Die meisten Kinder finden es toll, wenn ein Geschwisterchen auf dem Weg ist. Für Einzelkinder, die bislang die volle Aufmerksamkeit von Mama und Papa genossen haben, kann die Umstellung aber einiges an Veränderungen bedeuten. Vor allem im letzten Trimester schafft es die Schwangere nicht mehr, das ältere Kind herumzutragen oder ist in anderen Alltagstätigkeiten eingeschränkt.
Damit das erstgeborene Kind nicht sämtliche "Spaßbremser" mit dem heranwachsenden Geschwisterkind verbindet, sollten Eltern folgende drei Sätze im Gespräch mit dem "Großen" vermeiden.
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"Das tut dem Baby weh"
Beispiel: Sie haben ein dreijähriges Kind, das mit Ihnen herumtoben möchte. Sie fürchten, dass es dabei auf den Bauch plumpsen und somit das Baby gefährden könnte. Sie stoppen das Spiel und erklären dem Kind: "Hör damit auf, du tust dem Baby weh." Diese Aussage vermittelt dem älteren Kind, dass es wegen dem Baby weniger Spaß haben kann, so etwas wie Rücksichtnahme oder Vernunft kann von einem Kleinkind nur bis zu einem gewissen Grad erwartet werden.
- Die Lösung: Sagen Sie stattdessen: "Aua, das tut mir weh!" So ziehen Sie das Baby im Bauch aus der Affäre, das Kleinkind verknüpft das abgebrochene Spiel nicht mit dem Geschwisterchen.
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"Ich kann jetzt nicht wegen des Babys"
Je größer der Bauch, desto beschwerlicher wird die Aufrechterhaltung des normalen Alltags. Tätigkeiten wie Rutschen, beim Spielen unter dem Sessel durchkrabbeln oder das Kleinkind beim Spazieren für längere Zeit tragen, klappt nicht mehr so wie vorher. Viele sagen dann: "Tut mit leid, aber ich kann nicht wegen des Babys". Wie beim No-Go Nummer 1 verknüpft das Noch-Einzelkind den kommenden Gefährten mit etwas Negativem: Mama steht mir nicht mehr so zur Verfügung wie früher.
- Die Lösung: Lassen Sie das Baby im Bauch im Gespräch mit dem Kind wieder außen vor. Sagen Sie lieber: "Ich kann nicht, weil mir der Rücken weh tut" etc.
- Vielleicht können Sie die nicht mehr möglichen Aktivitäten einfach an den Papa oder die Oma delegieren? Dann ist die zeitlich begrenzte "Abwesenheit" der Mama sicher viel weniger schlimm.
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"…weil ja das Baby bald kommt"
Ein Geschwisterchen soll für das erstgeborene Kind eine Bereicherung und keine Entbehrungen bedeuten. Oft befinden sich die Kleinen im Alter von zwei bis drei Jahren, für sie stehen weitere große Veränderungen, wie die Eingliederung in den Kindergarten, an. In solchen Situationen sind Eltern geneigt zu sagen: "Du kommst bald in den Kindergarten, damit wir uns um das Baby kümmern können" oder "Du schläfst dann in einem anderen Bett, das Gitterbett ist für deinen Bruder/deine Schwester". Sätze wie diese erzeugen vor allem eines: Eifersucht.
- Die Lösung: Arbeiten Sie auch hier wieder an Ihrem Wording. Wichtig ist, dabei trotzdem bei der Wahrheit zu bleiben, zum Beispiel: "Du bekommst jetzt ein Bett für große Kinder, weil du bald ein großer Bruder/eine große Schwester bist."
- Jene Aussage vermittelt dem Kind das Gefühl von Verantwortung, anstatt von Verzicht oder Verlust. So wird das Baby zu etwas Positivem, das dem Kind zu einer neuen Rolle und Aufgabe verhilft.
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