Männliche Gesichtshaut wird nach regelmäßigen Rasuren stark beansprucht. Deshalb greifen viele Verbraucher zu pflegenden Cremes. Das Verbrauchermagazin Öko-Test untersuchte 20 verschiedene Gesichtspflegeprodukte für Männer und stellte fest, dass einige Cremes umweltbelastende Kunststoffverbindungen aufweisen.
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Problematische Inhaltsstoffe
Die Experten benoteten sieben Gesichtscremes mit "sehr gut", sechs davon sind Naturkosmetik-Produkte. Acht weitere Cremes wurden mit "gut" bewertet: Damit kann Öko-Test dreiviertel der getesteten Produkte empfehlen. Drei Gesichtspflegeprodukte wiesen unter anderem problematische Inhaltsstoffe wie
- problematische Duftstoffe
- künstliche Silikone
- Kunststoffverbindungen auf.
In einer Gesichtscreme wurde künstlicher Moschusduft bzw. Galaxolid (HHCB) nachgewiesen. HHCB ist bereits überall in der Umwelt zu finden: Forscher entdeckten den Stoff sowohl in Aalen aus Flüssen in Hessen als auch im Regen auf Island. Der Stoff kann sich unter anderem im menschlichen Fettgewebe anreichern. Zudem wurden die Duftstoffe Hydroxycitronellal und Lilial in der Creme gefunden. Lilial steht unter Verdacht, die Fortpflanzungsfähigkeit zu beeinträchtigen.
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Umweltsünder Gesichtscreme
Die künstlichen Silikone, die in der Gesichtspflege enthalten sind, sorgen dafür, dass sich das Produkt gut verteilt und ein angenehmes Hautgefühl hinterlässt. Gleichzeitig integrieren sich Silikone und Paraffine nicht so gut in das Gleichgewicht der Haut wie natürliche Fette. Deshalb sieht Öko-Test den Einsatz von künstlichen Silikonen kritisch.
- Drei Gesichtscremes enthalten ausgerechnet die Verbindungen Cyclopentasiloxan und Cyclohexasiloxan. Diese integrieren sich nicht nur schlecht in das Gleichgewicht der Haut, sondern sind auch in der Umwelt schwer abbaubar und können damit unter anderem das Leben in Gewässern gefährden.
- 65 Prozent der getesteten Gesichtscremes für Männer beinhalten synthetische Polymere. Diese Kunststoffverbindungen werden meist eingesetzt, um den Cremes eine bestimmte Konsistenz zu verleihen. Doch auch synthetische Polymere sind schwer abbaubar und können mit dem Klärschlamm in die Natur gelangen.