Die meisten Menschen kennen Bittersalz als übel schmeckendes und radikal wirkendes Abführmittel. Dabei kann Bittersalz viel mehr. Der Trend zu natürlichen Heilverfahren brachte bereits in Vergessenheit geratene Anwendungsmöglichkeiten des Bittersalzes wieder zutage.
Nach dem Ort seiner erstmaligen Entdeckung, der Londoner Vorstadt Epsom, ist es auch unter dem Namen Epsom-Salz bekannt. Es ist ein natürlich vorkommendes Mineral aus Magnesium und Sulfat. Bittersalz ist geruch- und farblos und lässt sich gut in Wasser lösen. Möglichkeiten, das Bittersalz einzusetzen, gibt es viele.
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Bittersalz für die Gesundheit
In der Geburtshilfe wird Bittersalz zur Vorbeugung von Krämpfen während des Geburtsvorganges verwendet. Ebenso reduziert es Schmerzen, Muskelkrämpfe und Schwellungen bei Verstauchungen oder Prellungen.
In der Alternativmedizin hat Bittersalz seit jeher seinen festen Platz. Anwendung findet es vor allem zur Darmreinigung beim Heilfasten. Als Gurgellösung kann Bittersalz Parodontose bekämpfen.
Bittersalz wird heutzutage nur noch vereinzelt als Abführmittel eingesetzt. Die orale Aufnahme von Bittersalz führt innerhalb von wenigen Stunden zu einer vollständigen Darmentleerung. Dadurch verliert der Körper in kurzer Zeit extrem viel Wasser, viele Menschen reagieren darauf mit Kopfschmerzen. Inbesondere bei bei Personen mit eingeschränkter Nierenfunktion kann Bittersalz zu schweren Nebenwirkungen führen.
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Bittersalz für die Schönheit
- Badezusatz: Studien zeigen, dass Magnesium und Sulfat viel besser über die Haut als über den Magen-Darm-Trakt aufgenommen werden. Dabei ist es im Vergleich zu anderen Salzen äußerst hautschonend. Das Salz dringt in die oberste Hautschicht ein und stimuliert den Regenerationsprozess der Haut. Liegt ein Magnesiummangel vor – etwa nach intensiver Muskelanstrengung – so erhöht ein Bittersalz-Bad nachweislich den Magnesium-Spiegel. Um eine therapeutische Wirkung zu erzielen werden dem Badewasser mindestens zwei Tassen Salz zugesetzt. Empfehlenswert sind drei Bäder pro Woche für mindestens 15 Minuten.
- Peeling: Peelings entfernen abgestorbene Hautzellen, machen die Haut weicher und beugen Hautunreinheiten vor. Die Anwendung von Bittersalz verbessert zudem die Aufnahmefähigkeit der Haut, Pflegeprodukte ziehen im Anschluss an das Peeling leichter ein. Für ein Bittersalzpeeling benötigt man Oliven- oder Mandelöl und ein wenig Salz, die Masse wird in kreisenden Bewegungen in die Haut einmassiert und nach 10-minütiger Einwirkzeit mit lauwarmem Wasser abgespült.
- Haarpflege: Bittersalz ist auch für die Haarpflege geeignet. Dazu wird eine möglichst natürliche Haarspülung mit Bittersalz versetzt und ins Haar eingearbeitet. Nach 20 Minuten mit lauwarmem Wasser ausspülen und die Haare lufttrocknen lassen. Die Haarpflege mit Salz verspricht mehr Volumen, weicheres Haar und die Regulierung von zu trockenem oder zu fettigem Haar.
- Floating-Tank: Magnesiumsulfat wird auch verwendet, um eine gesättigte Salzlösung für Floating-Tanks herzustellen.
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Bittersalz im Haushalt
- Haushalt: Bittersalz eignet sich hervorragend zur Reinigung von Badezimmerfliesen. Die Paste, hergestellt aus Bittersalz und Wasser, entfernt zuverlässig alte Seifenreste und Hautfette. Um die Bodenfliesen zu reinigen reicht eine halbe Tasse Salz auf vier Liter Wasser.
- Dünger: Während der Blüte in den Boden eingearbeitet, verhilft Bittersalz Rosensträuchern und Tomaten zu üppigem Wachstum. Auch im Gießwasser entfaltet Bittersalz seine Wirkung: einen halben Teelöffel Salz in rund zwei Liter Wasser einrühren.
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