Schlaf

Nachtschreck: Wie kann ich meinem Kind helfen?

Das Kind fährt nachts wie besessen hoch, schreit, weint und schlägt wild um sich? Wahrscheinlich steckt der sogenannte Nachtschreck dahinter.

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Nachtschreck bei Kindern
mustafahacalaki / iStock

Was wie ein gruseliges Fabelwesen klingt, ist in Wahrheit ein Zustand im Schlaf, der bei 15% der Kinder zwischen vier und sechs Jahren auftritt. Manchmal sind auch Babys ab neun Monaten davon betroffen. Der Nachtschreck wird auch als Nachtterror bezeichnet. Ob das gefährlich ist, wie sich das Phänomen äußert und wie Eltern ihren Kindern helfen können, lesen Sie im Folgenden.

Was passiert beim Nachtschreck?

  • Die Kinder fahren plötzlich aus der Nicht-REM-Phase/der Nicht-Traumphase hoch.
  • Die Kleinen hängen quasi zwischen den Schlafphasen fest, Sie sind nicht wach, schlafen nicht tief und träumen nicht.
  • Sie schlagen bei einem Anfall um sich, weinen oder wimmern.
  • Der Gesichtsausdruck ist oftmals verwirrt.
  • Das Kind lässt sich nicht beruhigen, nichts scheint zu helfen.
  • Der Nachtschreck unterscheidet sich deutlich von Albträumen, die in der REM-Phase stattfinden. Die Kinder wachen auf und wissen ganz klar, wovor sie sich fürchten und erinnern sich teilweise auch am nächsten Tag daran.

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Wie lange verweilen Kinder im Nachtschreck?

Eine Nachtschreck-Episode kann zwischen zwei und 30 Minuten dauern. Das ist je nach Kind und Anfall verschieden.

Mehr dazu: Wo soll das Baby schlafen?

Was können Eltern gegen den Nachtterror unternehmen?

In erster Linie sollten Eltern Ruhe bewahren und sich bewusst werden, dass sie nicht viel unternehmen können. Beruhigen hilft wie erwähnt kaum, möglicherweise merkt das Kind nicht einmal, dass Sie anwesend sind.

Experten empfehlen:

  • Dem Kind eine Milchflasche oder etwas anderes anbieten, dass es normalerweise wieder in den Schlaf sinken lassen würde.
  • Das Kind (wenn das überhaupt möglich ist) aus dem Bett nehmen und in einen anderen Raum bzw. nach draußen tragen. Der Temperaturunterschied kann es aus dem Schreck holen.
  • Klappt das nicht, sollten Eltern trotzdem nicht die Fassung verlieren und sich daran erinnern, dass das Kind eigentlich nicht wach und nicht wirklich in einem Panik- oder Angstzustand ist.
  • Auch wenn das Beobachten des scheinbar leidenden Sprösslings eine Qual für Mama und Papa ist und sie nicht zu ihm durchdringen können: Die Eltern machen nichts falsch, das Kind bemerkt sie einfach nicht.
  • In der Nähe des Kindes bleiben und ruhig abwarten, bis der Nachtterror vorüber ist.
  • In den meisten Fällen beruhigen sich die Kinder nach 15 bis 20 Minuten wieder.
  • Sie können sich am nächsten Morgen nicht an die Geschehnisse der Nacht erinnern.
  • Es ist unnötig, das Kind am Tag darauf auf den Nachtschreck anzusprechen.

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Kann man dem Nachtschreck vorbeugen?

Kinder, die aufgekratzt oder total übermüdet zu Bett gebracht werden, leiden eher an einem Nachtschreck. Die Neigung dazu hat also auch mit einem generell befriedigten Schlafbedürfnis und einer geregelten (ruhigen) Abendroutine zu tun. Wie viel Schlaf Babys und Kinder je nach Alter benötigen, lesen Sie hier.

Sie können auch versuchen, das Kind nach den ersten zwei bis drei Stunden Schlaf sanft zu wecken und es danach einfach wieder weiterschlafen lassen. Der Nachtschreck schlägt nämlich meist in der ersten Hälfte der Nacht zu, das Wecken verhindert das Eintreten in die Zwischenwelt der Schlafphasen.

Sprechen Sie das Problem aber auf jeden Fall beim Kinderarzt an, der individuelle Ratschläge und Empfehlungen geben kann. Im Grunde ist der Nachtterror aber ungefährlich, die Leidtragenden sind die Eltern, denen buchstäblich ein Schrecken eingejagt wird.

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