du zum Beispiel schonmal vor einem Vortrag Bauchschmerzen und schwitzende Hände bekommen oder in stressigen Situationen Übelkeit verspürt. Größere akute Stressereignisse, wie ein Streit mit dem Partner oder ein Naturereignis wie ein Erdbeben, fühlen sich meist auch körperlich schwerwiegender an.
Chronischer Stress
Wenn Stress über einen längeren Zeitraum dein Leben beeinträchtigt, wird er gefährlich. Je länger der Stress anhält, desto schädlicher ist er für Körper und Geist. Anfangs können Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten und Reizbarkeit auftreten. Doch chronischer Stress kann auch schwerwiegende gesundheitliche Folgen mit sich bringen.
Psychische Gesundheit
Chronischer Stress kann Gefühle von Angst, Sorgen und Unruhe erzeugen und diese weiter verstärken.
Langanhaltender Stress ist außerdem ein Risikofaktor für die Entwicklung von Depressionen und Burnout.
Körperliche Gesundheit
Chronischer Stress erhöht das Risiko für Herzkrankheiten und Bluthochdruck, kann das Immunsystem schwächen und zu Verdauungsproblemen wie Reizdarmsyndrom (IBS) führen.
Stress führt außerdem häufig zu Schlafstörungen, was den Stress noch verschlimmern kann und durch die fehlende Regeneration das Risiko für weitere Krankheiten und Gewichtszunahme erhöht.
Stress kann außerdem chronische Schmerzen wie Kopfschmerzen, Rückenschmerzen und Muskelverspannungen verschlimmern. Auch Hauterkrankungen wie Ekzeme und Schuppenflechte können werden durch anhaltenden Stress verstärkt.
Kognition & Verhalten
Chronischer Stress kann kognitive Funktionen wie Gedächtnis, Aufmerksamkeit und Entscheidungsfindung beeinträchtigen. Damit geht oft auch eine verminderte Arbeitsleistung einher.
Unter chronischem Stress stehende Personen greifen außerdem häufig auf ungesunde Bewältigungsmechanismen wie übermäßiges Essen, Drogenmissbrauch oder Alkoholkonsum zurück. Manche Menschen isolieren sich zusätzlich von Freunden und Familie oder belasten ihre Beziehungen durch Stimmungsschwankungen und Reizbarkeit, was den Stresspegel weiter erhöht.
Was du tun kannst
Die Reduzierung von Stress kann nicht nur sofortige Erleichterung bringen, sondern auch langfristig Ihre Gesundheit schützen. Untersuchungen haben gezeigt, dass Maßnahmen zur Verbesserung der psychischen Gesundheit sich positiv auf die Herzgesundheit auswirken können. Forscher empfehlen, positive Gefühle wie Glück, Freude und Begeisterung durch tägliche angenehme Aktivitäten zu fördern.
Strategien zur Stressbewältigung umfassen:
- Identifiziere die Ursachen von Stress und entwickle einen Plan zur Bewältigung.
- Pflege starke Beziehungen, die als Stresspuffer wirken können.
- Geh weg, wenn du wütend bist, und nimm dir Zeit zum Nachdenken. Regelmäßige Meditation und Sport können helfen auch in stressigen Zeiten achtsam und ruhig zu bleiben.
- Ruhe deinen Geist aus, indem du Schlafgewohnheiten verbesserst und Entspannungsübungen praktizierst.
- Suche dir professionelle Hilfe, wenn du dich überfordert fühlst.
Die Bewältigung von Stress ist entscheidend, um Ihre Gesundheit zu erhalten. Es ist nie zu spät, Maßnahmen zu ergreifen, um die Auswirkungen von Stress auf Ihren Körper und Geist zu minimieren.