Die Farbpalette ist riesengroß, zu jedem Look gibt es den passenden Farbton. Wir brauchen mehr Abwechslung und Farbe im Leben? Dann hilft der Nagellack weiter. Finger- und Fußnägel werden fleißig lackiert – doch die meisten Nagellacke sind aufgrund ihrer Inhaltsstoffe gesundheitlich bedenklich. Die Free-Formel bahnt sich ihren Weg in die Kosmetikregale und kommt ganz ohne bedenkliche Chemikalien aus. Wir klären auf, was es mit 3-Free, 5-Free, 7-Free und 10-Free auf sich hat.
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Schadstoffe: Was steckt drin im Nagellack?
Nagellack stinkt heftig nach Chemie. Weil Chemie drin steckt. Wir ahnten es schon, Nagellack zaubert mehr Farbe auf unsere Hände und Füße, ist gesundheitlich aber bedenklich. Wir wollen Glanz, lange Haltbarkeit, eine schnelle Trocknung. Robust soll er sein, brüchigen Nägeln vorbeugen und keine Unsummen kosten. Folgende Stoffe lösen unsere Luxusprobleme, sind aber schädlich:
- Formaldehyd: Ein Konservierungsstoff, der in Farblacken und Nagelhärtern vorkommt. Gilt als krebserregend und kann bei bei Hautkontakt Reizungen und Rötungen verursachen.
- Formaldehyd-Harz: Der Kunststoff wird ebenso mit Krebs in Verbindung gebracht.
- Parabene: Die Konservierungsmittel sind vor allem aus der Haarpflege bekannt und steht im Verdacht, den Hormonhaushalt zu beeinflussen.
- Campher: Ein Weichmacher, der auf das zentrale Nervensystem wirkt. Zu den Nebenwirkungen zählen Übelkeit, Atemnot und Angst.
- Phtalate (DBP): Der Weichmacher macht den Nagellack geschmeidig machen und verhindert das Absplittern. Er soll ebenso das hormonelle Gleichgewicht ins Schwanken bringen und gilt als gesundheitsgefährdend.
- Toluol: Das Lösungsmittel wurde in der EU bereits verboten. Es kann Fruchtbarkeitsstörungen auslösen. Zudem sollten Schwangere bei Produkten, die außerhalb der EU gekauft werden, vorsichtig sein, da es den Embryo schädigen kann. Auch Nierenschäden und Nervenleiden zählen zu den Nebenwirkungen.
- Xylol: Ein Lösungsmittel, das Kopfschmerzen, Atemnot, Schwindelgefühl auslösen kann.
Tatsächlich schmieren wir uns regelmäßig krebserregende Giftbomben auf den Körper. Ökotest prüfte 25 namhafte Nagellacke, wovon nur einer unbedenklich ist; jeder zweite Lack enthält krebserregende Stoffe. Keine Frage, wir sollten auf den giftigen Cocktail verzichten – sieht die Zukunft unserer Finger- und Fußnägel farblos aus?
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Free-Formel ist gesunde Lösung
Leider ist es (noch) nicht möglich, bei der Herstellung des Nagellacks komplett auf natürliche Stoffe zu setzen. Allerdings gibt es die Free-Formel, die auf die gröbsten gesundheitlich bedenklichen Substanzen verzichtet. 3-free, 5-free, 7-free oder 10-free – die jeweilige Bezeichnung verrät, von wie vielen (und welchen) Giftstoffen der Nagellack befreit ist.
- 3-free: Frei von Phtalate (DBP), Toluol, Formaldehyd.
- 5-free: Ohne den drei genannten Substanzen sowie ohne Campher und Formaldehyd-Harz.
- 7-free: Wie 5-free und zusätzlich ohne den Weichmacher Triphenyl Phosphate (TPHP) und Formaldehyd Resin (Phenoplast).
- 10-free: Der Lack kommt ohne den 7 Verdächtigen aus und ist außerdem frei von Parabenen, Xylol und Duftstoffen.
Eine einheitliche Regelung oder Zertifizierung für die Kennzeichnung der gesünderen Lacke gibt es allerdings noch nicht. Jeder Hersteller darf die Bezeichnung auf sein Fläschchen drucken. Also: Augen auf beim Nagellack-Kauf!
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