Kalte Luft draußen, trockene Heizungsluft drinnen und stundenlanges Starren auf Bildschirme – all das macht unseren Augen im Winter ganz schön zu schaffen. Beschlagene Brillen, gereizte Lider und müde Blicke sind oft die Folge. Doch das muss nicht sein: Die Bundesinnung der Augen- und Kontaktlinsenoptiker:innen/Optometrist:innen hat fünf praktische und wirksame Tipps zusammengestellt, mit denen du deine Augenpflege im Winter optimal unterstützt – und immer den klaren Blick behältst.
1. Erspare dir beschlagene Brillengläser
Es ist die klassische Winterplage: Du kommst aus der Kälte in ein warmes Zimmer, ziehst die Mütze vom Kopf, und zack – die Brille verwandelt sich in eine Nebelwand. Während andere mühsam an ihren Gläsern wischen, greifen Eingeweihte zu einem Trick, der direkt aus dem Tauchsport stammt: ein Hauch Spülmittel.
Ein winziger Tropfen Spülmittel, sanft auf den Gläsern verteilt, wirkt wie eine unsichtbare Anti-Beschlag-Schicht. Kurz mit Wasser abspülen, trocken polieren – und für ein paar Tage hast du freie Sicht, selbst wenn draußen Frost herrscht.
Doch wer es professioneller mag (und dauerhaft Ruhe haben will), ist bei den Optiker:innen gut aufgehoben. Dort gibt es Hightech-Beschichtungen oder Anti-Beschlag-Sprays, die zuverlässig wirken, ohne Schlieren oder Mikrokratzer zu hinterlassen. Gerade im Winter, wenn man zwischen kalter Luft und warmen Innenräumen pendelt, ist das Gold wert. So bleibt der Blick klar – beim Einkaufen, Spazieren oder Autofahren.
Auch diese Form der Augenpflege schützt vor unnötiger Reizung durch beschlagene Gläser.
2. Schutz vor Heizungsluft
Winterzeit ist Kuschelzeit – und Heizzeit. Doch so gemütlich es drinnen ist, die trockene Heizungsluft kann deinem Sehorgan zusetzen. Sie entzieht der Raumluft Feuchtigkeit – und damit auch unseren Augen. Das Ergebnis: gerötete, juckende oder brennende Augen. Kontaktlinsenträger:innen kennen das Problem besonders gut. Die Linsen fühlen sich plötzlich wie Sandpapier an, der Tragekomfort sinkt, und das Blinzeln wird zur Pflichtübung.
Zum Glück gibt es einfache Gegenmaßnahmen: Ein paar Zimmerpflanzen, ein Raumluftbefeuchter oder sogar eine Schale Wasser auf der Heizung können das Raumklima deutlich verbessern. Und wer seine Augen zusätzlich verwöhnen möchte, greift zu befeuchtenden Augentropfen oder sogenannten „Künstlichen Tränen“. Diese stabilisieren den Tränenfilm und sorgen dafür, dass die Augen wieder angenehm geschmeidig bleiben.
Kleiner Extra-Tipp: Lüfte regelmäßig – kurz und kräftig. Stoßlüften bringt frische Luft hinein, ohne dass der Raum komplett auskühlt. Das freut nicht nur die Atemwege, sondern auch deine Augen.
3. Augenyoga und die 20/20/20-Regel
Unsere Augen sind im digitalen Zeitalter im Dauereinsatz. Stundenlang starren wir auf Bildschirme, ob im Büro, Homeoffice oder beim Serienmarathon. Das Resultat: müde Augen, trockene Lider, Kopfschmerzen. Hier gilt: Entspannung ist alles.
Die einfachste Übung heißt 20/20/20-Regel. Sie funktioniert so: Alle 20 Minuten den Blick für 20 Sekunden in die 20 Meter entfernte Ferne schweifen lassen. So werden die Augenmuskeln entlastet, die Tränenproduktion aktiviert und die Fokussierung auf die Nähe kurz unterbrochen.
Wer mag, kann das Ganze mit ein bisschen Augenyoga kombinieren. Kein Esoterik-Trend, sondern eine praktische Entspannungsmethode für den Sehapparat. Bewege den Blick von der Nasenspitze langsam in die Ferne, dann nach rechts, links, oben und unten. Das lockert die Augenmuskulatur und fördert die Durchblutung. Diese kleine tägliche Routine ist eine hervorragende Form der Augenpflege.
