Schadstoffe adé: Entgifte deinen Alltag in 10 Schritten

Schadstoffe vermeiden

Plastik, Parfüm, Putzmittel – was im Alltag so selbstverständlich wirkt, kann tückisch sein. Viele Produkte, die wir täglich verwenden, enthalten Stoffe, die unserem Körper langfristig schaden können. Einige reizen die Haut, andere könnten das Hormonsystem stören oder sogar das Krebsrisiko erhöhen. Doch keine Sorge: Es braucht keine radikale Lebensumstellung, um gesünder zu leben. Hier findest du 10 praktische Tipps, mit denen du Schadstoffe Schritt für Schritt aus deinem Zuhause verbannst.

1. Ersetze Produkte, die du am häufigsten benutzt

Überleg mal: Welche Produkte kommen täglich mit deiner Haut oder deinem Atem in Kontakt? Duschgel, Handcreme, Geschirrspülmittel, dein Kopfkissen oder die Trinkflasche? Genau hier beginnt die Schadstoffreduktion.

Produkte, die du regelmäßig und langfristig nutzt, haben das größte Einflusspotenzial auf deinen Körper. Deshalb lohnt es sich, kleine Veränderungen vorzunehmen: Greif statt zur herkömmlichen Handcreme zu einer schadstoffarmen Alternative, ersetze synthetische Seifen durch Naturseife und tausche deine Plastikflasche gegen eine aus Glas.

Achte bei Alltagsprodukten auf Zertifizierungen wie „Blauer Engel“, „EcoCert“ oder „Natrue“ – sie sind kein Garant, aber ein guter Startpunkt. Und wenn du ein Produkt findest, das gut funktioniert und frei von fragwürdigen Zusätzen ist: bleib dabei. So baust du dir Schritt für Schritt eine saubere Basis auf.

2. Vermeide Plastik

Kunststoffe sind praktisch, günstig – und gleichzeitig problematisch. Sie enthalten oft Weichmacher, Stabilisatoren und Farbstoffe, die sich im Laufe der Zeit lösen und in Lebensmittel oder die Raumluft übergehen können.

Als Faustregel gilt: Je heißer, fettiger oder saurer der Kontakt, desto größer ist das Risiko, dass Chemikalien aus dem Plastik freigesetzt werden. Deshalb sollten Speisen besser nicht in Plastikdosen erhitzt oder in der Mikrowelle aufgewärmt werden. Verwende stattdessen Glas, Edelstahl oder Keramik – sie sind langlebiger und gesundheitlich unbedenklicher.

Auch bei Trinkflaschen lohnt sich der Umstieg: BPA-freies Tritan ist zwar eine Verbesserung, doch Glas bleibt die beste Wahl. Besonders wichtig ist das bei Kinderspielzeug, denn Babys stecken vieles in den Mund. Holzspielzeug mit unbedenklichen Farben oder Beißringe aus Silikon sind hier die sicherere Alternative.

 

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3. Auch Duftstoffe können schaden

Der Duft nach „Meeresbrise“ im Weichspüler oder „Lavendelfeld“ im Badreiniger – verführerisch, aber oft trügerisch. Der Begriff „Duftstoffe“ oder „Fragrance“ auf einer Verpackung kann eine ganze Mischung aus Dutzenden Substanzen bedeuten, von denen manche Allergien auslösen oder hormonell wirken können.

Wenn du nicht auf Wohlgeruch verzichten möchtest, greif zu ätherischen Ölen oder duftfreien Varianten. Du wirst dich schnell an den natürlichen, sauberen Geruch deines Zuhauses gewöhnen.

4. Setze auf natürliche Putzmittel

Du brauchst keine zehn Spezialreiniger – die meisten Oberflächen werden mit drei Grundzutaten blitzblank:

  • Essig oder Zitronensäure gegen Kalk
  • Natron gegen Fett und Gerüche
  • Kernseife für Böden und Flächen

Hausmittel sind nicht nur günstig, sondern auch biologisch abbaubar. Wenn du doch einmal ein konventionelles Produkt nutzt, lies das Etikett: Trägt es Warnhinweise wie „reizend“ oder „gesundheitsschädlich“, solltest du Handschuhe tragen und gut lüften.

Und: Kombiniere niemals verschiedene Reiniger miteinander – besonders nicht solche mit Chlor oder Ammoniak. Dabei können giftige Dämpfe entstehen.

5. Wasserfilter & Luftqualität

Trinkwasser ist in Österreich streng kontrolliert, doch auf dem Weg durch alte Rohre können sich Metalle oder Mikroplastik lösen. Ein Wasserfilter kann hier helfen – am besten einer mit Aktivkohle oder Osmosemembran, der regelmäßig gewechselt wird.

