Wenn der Herbst kommt, beginnt nicht nur die Zeit für warme Pullis und Tee – sondern auch die Grippesaison. Plötzlich kratzt der Hals, die Nase läuft, der Kopf schmerzt, und du fühlst dich schlapp. Schnell denkt man: „Das ist die Grippe!“ Aber oft handelt es sich nur um einen grippalen Infekt, der in der Regel harmlos verläuft. Doch wie erkennst du den Unterschied zwischen einer Erkältung und einer echten Grippe? Und was kannst du tun, um dich zu schützen?
Echte Grippe: Stark und plötzlich
Eine Influenza beginnt in der Regel plötzlich. Wer sie erwischt, merkt es sofort: Fieber steigt schnell an, oft mit Schüttelfrost, Kopfschmerzen und starken Gliederschmerzen. Dazu kommt extreme Müdigkeit, die mehrere Wochen anhalten kann. Eine Grippe ist also deutlich belastender für den Körper als ein normaler Erkältungsinfekt und erfordert oft Ruhe und Schonung.
Für Risikogruppen wie ältere Menschen oder chronisch Kranke kann die Influenza ernsthafte Komplikationen nach sich ziehen, zum Beispiel Lungenentzündungen oder Herzprobleme. Aber auch für gesunde Erwachsene kann sie einige Tage bis Wochen richtig außer Gefecht setzen.
Grippaler Infekt: Meist harmlos und langsam
Das, was im Alltag oft als „Grippe“ bezeichnet wird, ist häufig nur ein grippaler Infekt. Er beginnt meist schleichend, mit leichtem Halskratzen, laufender Nase und leicht erhöhter Temperatur. Husten und Müdigkeit sind vorhanden, aber in der Regel mild. Im Vergleich zur echten Grippe halten die Beschwerden nicht so lange an, und du erholst dich schneller.
Manchmal ist der Unterschied nicht ganz eindeutig. Es gibt auch Infekte, die ungewöhnliche Symptome wie Durchfall, Übelkeit oder starken Schnupfen zeigen. In solchen Fällen kann deine:e Ärzt:in oder ein virologischer Test helfen, die genaue Ursache herauszufinden.
Anzeichen, die auf Influenza hinweisen
Typischerweise zeigt die echte Grippe einige klare Symptome: plötzlicher Beginn, hohes Fieber, starke Gliederschmerzen, heftige Kopfschmerzen und lang anhaltende Müdigkeit. Ein normaler grippaler Infekt verläuft hingegen langsamer und weniger intensiv. Husten, Schnupfen und leichtes Fieber sind oft dabei, aber die körperliche Belastung ist deutlich geringer.
Wenn du unsicher bist, solltest du ärztlichen Rat einholen – besonders, wenn du zu einer Risikogruppe gehörst.
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Vorbeugen ist besser als heilen: Die Grippeimpfung
Die wirksamste Maßnahme gegen Influenza ist die jährliche Grippeimpfung. Sie schützt zwar nicht in allen Fällen vollständig vor einer Erkrankung, kann aber den Verlauf deutlich mildern und das Risiko von Komplikationen reduzieren.
Die Impfung wird ab dem 6. Lebensmonat empfohlen. Besonders wichtig ist sie für Menschen ab 60 Jahren, chronisch Kranke, Personen mit Risikofaktoren und Menschen, die im Gesundheitswesen oder in der Altenpflege arbeiten.
Kinder bis neun Jahre erhalten bei der Erstimpfung zwei Injektionen im Abstand von mindestens vier Wochen. Für Kinder ab zwei Jahren gibt es außerdem einen nasalen Impfstoff, der einfach und schmerzfrei ist. Für Menschen ab 50 stehen spezielle Impfstoffe bereit, die besonders wirksam sind.
Alltagstipps: So reduzierst du das Infektionsrisiko
Neben der Impfung gibt es einige einfache Maßnahmen, die helfen, Infektionen zu vermeiden:
- Hände regelmäßig waschen: Viren werden oft über die Hände übertragen.
- Enge Kontakte vermeiden: Halte Abstand zu Erkrankten, besonders während der Grippesaison.
- Gesunden Lebensstil pflegen: Ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf und regelmäßige Bewegung stärken dein Immunsystem.
- Symptome ernst nehmen: Bei hohem Fieber, starker Abgeschlagenheit oder Risikofaktoren frühzeitig ärztlichen Rat einholen.
Frühzeitiges Handeln kann den Verlauf erleichtern und Komplikationen verhindern.
Wissenswertes über die Grippe
Die Influenza ist ein Virus, das sich ständig verändert. Deshalb wird der Impfstoff jedes Jahr angepasst. Auch Tiere wie Vögel oder Schweine können Träger von Grippeviren sein, was die Entstehung neuer Varianten begünstigt. Historisch gesehen haben Grippeepidemien immer wieder Menschenleben gefordert, wie die Spanische Grippe von 1918 eindrücklich zeigt.
In der modernen Medizin lässt sich die Grippe heute deutlich besser bekämpfen. Impfungen, gute Hygiene und gezielte medizinische Betreuung reduzieren Risiken erheblich und machen die Grippesaison überschaubarer als noch vor einigen Jahrzehnten.
Beratung in der Apotheke
Frühe Information und Beratung sind entscheidend. Apotheker:innen können dir genau erklären, wie die Grippesaison läuft, welche Impfungen sinnvoll sind und wie du dich im Alltag schützen kannst. So vermeidest du Unsicherheiten und bist gut vorbereitet.
Mag. pharm. Corinna Prinz-Stremitzer, Vorsitzende der ApoLife Apothekengruppe, empfiehlt: „Bevor die ersten Berichte zur Grippe auftauchen, lohnt es sich, informiert zu sein. Unsere Apothekenmitarbeiter:innen können genau erklären, wie man sich schützt und welche Impfungen sinnvoll sind.“
Wissen schützt
Nicht jede Erkältung ist eine Grippe, aber jede Grippe kann ernst sein. Wenn du die Unterschiede kennst, kannst du Symptome richtig einschätzen, rechtzeitig handeln und dich selbst sowie andere schützen.
Die Grippesaison muss also kein Grund zur Sorge sein, sondern eine Gelegenheit, vorbereitet zu sein. Wer aufmerksam bleibt, kann den Herbst genießen, ohne von Erkältungsviren ausgebremst zu werden.
Bildquellen
- Grippe oder grippaler Infekt: iStockphoto.com/ Valerii Apetroaiei