Schon wenige Minuten täglich helfen, Ermüdung vorzubeugen. Und mal ehrlich – in der Kaffeepause kurz aus dem Fenster zu schauen, ist sowieso schöner als stur auf den Bildschirm zu starren.
@louise.holistics Auch deine Augen können trainiert werden. Du kannst es dir vorstellen wie ein Training für deinen Sehnerv. So wie das Fitnessstudio für unseren Körper gesund ist, kann auch diese Übung situativ Veränderungen in deiner Augengesundheit mit sich bringen.🥰 Mach mit, es wird sich lohnen💚 #augen #sehkraft #brille #augentraining #gesundleben ♬ Originalton – Louise.Holistics
4. Warum Brillen auch im Winter sinnvoll sind
Sonnenbrille im Winter? Klingt komisch, ist aber absolut sinnvoll. Denn Schnee reflektiert bis zu 80 Prozent der UV-Strahlung – das ist mehr als im Sommer am Strand. Besonders in den Bergen kann das schnell gefährlich werden: Blendung, tränende Augen oder im schlimmsten Fall eine Schneeblindheit (eine Art Sonnenbrand auf der Hornhaut).
Deshalb: Auch im Winter gehört die Sonnenbrille zur Grundausstattung – vor allem bei Schnee, Eis und Sonne. Hochwertige Gläser mit UV-Schutz schützen nicht nur die Augen, sondern verhindern auch frühzeitige Alterungserscheinungen an der empfindlichen Haut rund ums Auge.Auch hier ist konsequente Augenpflege entscheidend.
Aber nicht nur draußen ist Schutz gefragt. Drinnen wartet eine andere Gefahr: blaues Licht. Bildschirme, Smartphones und Fernseher strahlen intensives Blaulicht aus, das die Augen belastet und den Schlafrhythmus stören kann. Hier hilft eine Blaulichtfilterbrille – entweder als dezentes, leicht getöntes Modell oder mit transparentem Filter. Das Ergebnis: weniger Augenbrennen, weniger Kopfschmerzen und entspannteres Sehen – ideal für lange Homeoffice-Tage oder Seriennächte.
5. Kontaktlinsen im Winter
Kontaktlinsen sind im Alltag wunderbar praktisch – aber im Winter können sie empfindlich reagieren. Kälte und Temperaturschwankungen verändern die Zusammensetzung von Pflegelösungen, und bei Frost können sie sogar gefrieren. Deshalb gilt: Linsen und Pflegemittel nie im Auto oder auf der Fensterbank lagern.
Ideal ist Zimmertemperatur – also zwischen 15 und 25 Grad Celsius.
Ein weiterer Punkt, der gerne vergessen wird: Hygiene. Gerade in der kalten Jahreszeit, wenn die Abwehrkräfte geschwächt sind, ist sauberes Arbeiten beim Einsetzen und Aufbewahren der Linsen besonders wichtig.
Das heißt: Hände gründlich waschen, Linsenbehälter regelmäßig wechseln und immer mit frischer Lösung befüllen. So vermeidest du Reizungen oder Infektionen – und deine Augen danken es dir mit klarem, komfortablem Sehen.
Warum ein Besuch beim Optiker im Winter besonders sinnvoll ist
Viele Menschen denken bei Sehproblemen erst an den Sommer – Sonne, Blendung, Sonnenbrillen. Doch gerade im Winter zeigt sich, wie wichtig optimale Sehleistung ist.
Die Tage sind kurz, die Dämmerung lang, und das künstliche Licht sorgt für zusätzliche Belastung. Beim Autofahren etwa spielt gutes Sehen eine entscheidende Rolle: blendende Scheinwerfer, nasse Straßen und reflektierender Schnee stellen hohe Anforderungen an die Augen.
Optiker:innen bieten nicht nur Sehtests, sondern auch individuelle Beratung – etwa zu speziellen Gläsern für Nachtsehen, Entblendung oder Arbeitsplatzbedingungen.
Ein kurzer Termin kann helfen, die passende Lösung zu finden: von entspiegelten Brillengläsern bis zu speziellen Kontaktlinsen für trockene Augen. So bleibt auch die Augenpflege nicht auf der Strecke.
Und: Ein regelmäßiger Sehcheck lohnt sich immer. Selbst kleine Veränderungen der Sehschärfe können im Alltag spürbare Unterschiede machen – vor allem bei schlechten Lichtverhältnissen. Wer frühzeitig reagiert, schützt seine Augen und verbessert gleichzeitig seine Lebensqualität.
Bildquellen
- Augen im Winter: iStockphoto.com / knape

