Du sitzt mit deinem Partner auf dem Sofa, willst von deinem Tag erzählen – aber seine Aufmerksamkeit gilt nicht dir, sondern seinem Handy. TikTok, WhatsApp, Instagram, vielleicht noch ein lustiges Katzenvideo. Und du? Wirst zur Statistin im eigenen Wohnzimmer. Wenn dein Partner ständig am Handy hängt, kann das richtig anstrengend sein. Du fühlst dich ignoriert, vielleicht sogar ersetzt. Aber bevor du einen Streit vom Zaun brichst, solltest du erstmal wissen, was du tun kannst, ohne gleich zur Beziehungs-Polizei zu mutieren.
1. Rede – aber richtig
Das Wichtigste zuerst: Wenn dich das Verhalten deines Partners stört, sag es ihm. Aber bitte nicht zwischen Tür und Angel oder im genervten Tonfall. Warte einen ruhigen Moment ab – vielleicht bei einem Spaziergang oder abends im Bett – und sprich in Ich-Form: „Wenn du so oft am Handy bist, habe ich das Gefühl, dass ich für dich nicht wichtig bin. Ich wünsche mir, dass wir wieder mehr Zeit wirklich miteinander verbringen.“
Das klingt viel besser als: „Du bist dauernd am Handy!“ oder „Nie hörst du mir zu!“ – denn solche Sätze führen oft nur zu Rechtfertigung oder Abwehr. Offene, ehrliche Ich-Botschaften dagegen öffnen Türen.
@bethathealinggirl Replying to @twtweetiebird first step is always communicate communicate communicate ♥️😍 #relationshipadvice #alwaysonthephone #datingadvice ♬ original sound – clare | IG: @bethathealinggirl
2. Etabliert gemeinsame „Handyfreie Zeiten“
Statt das Handy komplett zu verbannen, könnt ihr bewusst kleine Oasen ohne Display schaffen. Einigt euch auf bestimmte Momente, in denen beide das Handy weglegen – etwa beim Abendessen, bei Gesprächen im Bett oder beim gemeinsamen Filmeabend.
Das muss keine strenge Regel sein. Es geht darum, digitale Ablenkung zu reduzieren und wieder echte Zeit miteinander zu verbringen. Oft reicht es schon, das Handy in Sichtweite umzudrehen oder in eine Schale zu legen – als kleines Ritual für mehr Aufmerksamkeit füreinander.
3. Reflektiert gemeinsam euer Nutzungsverhalten
Viele Menschen unterschätzen, wie oft sie ihr Handy nutzen. Mit Funktionen wie „Bildschirmzeit“ (iPhone) oder „Digital Wellbeing“ (Android) könnt ihr genau sehen, wie viel Zeit ihr am Tag mit dem Gerät verbringt – und womit.
Vergleicht und besprecht euere Ergebnisse ohne Vorwurf – eher neugierig. Wer weiß, vielleicht seid ihr beide schockiert. Und vielleicht entsteht daraus sogar ein spielerischer Wettkampf: Wer schafft es, seine Handyzeit um eine Stunde zu senken? Wer gewinnt eine Massage vom anderen?
4. Schafft spannende Alternativen
Wenn der Alltag grau ist, wird das Handy zur spannenderen Option. Besser also, ihr schafft gemeinsam Momente, die echte Verbindung bringen – ganz ohne Bildschirm.
Das können kleine Dinge sein: gemeinsam kochen, ein neues Spiel ausprobieren, sich gegenseitig Fragen stellen wie beim ersten Date. Oder größere Abenteuer: ein Ausflug ins Blaue, ein Kurs, ein spontaner Roadtrip. Wenn das Leben offline spannend ist, verliert das Online-Leben automatisch an Reiz.
5. Kommuniziere klar deine Grenzen
Wenn dich die ständige Handynutzung verletzt oder respektlos wirkt, sag es deutlich. Erkläre deinem Partner konkret, in welchen Situationen du dir wünschst, dass das Handy weggelegt wird: beim gemeinsamen Essen, im Bett oder wenn du etwas Wichtiges erzählst.
Sag zum Beispiel: „Wenn du beim Abendessen ständig aufs Handy schaust, fühlt sich das für mich respektlos an. Ich wünsche mir da deine volle Aufmerksamkeit.“
Klare Grenzen helfen, Missverständnisse zu vermeiden – und zeigen deinem Partner, dass dir echte Nähe wichtig ist.
6. Frag dich ehrlich – geht es nur ums Handy?
Wenn trotz aller Versuche keine Veränderung passiert, solltest du innehalten und dich fragen: Ist das Handy wirklich das Problem – oder nur das Symptom? Manchmal steckt etwas Tieferes dahinter: emotionale Distanz, Langeweile in der Beziehung, ungelöste Konflikte.
Dann hilft kein Digital Detox allein. Vielleicht braucht es ein Gespräch über Bedürfnisse, über Nähe, über das, was euch als Paar wirklich verbindet. Und in manchen Fällen kann es sinnvoll sein, professionelle Hilfe dazuzuholen – in Form von Paarberatung oder Coaching.
7. Geh, wenn du dich in der Beziehung einsamer fühlst als alleine
Manchmal hilft kein Gespräch, keine Vereinbarung, keine Veränderung. Wenn du dich dauerhaft übersehen, emotional abgeschnitten und innerlich leer fühlst – obwohl ihr zu zweit seid – dann darfst du dir eingestehen: Diese Beziehung tut dir nicht gut.
Es ist ein schmerzlicher Punkt, aber auch ein klarer: Wenn du dich in der Beziehung einsamer fühlst als im Alleinsein, ist das ein Warnsignal. Liebe braucht Nähe, Präsenz und gegenseitige Achtung. Fehlt das über längere Zeit, darfst du loslassen – nicht aus Trotz, sondern aus Selbstschutz.
Du hast das Recht, gesehen zu werden. Und manchmal bedeutet Selbstliebe auch, einen Menschen gehen zu lassen, der körperlich da ist – aber seelisch nie wirklich zuhört.
@flavinflay8 💔💔💔 #foryou #viral #trending #couple @KOKING.FIT ♬ Fire On Fire – Bonus Track – Sam Smith
Bildquellen
- Partner am Handy: iStockphoto.com/ BongkarnThanyakij