Ebenso wichtig ist die Luftqualität. Wir verbringen rund 90 % unserer Zeit in Innenräumen – und dort kann die Luft belasteter sein als draußen.

Pflanzen wie Einblatt, Bogenhanf oder Aloe Vera binden Schadstoffe und verbessern das Raumklima. Aber der wichtigste Faktor bleibt: tägliches Stoßlüften – am besten drei- bis viermal für jeweils fünf bis zehn Minuten.

6. Schadstoffe stecken auch im Kleiderschrank

Neue Kleidung duftet nach „neu“ – aber dieser Geruch stammt oft von Farben, Lösungsmitteln und Weichmachern. Viele Textilien werden mit Chemikalien behandelt, damit sie sich glatt anfühlen oder nicht knittern.

Was du tun kannst:

  • Neue Kleidung immer waschen, bevor du sie trägst.
  • Achte auf Labels wie GOTS, OEKO-TEX Standard 100 oder Fair Wear.
  • Verzichte auf Billigmode, die stark chemisch behandelt wurde – deine Haut ist schließlich dein größtes Organ.

Und falls du den Geruch im Kleiderschrank vermeiden willst: Natronpäckchen oder Lavendelsäckchen wirken ganz ohne künstliche Duftstoffe.

7. Was auf die Haut kommt, gelangt in den Körper

Deine Haut nimmt viele Stoffe auf – und trotzdem achten wir oft kaum auf die Inhaltslisten unserer Kosmetikprodukte. Ein Blick auf die Rückseite lohnt sich, denn Produkte mit Parabenen, PEGs, Mineralölen oder Mikroplastik – erkennbar an Begriffen wie „Polyethylene“, „Polypropylene“ oder „Nylon“ – solltest du besser meiden.

Naturkosmetik ist zwar nicht automatisch perfekt, aber meist transparenter und hautfreundlicher. Wenn du es einfach magst, greif zu natürlichen Pflegeklassikern wie Kokosöl, Aloe Vera oder Sheabutter – sie pflegen sanft und vielseitig. Praktisch sind auch Apps wie CodeCheck oder ToxFox, mit denen du Inhaltsstoffe schnell prüfen und einschätzen kannst, ob sie bedenklich sind.

 

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8. Elektrosmog & versteckte Quellen

Nicht alle Schadstoffe sind sichtbar oder greifbar. Elektrosmog – also elektromagnetische Strahlung von Handys, Routern oder Mikrowellen – ist ein viel diskutiertes Thema. Auch wenn Studienlage und Risikoabschätzung komplex sind, gilt: Vorsicht schadet nicht.

Ganz einfache Maßnahmen helfen schon:

  • Schalte den WLAN-Router nachts aus.
  • Lade das Handy außerhalb des Schlafzimmers.
  • Verwende Headsets mit Kabel statt Bluetooth, wenn du viel telefonierst.

Es geht nicht darum, Angst vor unsichtbarer Strahlung zu haben – sondern bewusst mit Technik umzugehen.

9. Ernährung spielt auch eine Rolle

Was wir essen, kann Schadstoffe verstärken oder abbauen helfen. Eine pflanzenreiche, unverarbeitete Ernährung unterstützt Leber und Nieren – die wichtigsten Entgiftungsorgane.

Iss bunt: Jede Farbe im Gemüse steht für andere Schutzstoffe. Brokkoli, Beeren, Spinat, Kurkuma und Knoblauch gelten als Detox-Booster. Und vergiss das Wasser nicht – zwei Liter täglich helfen, Abfallstoffe auszuscheiden.

Vermeide dagegen stark verarbeitete Lebensmittel, Alkohol und zu viel Zucker – sie belasten den Stoffwechsel und können Entzündungen fördern.

10. Bleib entspannt – Perfektion ist keine Lösung

Jetzt denkst du vielleicht: „Ich soll auf Plastik, Parfüm, Putzmittel und Klamotten achten – bleibt da überhaupt noch was übrig?“ Keine Sorge. Es geht nicht darum, alles perfekt zu machen, sondern bewusst kleine Schritte zu gehen.

Wenn du jede Woche nur eine Gewohnheit änderst, hast du in einem Jahr 52 Verbesserungen erreicht – ohne Stress, ohne Dogma. Manche Dinge sind schwer zu kontrollieren – die Luftqualität in deiner Stadt oder Schadstoffe im Boden zum Beispiel. Aber die Produkte, die du kaufst und benutzt, hast du in der Hand.

Bildquellen

  • Schadstoffe vermeiden: iStockphoto.com / ArtMarie

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