Wer kennt das nicht: Nach einem gestressten Tag entspannen Sie sich auf der Couch, während eine Tuchmaske Ihr Gesicht aufhübscht. Dasselbe können Sie nun für Ihre Vulva tun, denn der Beauty-Hype über Masken im Intimbereich wird immer größer. Warum Sie trotzdem lieber die Finger davon lassen sollten, erklären wir Ihnen im Folgenden.
Wie funktioniert die Maske für die Vagina?
Die Masken werden vom Unternehmen TwoLips vertrieben, das seinen Sitz in Singapur hat. Das Produkt "Blackout" wird als "die weltweit erste Infrarot-Aktivkohle-Maske für die Vulva" vermarktet:
- Die Maske passt sich der Vulva genau an und wird für 15 Minuten über die äußeren Schamlippen und den Venushügel gelegt.
- Durch die Antioxidantien aus weißer Lakritze und indischem Wassernabel soll der Intimbereich ebenmäßiger wirken. Aloe Vera und Ylang Ylang spenden Feuchtigkeit. Schwarze Aktivkohle wirkt "entschlackend".
- Die enthaltenen Kamille– und Kornblumenextrakte beruhigen empfindliche Haut. Deswegen wird empfohlen, die Maske nach dem Rasieren oder Waxing zu benützen.
- Weitere Inhaltsstoffe sind: Wasser, Aloe-Extrakt, Squalan, Holzkohle, Süßholz und Hyaluronsäure, welche auch in herkömmlichen Gesichtsmasken vorzufinden sind.
- Der Preis für eine Maske ist nicht gerade günstig. So entsprechen 28 Singapur-Dollar umgerechnet 18 Euro. Ein Five-Pack wird mit zirka 77 Euro berechnet.
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Gynäkologen warnen
Das Unternehmen TwoLips beteuert, dass das Produkt absolut sicher ist. Das Maskenserum aus Sulfaten, Petrochemikalien, Parabenen und organischen Pflanzenextrakten soll alkoholfrei und pH-neutral sein. So sei die Maske auch für die empfindlichste Vulva sicher. Ärzte sind hier jedoch anderer Meinung:
- Die Vagina ist ein selbstreinigendes und -regulierendes Organ, welches keine Außeneinwirkung benötigt. Eine gesunde Scheide verfügt über eigene Bakterien, die vor Infektionen und Pilzen schützt.
- Prinzipiell sollten nur pH-neutrale Pflegemittel im Intimbereich verwendet werden. Das Produkt könnte trotz seiner "natürlichen" Stoffe das Gleichgewicht der Scheidenflora stören und Irritationen auslösen.
- Ob die Maske tatsächlich notwendig ist, bleibt offen. Schlussendlich muss jede Frau selbst entscheiden, ob sie diesen Beauty-Trend auf eigene Gefahr testen möchte.
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