Schlaf

Das kann ein Schlafphasenwecker

Ihr Wecker ist Ihr größter Feind? Sie wollen nicht mehr unsanft aus dem Schlaf gerissen werden? Schlafphasenwecker sollen die Lösung für Ihr "Morgengrauen" bringen. Wie das funktionieren soll, verraten wir Ihnen hier!

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Was können Schlafphasenwecker?
PORNCHAI SODA / iStock

Wer wünscht es sich nicht: Jeden Morgen sanft aus dem Schlaf erwachen und sich ausgeschlafen und voller Lebenskraft fühlen? Mit sogenannten Schlafphasenweckern soll das möglich sein. Sie versprechen, einen so zu wecken als würde man von selbst aufwachen. Klingt zu schön um wahr zu sein? Wir verraten Ihnen, was es mit den Schlaf-Gadgets auf sich hat.

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Was im Schlaf passiert

Wir durchlaufen im Schlaf in regelmäßigen Abständen drei verschiedene Schlafphasen:

  • die Leichtschlafphasen
  • die Tiefschlafphasen, in denen wir uns körperlich erholen
  • und die REM- bzw. Traumphasen

Zwischen diesen verschiedenen Phasen, vor allem aber vor und nach den REM-Phasen, gibt es kurze Momente, in denen wir eine sehr geringe Schlaftiefe haben. Diese Momente werden auch "Fast-Wach-Phasen" genannt und dienen beispielsweise dazu, unsere Liegeposition zu ändern oder unseren Kopfpolster zu richten. Da wir in diesen Phasen nur sehr leicht schlafen (Leichtschlafphase), fällt uns das Aufwachen darin besonders leicht. Werden wir hingegen aus einer Tiefschlafphase geweckt, in der wir eigentlich tief und fest schlummern, fühlen wir uns meist wie gerädert, sind müde und gereizt.

Mehr dazu: Schlafphasen: Wann und wie wir träumen

Schlauer Wecker?

Herkömmliche Wecker orientieren sich alleine an die ausgewählte Weckuhrzeit. Sie ignorieren also unsere Schlafphasen. Dabei passiert es nicht selten, dass wir aus einer Tiefschlafphase geweckt werden. Die Folge: wir fühlen uns nicht ausgeschlafen und sind müde.

  • Schlafphasenwecker machen sich, wie ihr Name schon sagt,  unsere Schlafphasen zu nutze.
  • Dabei wecken Sie einen nicht zu einer festen Weckzeit, sondern innerhalb eines festgesetzten Zeitraums (meist innerhalb eines Zeitfensters von 30 Minuten).
  • Bemerkt der Schlafphasenwecker dann in dieser Zeit einen Fast-Wach-Moment ertönt der Weckalarm.
  • Hinweis: Falls der Schlafphasenwecker keine Leichtschlafphase innerhalb des Zeitfensters erkennt, weckt er Sie trotzdem am Ende des angegebenen Zeitraums.

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Sensoren als kleine Helferlein

Sie fragen sich, wie der Schlafphasenwecker bemerkt, wann er Sie wecken soll? Das gelingt mit Hilfe kleiner Sensoren, die entweder die Gehirnaktivität am Kopf messen oder die Bewegung während des Schlafes messen. Erstere eignen sich jedoch nicht für den Gebrauch zu Hause, sondern werden meist im Rahmen einer Schlafuntersuchung in einem Schlaflabor eingesetzt. Die Schlafphasenwecker, die derzeit am Markt erhältlich sind, gibt es zum Beispiel in Form eines Armbandes oder als App am Smartphone. Sie haben Beschleunigungssensoren integriert, die erkennen, wie tief Sie schlafen. Indem sie Ihre Bewegung während des Schlafes messen, wecken die Geräte einen genau dann, wenn der Schlaf besonders leicht ist. Dabei gilt: Je mehr Sie sich bewegen, desto leichter ist der Schlaf und umgekehrt. Schlafphasenwecker am Smartphone sind dabei etwas weniger präzise, da sie nicht direkt am Körper angebracht sind.

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Fazit

Laut Experten ist die Idee, sich einen Schlafwecker zuzulegen, durchaus sinnvoll. Denn das Aufwachen kann in einer Fast-Wach-Phase das Wohlbefinden am Morgen sehr wohl positiv beeinflussen. Und auch die Leichtschlafphasen lassen sich prinzipiell anhand der Bewegungen im Schlaf erkennen. Trotzdem gibt es bei den Geräten bei der Genauigkeit der Messung deutliche Unterschiede. Vor allem wenn die Geräte nicht direkt am Körper getragen werden, ist es schwer, die Bewegungen des Schlafenden zu erkennen. Ein weiteres Hindernis für die derzeitigen Schlafphasenwecker stellen u.a. auch die REM-Phasen dar. Diese dauern am Morgen oft bis zu einer Stunde an. Aus diesem Grund kann nicht immer mit Sicherheit garantiert werden, dass der Wecker einen tatsächlich  genau in einer Leichtschlafphase weckt. Nichtsdestotrotz ist es gerade für Menschen, die morgens schwer aus den Federn kommen, sicherlich ein Versuch wert. Und falls es mit der Schlafphasenerkennung nicht so klappt, wie Sie es sich wünschen: Die Geräte funktionieren zumindest wie herkömmliche Wecker. Verschlafen kann man also auch mit diesen Weckern nicht!

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