Dauermüdigkeit ist kein Normalzustand. Wer zu wenig schläft, kennt in der Regel die Ursache für seine Müdigkeit. Doch nicht immer ist Schlafmangel der Grund für Erschöpfungszustände.
In vielen Fällen lässt sich die Müdigkeit durch einfache Mittel vertreiben, manchmal hingegen kann anhaltende Erschöpfung auch ein Symptom einer ernsthaften Erkrankung sein. Daher ist es wichtig, den Ursachen der andauernden Müdigkeit auf den Grund zu gehen.
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Medikamente
Bestimmte Medikamente wie Antihistaminika sind für ihre müdemachende Wirkung bekannt. Dies trifft vor allem auf jene Anti-Allergie-Mittel zu, welche die Blut-Hirn-Schranke passieren können. Sie besetzen nicht nur die Histamin-Andockstellen in den Bindehäuten und der Nasenschleimhaut, sondern bremsen auch die Aktivität der Nervenzellen: Wir werden müde.
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Austrocknung
Unser Körper besteht zu 50 bis 60 Prozent aus Wasser. Über die Haut, den Darm, die Nieren und die Atmung verlieren wir ständig Flüssigkeit. Erwachsene sollten über den Tag verteilt rund zwei Liter an Getränken (bestenfalls Wasser oder ungesüßte Tees) zu sich nehmen. Bereits ab einem Flüssigkeitsverlust von fünf bis acht Prozent machen sich Symptome einer Dehydrierung bemerkbar: Kopfschmerzen, Müdigkeit und Konzentrationsschwäche, häufig noch vor dem eigentlichen Durstgefühl.
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Bewegungsmangel
Müdigkeit kann sich auch aufgrund eines Bewegungsmangels einstellen. Wer sich nicht ausreichend körperlich betätigt, verliert an Schwung. Sport baut Stress ab, macht munter und hält fit.
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Dauerstress
Dauerstress führt zu chronischer Erschöpfung. In Stresssituationen wird Adrenalin ausgeschüttet, der Organismus ist in Alarmbereitschaft. Das wiederum sorgt dafür, dass der Körper seine gesamten Energien verbraucht, um den Stress zu bewältigen. Bei dauerhaftem Stress findet der Körper keine Möglichkeit, seine Kraftreserven wieder aufzutanken: das Resultat ist eine extreme, oftmals andauernde Müdigkeit und Antriebslosigkeit.
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Zu viel Kaffee
Während eine geringe Menge Koffein aufputschend wirkt, kann ein Zuviel davon eine gegenteilige Wirkung haben. Studien belegen, dass die meisten Menschen 400 Milligramm Koffein gut vertragen, das entspricht etwa vier Tassen Kaffee. Wer mehr davon konsumiert, muss mit Müdigkeit rechnen. Das zugeführte Koffein erweitert die Blutgefäße, wir fühlen uns schlapp und müde.
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Alkohol
Nicht wenige Menschen berichten davon, durch Alkohol müde zu werden. Ein Glas Wein oder Bier zu später Stunde kann zwar beim Einschlafen helfen, die Schlafqualität leidet jedoch unter dem Alkoholkonsum. Der Abbau des Alkohols führt zu unruhigem Schlaf, kürzeren Tiefschlafphasen und beeinträchtigt damit einen erholsamen Schlaf.
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Niedriger Blutdruck
Ein niedriger Blutdruck muss nicht unbedingt Beschwerden verursachen. Große Menschen und junge, schlanke Frauen sind häufig betroffen, in vielen Fällen kann jedoch keine Ursache dafür gefunden werden. In diesen harmlosen Fällen von zu niedrigem Blutdruck hilft es, viel zu trinken. Durch das Auffüllen der Gefäße mit Flüssigkeit kann das Müdigkeitsgefühl unterbunden werden.
Ernstzunehmender sind organische Ursachen eines zu niedrigen Blutdrucks: Schilddrüsenunterfunktion, Blutarmut (durch Vitamin B12- oder Eisenmangel) oder eine schwere Herzschwäche können sich unter anderem auch durch andauernde Müdigkeit äußern. Klarheit verschafft eine ärztliche Abklärung der Beschwerden.
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Diabetes
Da bei einer Diabeteserkrankung der zugeführte Zucker nicht in Energie umgewandelt werden kann, reagiert der Körper entsprechend kraftlos.
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Die Selbsthilfegruppe Schlafapnoe ist der Meinung, das bei länger andauernder Müdigkeit auch die Schlafstörung Schlafapnoe(Atemausen im Schlaf) bestehen kann. Nach Ausunft der österreichischen Schlafmedizinern haben ca. 24% der Männer und ca. 9% der Frauen im Alter von 30-60 Jahren eine Schlafapnoe.(Studien bei uns)
Diagnose im Schlaflabor oder ambulant beim Facharzt, wo man ein kleines Gerät(ähnlich 24h EKG) bekommt und im eigenen Bett zu Hause schläft und untersucht wird.
Josef Hoza Obmann Selbsthilfegruppe Schlafapnoe