Falten, graue Haare und vielleicht ein paar Kilos mehr auf den Hüften sind drei von vielen (und völlig normalen!) Abwandlungen, die unser Körper im Alterungsprozess durchmacht. Das ist alles kein Grund sich zu schämen und kein Aufruf zur Selbstoptimierung. Trotzdem ist es Fakt, dass der Körper nicht derselbe bleibt, auch Vulva und Vagina verändern Aussehen und Form.
- Als Vagina werden die inneren Geschlechtsteile einer Frau bezeichnet. Dabei sind die Gebärmutter, der Muttermund und die Eierstöcke inbegriffen.
- Mit Vulva sind die äußeren Geschlechtsorgane wie der Venushügel, die großen und kleinen Schamlippen und die Klitoris gemeint.
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Äußerliche Veränderungen
Wir haben für Sie einen Überblick erstellt, wie sich der Intimbereich über die Jahrzehnte hinweg verändert:
- 20er Jahre: Vagina und Vulva sind nach der Pubertät vollwertig ausgebildet. Die Vulva ist straff, da unsere Haut um das 20. Lebensjahr herum sehr elastisch ist. Trotzdem sieht hier auch nicht jede Vulva gleich aus. Das heißt, es ist nicht bei allen Frauen so, dass die äußeren Schamlippen die inneren bedecken. Das ist auch absolut normal, da die Natur keinem gewissen Schönheitsideal entsprechen muss und soll.
- 30er Jahre: Die Elastizität der inneren und äußeren Schamlippen lässt nach und auch die Haut kann sich dabei verdunkeln. Bekommen Sie in dieser Zeit Kinder, dann werden die Vagina und Vulva stärker durchblutet und dehnen sich. Manche Frauen berichten über eine erhöhte Libido in dieser Zeitspanne. Das Geschlechtsorgan ist hier leicht bläulich gefärbt und fühlt sich samtig an. Nach der Geburt schrumpft alles wieder auf Originalgröße.
- 40er Jahre: Zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr setzen die Wechseljahre ein. Dabei wird die Ausschüttung des Östrogens verringert, was bei manchen Frauen dazu führt, dass die Vaginalhaut dünner und empfindlicher wird. Männer können im Alter Erektionsprobleme bekommen, Frauen kann es so ähnlich ergehen. Sie haben oftmals Probleme, bei sexueller Erregung Scheidenflüssigkeit zu produzieren. Das kann zu Schmerzen beim Sex führen.
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4 unsichtbare Veränderungen
Doch nicht nur die äußeren Merkmale verändern sich, auch die inneren Geschlechtsorgane können sich verschieben oder die Größe ändern.
- Vagina und Gebärmutter schrumpfen: Da die Haut im steigenden Alter die Elastizität verliert, wird die Vagina auch immer schlaffer. Durch das verringerte Östrogen ist die Haut nicht mehr so straff wie vorher. Dies wird auch als vaginale Atrophie bezeichnet, bei welchem die Betroffenen häufig unter Reizungen, Jucken, Brennen, Scheidentrockenheit und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr leiden. Meist kann die Erkrankung über die Jahre hinweg schlechter werden und für die Betroffenen sehr belastend sein. Gleitmittel oder Vaginalcremes können die Symptome lindern. Außerdem können die Gebärmutter und die Scheide schrumpfen.
- Inkontinenz: Ein Kontrollverlust der Blase ist ebenso im Laufe der Jahre zu beobachten. Dafür sind häufig fehlende Muskeln im Beckenboden verantwortlich. Übergewicht, Geburten und Bandscheibenprobleme können den Beckenboden schwächen. Die Blasenschwäche muss jedoch nicht zwingend im Alter auftreten, auch viele junge Frauen leiden darunter, wenn sie niesen, lachen, husten oder etwas Schweres heben.
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Harnwegsinfektionen & gesenkte Gebärmutter
- Gebärmutter senkt sich: Bei einer Gebärmuttersenkung schiebt sich die Gebärmutter runter in Richtung Scheide. Bei manchen kann dies so fortgeschritten sein, dass die Gebärmutter bereits bis zum Scheideneingang reicht. Bei einem totalen Vorfall tritt diese aus der Scheide aus und stülpt sich manchmal auch darüber. Dieser Extremfall tritt aber erst im hohen Alter auf. Die Gründe dafür sind unterschiedlich, doch häufig leiden Frauen daran, die mehrere Kinder geboren haben. Sie haben ein geschwächtes Bindegewebe und können somit eine Gebärmuttersenkung begünstigen.
- Harnwegsinfektionen: Ältere Frauen leiden besonders häufig unter Blasenentzündungen oder Infektionen der Harnwege. Eine schlechte Immunabwehr, neurologische Blasenbeschwerden oder ein erhöhtes Kontaminationsrisiko durch Urininkontinenz können zu den Erkrankungen führen.
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